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Friday, January 12, 2024

Grippe (Influenza): Symptome, Behandlung, Impfung - NDR.de

Stand: 11.01.2024 11:31 Uhr

Alljährlich in den Wintermonaten breitet sich die Grippe aus. Was ist der Unterschied zu einer Erkältung? Was kann man gegen Grippe tun? Wie kann man sich vor Ansteckung schützen?

Eine Grippe wird durch das Influenza-Virus ausgelöst, von dem es drei verschiedene Typen gibt - Influenza A, B und C. Sie ist durch einen plötzlichen und heftigen Beginn gekennzeichnet. Typische Symptome sind hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, trockener Husten, Schluckbeschwerden, Augenbrennen und Niedergeschlagenheit, die oft gleichzeitig auftreten. Auch Luftnot und massive Erschöpfung können zum Krankheitsbild gehören. Bei diesen Symptomen sollte man sofort einen Arzt informieren.

Für Ältere, vorerkrankte und chronisch kranke Menschen kann die Grippe besonders gefährlich werden.

Was ist der Unterschied zwischen Grippe und Erkältung?

Oft wird eine Erkältung Grippe genannt. Doch eine Erkältung oder auch ein grippaler Infekt unterscheidet sich deutlich von der echten Grippe. Bei dieser setzen die Symptome schlagartig ein und dauern eine Woche an. Erkrankte fühlen sich wie erschlagen und können sich kaum auf den Beinen halten. Eine Erkältung dagegen beginnt oft mit Husten oder Schnupfen. Sie vergeht in der Regel nach einigen Tagen und Erkrankte können den Alltag noch gut bewältigen.

Kann man die Grippe mit Medikamenten behandeln?

Eine gezielte medikamentöse Behandlung der Grippe ist nur gleich zu Beginn der Erkrankung möglich, danach können Ärzte nur die Symptome lindern. Mit antiviralen Mitteln lässt sich die Vermehrung der Viren im Körper verhindern. Die Krankheit verläuft dann weniger schlimm und die Dauer kann sich verkürzen. Ärzte empfehlen die Einnahme solcher Medikamente aber in der Regel nur für Patienten, bei denen ein schwerer Verlauf der Krankheit zu befürchten ist, etwa, weil sie chronisch krank sind.

Im Verlauf der Erkrankung können Schmerzmittel die Symptome lindern und helfen, Folgeerkrankungen zu vermeiden.

Grippe auskurieren, sonst drohen Folgeerkrankungen

Wer an Grippe erkrankt ist, sollte im Bett bleiben, sich auskurieren und viel trinken. Ruhe ist bei dieser schweren Erkrankung unverzichtbar und die beste Medizin. Die Influenzaviren schwächen den Körper wesentlich mehr als Erkältungsviren. Der Körper ist anfälliger für Folgeerkrankungen und in schweren Fällen kann eine Grippe zu Lungen-, Hirnhaut- oder Herzmuskelentzündung und sogar zum Tod führen.

Weitere Informationen

Das Robert Koch Institut informiert über das Virus und die Erkrankung. extern

Auch für Menschen ohne Vorerkrankungen kann eine Infektion mit Influenza-Viren gefährlich werden. Nach einer überstandenen Grippe ist das Herzinfarkt-Risiko erhöht. Oft bekommen Betroffene nicht mit, dass das Herz durch eine Entzündung vorübergehend geschwächt ist. Belasten sie sich zu früh, etwa durch Sport oder Gartenarbeit, kann es zu Herzrhythmusstörungen und zum plötzlichen Herztod kommen.

Symptome lassen sich mit Hausmitteln lindern

Bei allen typischen Erkältungs- und Grippesymptomen ist es wichtig, ausreichend zu trinken, da der Körper viel Flüssigkeit benötigt. Das gilt umso mehr bei Fieber. Neben Wasser sind Tees und Brühen wohltuend. Halsschmerzen lassen sich mit Salbei- und Ingwer-Tee etwas lindern.

  • Bei Husten: Gegen trockenen Husten hilft es, mehrmals täglich mit heißem Wasser zu inhalieren. Ein traditionelles Hausmittel ist zudem ein selbst zubereiteter Hustensaft aus Zwiebelsud und Honig.
  • Bei Fieber: Wer friert, sollte zu zusätzlichen Decken oder einer Wärmflasche greifen. Ist dem Erkrankten zu warm oder schwitzt er, kann man Wadenwickel anlegen.
  • Bei Schnupfen: Ist die Nase verstopft, hilft ein abschwellendes Nasenspray. Nie über längere Zeit, sondern nur wenige Tage anwenden. Zusätzlich mit heißem Wasserdampf inhalieren. Auch Spülungen mit Salzwasser mithilfe spezieller Nasenduschen sind sinnvoll.

Ansteckung vermeiden: So kann man sich vor Grippe schützen

Grippeviren breiten sich rasend schnell als Tröpfcheninfektion aus, etwa beim Niesen, Husten oder Sprechen. Zudem kann man sich durch Händeschütteln oder über Gegenstände anstecken. An Türklinken, Telefonhörern oder Computer-Tastaturen können Viren mehrere Stunden überleben, an Geldstücken haften sie bis zu 17 Tage. Reibt man sich Nase oder Augen, werden die Erreger dann von der Hautoberfläche auf die Schleimhäute übertragen.

Um eine Infektion zu vermeiden, sollte man Menschenansammlungen etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln meiden oder sich durch eine Maske schützen. Als sicherster Schutz vor der Übertragung der Keime gilt häufiges Händewaschen. Es reduziert das Ansteckungsrisiko um 50 Prozent.

Grippe-Impfung: Wer sollte sich impfen lassen?

Wirklichen Schutz vor der Grippe bietet allein eine Impfung. Auch wenn der Schutz nicht bei jedem vollständig ist, verläuft die Erkrankung bei Geimpften in der Regel weniger schwer. Vor allem Menschen ab 60, chronisch Kranke, Schwangere und Menschen, die häufig Kontakt mit Erkrankten haben, sollten sich impfen lassen, so die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko). Mediziner raten auch Menschen mit Bluthochdruck oder mit eingeschränkter Nierenfunktion zur jährlichen Grippeschutzimpfung.

Viele Ärzte empfehlen die Impfung auch für junge, gesunde Menschen. Denn je mehr Menschen sich impfen lassen, desto schlechter können sich die Erreger ausbreiten. Zwei Wochen nach der Impfung besteht der volle Schutz. Der beste Zeitpunkt für eine Grippeschutzimpfung ist der Herbst. Das Robert Koch Institut (RKI) hat auf einem Faktenblatt wichtige Informationen zur Grippe-Impfung zusammengestellt.

Wie wirksam ist die Impfung?

Grippeviren können sich rasant verändern. Deshalb versuchen Wissenschaftler jedes Jahr vorherzusagen, welche Virenstämme sich in der kommenden Saison verbreiten werden. Gegen diese Stämme wird ein Impfstoff hergestellt, der sechs bis acht Monate lang produziert wird. Wenn sich die Virenstämme in der Natur in der Zwischenzeit verändern, kann man den Impfstoff nicht mehr anpassen. Von Jahr zu Jahr kann die Schutzwirkung der Impfung unterschiedlich ausfallen. Sie liegt laut RKI bei jungen Erwachsenen bei bis zu 80 Prozent, bei Älteren zwischen 40 bis 60 Prozent.

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