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Friday, April 30, 2021

Vitamin D gegen Heuschnupfen und Asthma: Neue Behandlung entdeckt - inFranken.de

  • Niesen, tränende Augen, Atemprobleme: Heuschnupfen gehört zu den deutschlandweite am meistverbreiteten Allergien
  • Vitamin D ist laut neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen vielseitig einsetzbar - auch gegen Heuschnupfen
  • Eine neue Studie bestätigt einen positiven Effekt von Vitamin D bei Allergikern

Vitamin D gilt als absolutes Wundermittel. Das Vitamin, das der menschliche Körper selbst durch Sonnenstrahlen produzieren kann, ist beispielsweise in der Lage Infektions- und Autoimmunerkrankungen zu hemmen. Auch die Gesamtsterblichkeit sinkt erwiesenermaßen mit ausreichend Vitamin D. Außerdem stärkt Vitamin D die Funktion des Immunsystems und Entzündungsreaktionen können gelindert werden. Zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zeigen zudem einen positiven Einfluss auf allergische Reaktionen. Das wollte ein Forscherteam aber genauer wissen. Sie widmeten sich in einer aktuellen Studie eben diesem positiven Effekt. Kann Vitamin D Heuschnupfen lindern oder gar bekämpfen?  

Wie kommt es zu Allergien und wie kann Vitamin D da helfen?

Schnupfen kann heftige allergische Reaktionen auslösen. Niesen, tränende Augen, Atemprobleme, Husten, Juckreiz, Hautausschlag, ja sogar Magen-Darm-Beschwerden können durch eine Allergie ausgelöst werden. Zustande kommt dieser Effekt durch eine Überreaktion des Immunsystems auf harmlose Allergene. Auf der ganzen Welt kann in den letzten Jahren ein Anstieg allergischer Erkrankungen beobachtet werden. Das Robert-Koch-Institut vermeldet alleine in Deutschland mehr als drei Millionen Erwachsene, die an Asthma leiden und mehr als 12 Millionen mit einem allergischen Schnupfen. 

Aus den Daten zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) geht hervor, dass Asthma-Erkrankungen in den letzten Jahren um rund 51 Prozent zugenommen haben. Besonders besorgniserregend: In der Regel kommt zu einer Allergie eine weitere dazu. Bei Heuschnupfen der über viele Jahre besteht ist es beispielsweise möglich, dass die Beschwerden sich auf die unteren Atemwege ausweiten. Das führt über kurz oder lang zur Entstehung von Asthma. Zusätzlich können Allergien auch Neurodermitis begünstigen, wie die Deutsche Apotheker Zeitung bereits 2013 erklärte. Gerade im Frühling kommt es vermehrt zu dem sogenannten "allergischen Schnupfen". Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Nasenschleimhaut, genauer gesagt um eine allergische Reaktion durch Allergene in der Luft. 

In der aktuellen Studie wurde untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D und der Intensität einer Allergie gibt. Dabei verglichen die Forscher 49 Teilnehmer zwischen 18 und 55 Jahren. Außerdem arbeiteten die Wissenschaftler mit einer Kontrollgruppe. Alle Teilnehmer hatten einen unterschiedlichen Vitamin-D-Gehalt im Körper. Und das Ergebnis: Die Kontrollgruppe mit dem höheren Vitamin D Gehalt war signifikant weniger oder weniger stark von Heuschnupfen und Allergien betroffen.

Neue Therapieform für Allergie-Geplagte 

Dieser positive Effekt ließ sich von den Forschern auch auf mögliche Therapien und Therapieformen übertragen. Allergie-Patienten haben nämlich die Möglichkeit eine subunguale Immuntherapie (SLIT) durchführen zu lassen. Verglichen mit einer herkömmlichen Hyposensibilisierung durch Spritzen ist diese Art besonders für Patienten geeignet, die Angst vor Nadelstichen haben. Denn im Vergleich mit einer Hyposensibilisierung wird bei der SLIT-Therapie lediglich ein Allergenextrakt unter die Zunge gelegt. 

Außerdem wurde geprüft, wie wirksam eine SLIT-Therapie mit und ohne Vitamin-D ist. Verglichen worden sind Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren über einen Zeitraum von fünf Monaten. Und auch hier war der Unterschied deutlich: Bei Kindern, die zusätzlich Vitamin-D bekamen, schlug die Therapie deutlich besser an. Die Kinder klagten signifikant seltener über nasale Beschwerden und Asthmasymptome

Deshalb lässt sich festhalten: Personen mit Vitamin-D-Mangel sind signifikant häufiger von Allergien geplagt. Gleichzeitig zeigt eine Hyposensibilisierung mit Vitamin-D-Einnahme deutlich bessere Ergebnisse als ohne Vitamin-D-Zugabe. Damit konnten die Forscher nachweisen, dass der Gehalt von Vitamin-D im Körper mit dem Schweregrad allergischer Reaktionen zusammenhängt. 

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Licht hören: Optische Cochlea-Implantate für ein besseres Hörerlebnis - Healthnews

Seit circa 50 Jahren gibt es sie, die wahrscheinlich erfolgreichste Neuroprothese bisher: Das Cochlea-Implantat. Ihm verdanken etwa 700.000 Menschen weltweit ein annähernd normales Sprachverständnis. Göttinger Forschende jedoch sehen noch Luft nach oben und sind dabei, ein Upgrade zu entwickeln.

Laute Umgebungen machen Implantate nutzlos

Gründe für Hörverlust oder Schwerhörigkeit gibt es viele: genetische Faktoren, Infektionen, Nebenwirkungen von Medikamenten oder auch laute Geräusche und Lärm. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind mehr als fünf Prozent der Weltbevölkerung von starken Hörbeeinträchtigungen bis hin zu Taubheit betroffen. Bei leichter Schwerhörigkeit kommen meist schallverstärkende Hörgeräte zum Einsatz. Wenn selbst mit diesem Hilfsmittel jedoch kein offenes Sprachverständnis möglich ist – das heißt, Sprache wird ohne Blickkontakt verstanden –, kann ein Cochlea-Implantat in Frage kommen. Doch die Prothese ist nicht perfekt: Hintergrundgeräusche erschweren das Verständnis erheblich und Tonunterschiede sind kaum wahrnehmbar. Diese Probleme wollen Göttinger Forschende mit einer neuen Version ausbessern, erklärt das Deutsche Primatenzentrum in einer Pressemitteilung.

Schlechte Übertragung der Signale

Cochlea-Implantate bestehen aus einem Mikrofon, das außen am Kopf sitzt, sowie Elektroden, die sich in der Hörschnecke, der Cochlea, befinden. Das Mikrofon nimmt die Geräusche in seiner Umgebung auf und die Elektroden leiten sie in Form von elektrischen Impulsen an die Nerven in der Cochlea weiter. Das Problem dabei ist jedoch, dass die Hörschnecke mit Flüssigkeit gefüllt ist und die Signale sich darin zu sehr ausbreiten. So können bei diesem Implantat nur 12 bis 24 Elektroden verwendet werden. Das reicht, um Sprache zu verstehen, nicht aber, um zum Beispiel Musik zu hören. Die Idee des Göttinger Forschungsteams: Signalübertragung durch Licht. Um das zu ermöglichen, veränderten die Forschenden die Hörzellen mittels optogenetischer Verfahren so, dass sie statt auf elektrische auf visuelle Reize reagierten.

Untersuchungen geben Aufschluss über Cochlea

Die Entwicklung der optischen Implantate ist komplex. Genaueste Untersuchungen der Cochlea sind nötig, doch das ist schwierig, selbst mit den neuesten bildgebenden Verfahren, da sie tief im Schläfenbein liegt. Außerdem muss die Wirksamkeit und vor allem Sicherheit der Gentherapie geprüft werden. Aus diesen Gründen sind die Forschenden auf Versuche mit Weißbüschelaffen angewiesen. „Für (spät-)vorklinische Studien sind genaue Kenntnisse der Anatomie der Cochlea notwendig. Wir haben Phasenkontrast-Röntgentomographie und Lichtblatt-Fluoreszenzmikroskopie sowie deren Kombination eingesetzt, um die Struktur der Cochlea sowohl der wichtigsten Nagetiermodelle als auch der Weißbüschelaffen darzustellen“, erklärt Daniel Keppeler, Erstautor der Studie.

Besseres Hörerlebnis dank optischer Implantate

Dank der so gewonnenen Daten konnte die Arbeitsgruppe ein Implantat mit LED-Emittern für Weißbüschelaffen entwickeln. Außerdem erlaubten die Daten den Forschenden eine Modellierung der Ausbreitung des Lichts in der Hörschnecke. „Unsere Simulationen weisen auf eine räumlich begrenzte optogenetische Anregung der Hörnervenzellen und damit eine höhere Frequenzselektivität hin als bei der bisherigen elektrischen Stimulation. Nach diesen Berechnungen führen optische Cochlea-Implantate zu einer deutlich verbesserten Hörwahrnehmung, welche Sprache, aber auch Musik einschließen dürfte“, resümiert Tobias Moser, Direktor des Instituts für Auditorische Neurowissenschaften in Göttingen.

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Nahrungsergänzungsmittel: Zeitpunkt der Einnahme kann Wirkung beeinflussen - Heilpraxisnet.de

Der beste Zeitpunkt für die Einnahme von Vitamin-Pillen

Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wird seit Jahren immer beliebter. Nahezu jeder Supermarkt bietet mittlerweile eine ganze Palette von Vitamin-Pillen an. Oft setzten sich die Konsumentinnen und Konsumenten nicht ausreichend mit der richtigen Anwendung auseinander oder hinterfragen nicht, ob sie die Zusätze überhaupt benötigen. Beispielsweise ist wenig bekannt, dass der Zeitpunkt sowie die Art und Weise der Einnahme die Wirkung beeinflussen kann.

Genau wie in Deutschland erfreuen sich auch in Amerika Nahrungsergänzungsmittel zunehmender Beliebtheit. In einem aktuellen Beitrag informiert Dr. Rodolfo Perez-Gallardo von der renommierten Cleveland Clinic (USA) daher über die wichtigsten Aspekte bei deren Nutzung und erläutert, welchen Einfluss der Einnahme-Zeitpunkt auf die Wirkung der Präparate haben kann.

Brauchen Sie Vitamine überhaupt?

Bevor mit der täglichen Einnahme von Vitaminen begonnen wird, sollte überprüft werden, ob diese überhaupt benötigt werden. Nicht jede Person profitiert automatisch von dem Konsum. „Wenn Sie sich nahrhaft und ausgewogen ernähren, brauchen Sie diese Ergänzungsmittel nicht“, betont Dr. Perez-Gallardo. Die beste Quelle für Vitamine und Mineralien sei eine Mahlzeit, die zu einem Viertel aus Obst, einem Viertel aus Gemüse, einem Viertel aus Eiweiß (wie Fisch und Geflügel) und einem Viertel aus Vollkorn-Getreide besteht.

Wann Nahrungsergänzungsmittel besonders sinnvoll sind

„Wenn Sie nicht in der Lage sind, mindestens eine Mahlzeit pro Tag auf diese Weise zu essen, könnten Sie von der Einnahme von Vitaminen profitieren“, erklärt der Mediziner. Im besten Fall sollte die Einnahme jedoch nur nach ärztlicher Empfehlung erfolgen. Als Faustregel gelte, dass bestimmte Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind, wenn Sie

  • sich vegan ernähren,
  • weniger als 1.200 Kalorien pro Tag zu sich nehmen,
  • eine Krankheit haben, die es erschwert, nahrhaft zu essen (zum Beispiel Krebs),
  • an einer chronischen Darmerkrankung leiden, die eine Malabsorption verursacht (beispielsweise Zöliakie, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom),
  • viel Alkohol trinken beziehungsweise alkoholkrank sind,
  • eine Magenbypass-Operation hatten,
  • eine Operation hatten, bei der Teile des Dickdarms entfernt wurden (Vitamin B12 wird im Darm absorbiert).

„Aber sprechen Sie zuerst mit Ihrem Arzt“, rät Dr. Perez-Gallardo. In einer Praxis können die Werte überprüft werden, um zu sehen, ob ein Mangel bei bestimmten Nährstoffen vorliegt.

Körper kann bei falscher Einnahme Vitamine nicht verwerten

Sollte eine Einnahme sinnvoll sein, spielt laut Perez-Gallardo auch der Zeitpunkt und die Art der Einnahme eine Rolle für die Wirksamkeit der Präparate. „Wenn Menschen Vitamine nicht auf die richtige Art und Weise einnehmen, sehen sie keine Verbesserung“, unterstreicht der Mediziner. Der Körper könne bei einer falschen Einnahme die Vitamine nicht vollständig verwerten. Dabei gehe es weniger um die Tageszeit, sondern vielmehr um die Ess- und Trinkgewohnheiten.

Vitamin C und Vitamin B12

„Vitamin C und Vitamin B12 sind beispielsweise wasserlösliche Vitamine, was bedeutet, dass Sie Wasser benötigen, um aufgenommen zu werden“, erklärt der Mediziner. Wasserlösliche Vitamine sollten deshalb am besten auf nüchternen Magen mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Zudem kann Vitamin B12 anregend wirken. Die Einnahme vor dem Schlaf sei also nicht empfehlenswert. Der beste Einnahme-Zeitpunkt sei morgens vor dem Frühstück mit einem Glas Wasser.

Vitamin D und fettlösliche Vitamine

Vitamin D gehört zu den beliebtesten Nahrungsergänzungsmitteln. Neben Vitamin A, Vitamin E und Vitamin K ist Vitamin D ein fettlösliches Vitamin. Die Einnahme sollte deshalb laut Dr. Perez-Gallardo nach einem fetthaltigen Snack erfolgen. Es muss jedoch keine ganze Mahlzeit sein. Nach Angaben des Arztes reicht bereits ein Vollfettjoghurt aus.

Wann ist der beste Zeitpunkt für Multivitamine?

Der richtige Zeitpunkt für Multivitamine ist schwerer zu finden, da sie oft sowohl wasser- als auch fettlösliche Vitamine enthalten. „Der beste Zeitpunkt für die Einnahme von Multivitaminen ist mit dem Essen, damit das enthaltene Fett die Aufnahme unterstützt“, so Perez-Gallardo. Dazu sollte ein Glas Wasser getrunken werden. In der Kombination werden die wasserlöslichen Vitamine jedoch schlechter vom Körper aufgenommen.

Das Gegenteil sei der Fall, wenn ein Multivitamin-Präparat auf nüchternen Magen mit Wasser eingenommen wird. Der Körper kann dann die fettlöslichen Vitamine nicht richtig aufnehmen. In manchen Fällen könne sich dies durch eine Magenverstimmung äußern. Für eine vollständige Absorption empfiehlt der Mediziner daher die getrennte Einnahme von wasser- und fettlöslichen Vitaminen.

Weitere Präparate

Für weitere Ergänzungsmittel empfiehlt der Mediziner folgende Zeitpunkte:

  • Folsäure: Da es sich um ein wasserlösliches Vitamin handelt, nehmen Sie es mit einem Glas Wasser auf nüchternen Magen ein.
  • Pränatale Vitaminpräparate: Nehmen Sie diese mit Wasser und einer Mahlzeit ein. Es ist am besten, sie mit dem Frühstück oder Mittagessen einzunehmen, was die Gefahr von Magenverstimmungen und saurem Reflux verringert.
  • Kalzium: Bei Kalzium-Präparaten sollte man es nicht übertreiben, warnt Dr. Perez-Gallardo. Die Einnahme sollte ärztlich empfohlen sein. Kalziumpräparate gibt es in zwei Formen: Kalziumkarbonat und Kalziumzitrat:
    • Kalziumkarbonat sollte mit einer Mahlzeit eingenommen werden, da der Mineralstoff über die Magensäure absorbiert wird.
    • Kalziumzitrat kann sowohl mit als auch ohne Mahlzeit eingenommen werden.

(vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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Nahrungsergänzungsmittel: Zeitpunkt der Einnahme kann Wirkung beeinflussen - Heilpraxisnet.de
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COVID-19-Therapie: Remdesivir wirkt durch Hepatitis-C-Mittel zehnfach stärker - Heilpraxisnet.de

Wirksamkeit von Remdesivir durch Hepatitis-Medikamente verstärkt

Das Medikament Remdesivir war eine große Hoffnung in der frühen Phase der Pandemie. In frühen klinischen Studien erwies sich das Mittel zur Behandlung von COVID-19 als effektiv. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass die Wirkung in den meisten Fällen zu schwach war, um das Coronavirus SARS-CoV-2 zu stoppen. Ein amerikanisches Forschungsteam hat nun nachgewiesen, dass die Wirkung von Remdesivir zehnfach gesteigert werden kann, wenn es zusammen mit Hepatitis-C-Medikamenten verabreicht wird.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe des Rensselaer Polytechnic Institute, des Mount Sinai Hospital sowie der University of Texas at Austin (USA) fand heraus, dass die Wirksamkeit von Remdesivir bis zu zehnfach potenter ist, wenn das Mittel zusammen mit einem der Hepatitis-C-Medikamente Simeprevir, Grazoprevir, Paritaprevir oder Vaniprevir angewendet wird. Zudem bestehe die Möglichkeit einer oralen Verabreichung, wodurch die Anwendung vereinfacht wird und die Wirkstoffkombination auch zu Hause eingenommen werden kann. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „Cell Reports“ präsentiert.

Medikamentenkombination gegen COVID-19

Amerikanische Forschende eröffnen die Möglichkeit, eine antivirale Medikamentenkombination gegen COVID-19 für den Hausgebrauch anzubieten. Dabei steht das zuvor als nicht ausreichend wirksam klassifizierte Medikament Remdesivir im Zentrum der Forschung, dessen Wirksamkeit durch die Hepatitis-C-Medikamente Simeprevir, Grazoprevir, Paritaprevir oder Vaniprevir deutlich verstärkt werden kann.

Wie wirkt Remdesivir?

Das antivirale Mittel Remdesivir blockiert die Replikation von Viren, indem es in die virale Polymerase eingreift. Die Polymerase ist notwendig für die Vermehrung der Erbinformation und eine Voraussetzung für die Zellteilung. Remdesivir hemmt diesen Prozess bei Viren, indem die Inhaltsstoffe bei der Polymerase für Nucleotidbausteine gehalten werden, wodurch der Bau neuer RNA-Ketten sabotiert wird. Das Mittel zeigte sich jedoch nur in der Frühphase der Infektion wirksam, da der Effekt nicht dauerhaft ist.

Zudem muss es intravenös verabreicht werden, was seinen Einsatz auf Betroffene beschränkt, die bereits in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Bei dieser Gruppe ist COVID-19 oft zu weit fortgeschritten, um eine ausreichende Wirkung durch Remdesivir zu erzielen, da sich die Viren bereits im großen Maße vermehrt und im Körper verbreitet haben.

Erstes COVID-19-Medikament für den Hausgebrauch?

Die amerikanische Forschungsgruppe zeigt jetzt jedoch eine Möglichkeit für eine oral einnehmbare Medikamentenkombination, die auch im Hausgebrauch und somit zu einem früheren Zeitpunkt der Erkrankung eingesetzt werden könnte.

„Fast drei Millionen Menschen sind weltweit an COVID-19 gestorben“, betont Studienleiter Gaetano Montelione, Professor für Chemie und chemische Biologie am Rensselaer Polytechnic Institute. Ein oral verfügbares antivirales Mittel zu haben, wäre äußerst hilfreich im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Die entdeckte Medikamentenkombination ist „eine vielversprechende Synergie, die ein neues antivirales Mittel zur Bekämpfung von COVID-19 liefern könnte“, so der Professor.

Medikamente sind bereits in den USA zugelassen

Die im Labor entdeckte Synergie zwischen Remdesivir und den Hepatitis-C-Mitteln Simeprevir, Grazoprevir, Paritaprevir und Vaniprevir muss jedoch erst noch in einer klinischen Studie bestätigt werden. Dies sollte verhältnismäßig schnell gehen, da alle involvierten Medikamente bereits zugelassen sind.

Im Labor hemmte die Kombination 90 Prozent der Viren

Im Labor zeigte das Team bereits, dass Remdesivir in Gegenwart von zuvor verabreichten Simeprevir 90 Prozent aller Viren hemmte. Dabei sei nur ein Zehntel der Menge erforderlich, die nötig ist, wenn Remdesivir allein eingesetzt wird. Aufgrund der reduzierten Dosierung seien auch deutlich weniger Nebenwirkungen zu erwarten.

Remdesivir funktioniert der Studie zufolge besser mit Hepatitis-C-Medikamenten, da beide Arzneien auf unterschiedliche Weise die Virusreplikation hemmen. Wie die Forschenden zeigten, wirken die bereits zugelassenen Hepatitis-C-Wirkstoffe auch auf mindestens ein Enzym (die Protease Mpro), das zur Replikation von SARS-CoV-2 benötigt wird. Der synergistische Effekt der beiden Medikamente sei größer als die Summe der Einzelwirkungen.

Hepatitis-C-Viren und SARS-CoV-2 nutzen ähnliche Enzyme

Entdeckt hat das Team den Effekt bei der Suche nach möglichen Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 in bereits zugelassenen Medikamenten. Dabei fand die Arbeitsgruppe heraus, dass Hepatitis-C-Viren zum Teil ähnliche Enzyme zur Replikation verwenden, wie das Coronavirus SARS-CoV-2. Insgesamt untersuchten die Forschenden zehn Hepatitis-C-Medikamenten auf die Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2. Das Ergebnis: Sieben der Arzneien hemmten auch ein SARS-CoV-2-Enzym. Drei der Mittel unterdrückten sogar zusätzlich ein zweites Coronavirus-Enzym namens PLpro.

Große Hoffnung auf hochwirksames Medikament

„Die Identifizierung von PLpro als antivirales Target, das eine synergistische Wirkung mit Remdesivir hat, ist ein sehr wichtiges Ergebnis“, unterstreicht Kris White von der Mount Sinai School of Medicine. Die Forschenden hoffen, dass dieser Durchbruch zur Entwicklung einer hochwirksamen Medikamentenkombination führt, die auch das Auftreten von neuen Mutationen verhindern könnte. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek

Quellen:

  • Rensselaer Polytechnic Institute: Hepatitis C Drugs Multiply Effect of COVID-19 Antiviral Remdesivir (veröffentlicht: 27.04.2021), news.rpi.edu
  • Deutsches Ärzteblatt: COVID-19: Zugelassene Hepatitis C-Medikamente verstärken Wirkung von Remdesivir in Laborexperimenten (veröffentlicht: 28.04.2021), aerzteblatt.de
  • Khushboo Bafna, Kris White, Balasubramanian Harish, et al.: Hepatitis C Virus Drugs That Inhibit the SARS-CoV-2 Papain-Like Protease Synergize with Remdesivir to Suppress Viral Replication in Cell Culture; in: Cell Reports, 2021, cell.com
  • Mount Sinai: Hepatitis C Drugs Combined with Remdesivir Show Strong Effectiveness Against COVID-19 (veröffentlicht: 27.04.2021), mountsinai.org
  • University of Texas at Austin: Hepatitis C Drugs Boost Remdesivir’s Antiviral Activity Against COVID-19 (veröffentlicht: 27.04.2021), news.utexas.edu

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Wunderpille gegen Corona? Biontech/Pfizer hofft auf Zulassung im Herbst 2021 - fr.de

  • Luisa Weckesser

    vonLuisa Weckesser

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Der Pharmakonzern Biontech/Pfizer steckt bereits mitten in den Entwicklungen eines Corona-Medikaments. Das Unternehmen hofft auf einen Durchbruch im Herbst 2021.

Mainz - Der Pharmakonzern Biontech/Pfizer arbeitet derzeit an einem Medikament gegen schwere Corona-Verläufe. Die Zulassung könnte laut Aussage des Unternehmens bereits im Herbst 2021 erfolgen.

Bisher läuft das Projekt Medienberichten zufolge unter dem Namen PF-07321332. Die Pille soll auf antivirale Wirkstoffe setzen, die die Vermehrung der Sars-CoV-2-Erreger im menschlichen Körper hemmen sollen, berichtet die Seite „infranken.de“.

Corona-Medikament von Biontech/Pfizer: Wie funktioniert die Wunderpille?

„Wir haben PF-07321332 als potenzielle orale Therapie entwickelt, die im Anfangsstadium einer Infektion verschrieben werden kann, ohne dass Patienten ins Krankenhaus eingeliefert oder sich auf einer Intensivstation befinden müssen“, erklärt Pfizer in einer Pressemitteilung.

In mehreren Laborstudien konnte dem Wirkstoff laut Biontech/Pfizer bereits eine starke antivirale Aktivität gegen das Coronavirus zugeschrieben werden. Im März diesen Jahren begann der Konzern Berichten zufolge mit der klinischen Erprobung.

Corona-Virus

Alle Informationen zu sars-CoV-2 finden Sie in den Corona-News.

Corona-Medikament befindet sich in der Studienphase I: Was passiert danach?

Derzeit befindet sich die „Anti-Corona-Pille“ in der klinischen Phase-I-Studie. Das Corona-Medikament wird an Erwachsenen in den USA getestet. Ende Mai rechnet das Unternehmen mit den ersten Ergebnissen der Studienphase. Nach der Phase-I-Studie muss das Medikament jedoch noch die Phase-II-Studie und die weltweite Phase-III-Studie überstehen.

Eine mögliche Marktzulassung könnte also im Herbst 2021 folgen. Sollte das funktionieren, wäre PF-07321332 das erste effektive Corona-Medikament. (luw)

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Bundesweite Informationskampagne «Deutschland erkennt Sepsis» / Jahrestagung APS endet heute /... - Presseportal.de

Kaufmännische Krankenkasse - KKH

Bundesweite Informationskampagne «Deutschland erkennt Sepsis» / Jahrestagung APS endet heute

KKH-Vorstand Dr. Matz: Notfall Sepsis vermeiden

KKH unterstützt Kampagne / Blutvergiftung wird häufig nicht rechtzeitig erkannt

Hannover, 30. April 2021 – Sepsis zählt neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Jährlich erkranken hierzulande rund 320.000 Menschen daran. Fast jeder vierte Patient stirbt. Dabei gilt Sepsis als die Nummer eins bei den vermeidbaren Todesursachen. „Beim Notfall Sepis zählt jede Minute, und er verlangt sofortiges Handeln“, sagt Dr. Wolfgang Matz, Vorstand der KKH Kaufmännische Krankenkasse. „Wir sind Mitglied im Aktionsbündnis Patientensicherheit und Premiumunterstützer der Initiative «Deutschland erkennt Sepsis», weil uns die sichere Gesundheitsversorgung unserer Versicherten wichtig ist“, betont Matz weiter. Die Kampagne, die vom Verband der Ersatzkassen (vdek) und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS) ins Leben gerufen wurde, soll ins Bewusstsein der Deutschen vordringen, damit Todesfälle vermieden werden können. ‚Könnte es Sepsis sein?‘ muss eine selbstverständliche Frage werden.

Die Zahl der Todesfälle liegt in Deutschland jährlich zwischen 70.000 bis 75.000 Menschen. Laut Expertenmeinung könnten bis zu 20.000 Todesfälle sowie Spätfolgen wie beispielsweise Amputationen, Depressionen und chronische Erschöpfung vermieden werden. Bei der KKH sind im Jahr 2020 mehr als 3.200 Versicherte an Sepsis erkrankt. Damit liegt die KKH im Verhältnis zu den bundesweiten Zahlen deutlich unter dem Durchschnitt. „Trotzdem sind das immer noch zu viele Patienten, die an Sepsis erkranken“, sagt Dr. Wolfgang Matz. Laut Daten der KKH liegt die Sterblichkeitsrate bei den an Sepsis erkrankten Versicherten deutlich höher als bei allen anderen KKH-Versicherten. Zwar kann ein eindeutiger Bezug zur Sepsis aufgrund weiterer vorhandener Diagnosen zum Todeszeitpunkt nicht hergestellt werden, gleichwohl entspricht die Sterblichkeitsrate in etwa der bundesweiten Rate.

Eine Sepsis, umgangssprachlich Blutvergiftung genannt, entwickelt sich häufig im Alltag und meist als Folge einer Infektion, zum Beispiel einer infizierten Wunde oder einer Lungenentzündung. Auslöser sind Krankheitserreger ‒ häufig Bakterien, aber auch Viren und Pilze ‒, die in den Körper eingedrungen sind. Die Erreger werden vom Entzündungsherd über den Blutkreislauf in den ganzen Körper gepumpt, worauf die Abwehrsysteme des Körpers überreagieren, insbesondere das Immun- und Gerinnungssystem. Dadurch werden jedoch nicht nur die Erreger, sondern auch die körpereigenen Organe wie Lunge, Herz und Nieren geschädigt. Die Folge: Es kommt zum Multiorganversagen und zum septischen Schock.

Fachleute schätzen, dass die Sepsis bei einem Drittel der Patienten zunächst nicht erkannt wird. Sie kann sich rasch innerhalb von Stunden und Tagen entwickeln. Damit geht im Ernstfall entscheidende Zeit verloren, in der immer mehr Organe nicht mehr funktionieren.

Eine Blutvergiftung zu erkennen, ist nicht so leicht, weil sie mit grippeähnlichen Symptomen einhergeht:

 - hohes Fieber, Schüttelfrost
 - plötzlich auftretende Verwirrtheit oder Desorientiertheit, Wesensveränderung
 - schneller Puls, Herzrasen
 - Kurzatmigkeit, beschleunigte Atmung
 - feuchte Haut, Schwitzen, körperliche Schwäche
 - Schmerzen, starkes Unwohlsein
 - unbekanntes, extremes Krankheitsgefühl
 - kalte, fleckige Haut an Armen/Beinen
 - niedriger Blutdruck 

Wenn mindestens zwei dieser genannten Symptome auftreten, ist sofort ein Arzt zu rufen. Denn je schneller im Verdachtsfall behandelt wird, desto eher kann Leben gerettet werden. Eine Sepsis ist ein Notfall. Entscheidend ist daher, beim geringsten Verdacht auf eine Sepsis sofort zu handeln. Ein erhöhtes Risiko für eine Sepsis besteht beispielsweise für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, für Frühgeborene und Kleinkinder, frisch Operierte sowie für alte Menschen.

Mehr Informationen zur Kampagne «Deutschland erkennt Sepsis» unter www.deutschland-erkennt-sepsis.de.

Weiterführende Informationen zum Thema Patientensicherheit gibt es hier: kkh.de/patientensicherheit.

Hinweis für die Redaktionen: Bei der Auswertung der Daten der KKH-Versicherten zu Sepsis-Erkrankungen wurden folgende ICD-Kodierungen berücksichtigt:

A20.7 | A22.7 | A26.7 | A32.7 | A39.2 | A39.4 | A40. | A41.- | R57.2 | B37.7 | P36 | A02.1 | A42.7

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse ist eine der größten bundesweiten gesetzlichen Krankenkassen mit mehr als 1,6 Millionen Versicherten. Nähere Informationen erhalten Sie unter kkh.de/presse/portraet.

KKH-Pressestelle

Karl-Wiechert-Allee 61
30625 Hannover
Telefon 0511 2802-1610

presse@kkh.de
www.kkh.de  

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Anti-Corona-Pille: Pfizer hofft auf Medikament gegen Covid-19 im Herbst 2021 - Frankfurter Neue Presse

  • vonDavid Suárez Caspar

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Die Anti-Corona-Pille von Pfizer soll vor schweren Covid-19-Verläufen schützen. Wann ist mit dem neuen Medikament zu rechnen?

Frankfurt/New York – Anti-Corona-Pille, auch PF-07321332: So heißt das neue Medikament, das schwere Covid-Krankheitsverläufe vermeiden soll. Das US-Pharmaunternehmen Pfizer hat bereits mit dem deutschen Hersteller Biontech einen Impfstoff entwickelt. Laut Angaben von Pfizer soll nun der neue antivirale Wirkstoff an Corona-Infizierte ausgegeben werden, um die Ausbreitung des Coronavirus* einzudämmen. Erst kürzlich sprach Biontech-Chef Ugur Şahin von einem Impfstoff für Kinder. Gemeinsam mit der Anti-Corona-Pille sei dies ein wichtiger Schritt, um die weitere Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, heißt es von Unternehmensseite.

„Wir haben PF-07321332 als potenzielle orale Therapie entwickelt, die im Anfangsstadium einer Infektion verschrieben werden kann, ohne dass Patienten ins Krankenhaus eingeliefert oder sich auf einer Intensivstation befinden müssen“, erklärt das Pharmaunternehmen Pfizer.

Anti-Corona-Pille: Wie weit ist sie erforscht?

In Laborstudien zeigte der Wirkstoff laut Informationen von Pfizer eine starke Wirksamkeit gegen das Coronavirus Sars-CoV-2. Mittlerweile befindet sich das Medikament in der klinischen Phase-I-Studie. Dabei wird an gesunden Erwachsenen in den USA* erprobt, wie verträglich und sicher das Medikament ist. Parallel dazu erhält eine Kontrollgruppe Placebos. Studienergebnisse der ersten Phase werden laut Pfizer Ende Mai veröffentlicht.

Das US-Pharmaunternehmen Pfizer arbeitet an einer Anti-Corona-Pille. (Symbolbild)

© Giorgio Fochesato/Imago Images

Anschließend wird das Medikament in der klinischen Phase-II-Studie an Covid-19-Infizierten geprüft. Sollte die zweite Phase erfolgreich sein, folgt eine weltweite dritte Phase. Mit Abschluss der Phase-III-Studie erhält man präzise Informationen über die Verträglichkeit des Medikamentes und ob es marktreif sein könnte.

Was ist die Anti-Corona-Pille?

Es handelt sich um ein antivirales Mittel, was oral eingenommen werden soll. Der Wirkstoff – vorläufig PF-07321332 genannt – ist eine Art Hemmstoff, der die Vermehrung von Viren im Körper unterbinden kann. Das Medikament gehört zu der Arzneimittelgruppe der Protease-Inhibitoren. Diese werden bereits zur Behandlung von Krankheiten wie HIV und Hepatitis C verwendet.

Pfizer: Wann ist die Anti-Corona-Pille verfügbar?

Laut Angaben des Pharmakonzerns Pfizer soll die Anti-Corona-Pille im Herbst 2021 verfügbar sein. Zuvor muss sie jedoch noch die Hürden einer zweiten und einer umfangreichen dritten klinischen Phase überwinden. Gleichzeitig entwickelt Pfizer den Wirkstoff PF-07304814, der intravenös an Corona-Infizierte in Krankenhäusern verabreicht werden kann. Im Gegensatz zur Anti-Corona-Pille wird dieser Wirkstoff an Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf gegeben. Anhaltspunkte, wann dieses Medikament verfügbar sein könnte, gibt es noch nicht. (David Suárez Caspar) *fnp.de und fr.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

Rubriklistenbild: © Giorgio Fochesato/Imago Images

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Anti-Corona-Pille: Pfizer hofft auf Medikament gegen Covid-19 im Herbst 2021 - Frankfurter Neue Presse
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Corona-Impfung: Warum Ärzte zögern, Schwangere zu impfen - Süddeutsche Zeitung - SZ.de

Anti-Corona-Pille: Impfstoff-Hersteller Pfizer hofft auf Medikament gegen Covid-19 im Herbst 2021 - op-online.de

Die Anti-Corona-Pille von Pfizer soll vor schweren Covid-19-Verläufen schützen. Wann ist mit dem neuen Medikament zu rechnen?

Frankfurt/New York – Anti-Corona-Pille, auch PF-07321332: So heißt das neue Medikament, das schwere Covid-Krankheitsverläufe vermeiden soll. Das US-Pharmaunternehmen Pfizer hat bereits mit dem deutschen Hersteller Biontech einen Impfstoff entwickelt. Laut Angaben von Pfizer soll nun der neue antivirale Wirkstoff an Corona-Infizierte ausgegeben werden, um die Ausbreitung des Coronavirus* einzudämmen. Erst kürzlich sprach Biontech-Chef Ugur Şahin von einem Impfstoff für Kinder. Gemeinsam mit der Anti-Corona-Pille sei dies ein wichtiger Schritt, um die weitere Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, heißt es von Unternehmensseite.

„Wir haben PF-07321332 als potenzielle orale Therapie entwickelt, die im Anfangsstadium einer Infektion verschrieben werden kann, ohne dass Patienten ins Krankenhaus eingeliefert oder sich auf einer Intensivstation befinden müssen“, erklärt das Pharmaunternehmen Pfizer.

Anti-Corona-Pille: Wie weit ist sie erforscht?

In Laborstudien zeigte der Wirkstoff laut Informationen von Pfizer eine starke Wirksamkeit gegen das Coronavirus Sars-CoV-2. Mittlerweile befindet sich das Medikament in der klinischen Phase-I-Studie. Dabei wird an gesunden Erwachsenen in den USA* erprobt, wie verträglich und sicher das Medikament ist. Parallel dazu erhält eine Kontrollgruppe Placebos. Studienergebnisse der ersten Phase werden laut Pfizer Ende Mai veröffentlicht.

Anschließend wird das Medikament in der klinischen Phase-II-Studie an Covid-19-Infizierten geprüft. Sollte die zweite Phase erfolgreich sein, folgt eine weltweite dritte Phase. Mit Abschluss der Phase-III-Studie erhält man präzise Informationen über die Verträglichkeit des Medikamentes und ob es marktreif sein könnte.

Was ist die Anti-Corona-Pille?

Es handelt sich um ein antivirales Mittel, was oral eingenommen werden soll. Der Wirkstoff – vorläufig PF-07321332 genannt – ist eine Art Hemmstoff, der die Vermehrung von Viren im Körper unterbinden kann. Das Medikament gehört zu der Arzneimittelgruppe der Protease-Inhibitoren. Diese werden bereits zur Behandlung von Krankheiten wie HIV und Hepatitis C verwendet.

Pfizer: Wann ist die Anti-Corona-Pille verfügbar?

Laut Angaben des Pharmakonzerns Pfizer soll die Anti-Corona-Pille im Herbst 2021 verfügbar sein. Zuvor muss sie jedoch noch die Hürden einer zweiten und einer umfangreichen dritten klinischen Phase überwinden. Gleichzeitig entwickelt Pfizer den Wirkstoff PF-07304814, der intravenös an Corona-Infizierte in Krankenhäusern verabreicht werden kann. Im Gegensatz zur Anti-Corona-Pille wird dieser Wirkstoff an Patienten mit schwerem Krankheitsverlauf gegeben. Anhaltspunkte, wann dieses Medikament verfügbar sein könnte, gibt es noch nicht. (David Suárez Caspar) *fnp.de und fr.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

Rubriklistenbild: © Giorgio Fochesato/Imago Images

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Anti-Corona-Pille: Impfstoff-Hersteller Pfizer hofft auf Medikament gegen Covid-19 im Herbst 2021 - op-online.de
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Thursday, April 29, 2021

Multiresistente Tuberkulose: Ein schnellerer Weg zur wirksamen Therapie - Pharmazeutische Zeitung online

Will man eine multiresistente Tuberkulose erfolgreich behandeln, muss geklärt sein, gegen welche Antibiotika die Mykobakterien resistent sind. Die Anzucht der Bakterien und die Labortestung sind zeitaufwendig. Nun wurde ein Weg per Genomanalyse vorgeschlagen, der einen schnelleren Therapiebeginn verspricht.

Erkrankt ein Patient an multiresistenter Tuberkulose (MDR-TB), ist zu klären, auf welche Medikamente die Erreger überhaupt noch ansprechen. Ärzte benötigen dafür bislang Ergebnisse der Medikamententestung nach Anzucht der Bakterien. Das Problem: Das Mycobacterium tuberculosis wächst nur sehr langsam. So können mehrere Wochen vergehen, bis die Bakterien im Labor anwachsen, und oft gehen ein bis zwei Monate ins Land, bevor die Wirksamkeit der einzelnen Medikamente getestet werden kann. Folglich verzögert sich der Start einer wirksamen Therapie.

Das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) in Braunschweig weist nun auf die Ergebnisse einer Arbeit um Erstautor Hans-Peter Grobbel vom DZIF hin, die in »Clinical Infectious Diseases« publiziert wurde. Darin ist beschrieben, dass die Forschenden einen Katalog aller Mutationen im Erbgut der Tuberkulosebakterien erstellt haben und sie auf dieser Basis mittels einer Genomsequenzierung schnell und kostengünstig vorhersagen können, welche Medikamente für die Behandlung am effektivsten sind.

Eine Eigenschaft des Tuberkulose-Erregers half bei der Erstellung des Mutationskatalogs: Im Gegensatz zu vielen anderen Bakterien verändert sich das Erbgut vom Mycobacterium tuberculosis kaum über die Zeit. Nachdem dieser Arbeitsschritt erledigt war, haben Grobbel und Mitarbeiter die Ergebnisse der Vorhersagen von Antibiotikaresistenzen durch Gesamt-Genomanalysen untersucht. An Tuberkulosebakterien von 70 Patientinnen und Patienten mit einer MDR-TB verglichen sie die molekulare Vorhersage der Antibiotikaresistenzen mit denen der tatsächlichen kulturellen Testergebnisse.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. »99 Prozent aller Medikamente in Kombinationstherapien, die wir basierend auf den Ergebnissen der molekularen Vorhersagen aus der Erbsubstanz der Tuberkulosebakterien zusammengestellt haben, sind nach den Ergebnissen der traditionellen mikrobiologischen Antibiotikaresistenz-Testung auch wirksam«, so Grobbel. Die molekularen Verfahren seien inzwischen preisgünstig und schnell. Idealerweise könnten Betroffene so bereits in der ersten Woche nach Diagnosestellung eine maßgeschneiderte MDR-TB-Therapie erhalten.

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COVID-19-Therapie: Remdesivir durch Hepatitis-C-Medikament zehnfach wirksamer - Heilpraxisnet.de

Wirksamkeit von Remdesivir durch Hepatitis-Mittel verstärkt

Das Medikament Remdesivir war eine große Hoffnung in der frühen Phase der Pandemie. In frühen klinischen Studien erwies sich das Mittel zur Behandlung von COVID-19 als effektiv. In der Praxis zeigte sich jedoch, dass die Wirkung in den meisten Fällen zu schwach war, um das Coronavirus SARS-CoV-2 zu stoppen. Ein amerikanisches Forschungsteam hat nun nachgewiesen, dass die Wirkung von Remdesivir zehnfach gesteigert werden kann, wenn es zusammen mit Hepatitis-C-Medikamenten verabreicht wird.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe des Rensselaer Polytechnic Institute, des Mount Sinai Hospital sowie der University of Texas at Austin (USA) fand heraus, dass die Wirksamkeit von Remdesivir bis zu zehnfach potenter ist, wenn das Mittel zusammen mit einem der Hepatitis-C-Medikamente Simeprevir, Grazoprevir, Paritaprevir oder Vaniprevir angewendet wird. Zudem bestehe die Möglichkeit einer oralen Verabreichung, wodurch die Anwendung vereinfacht wird und die Wirkstoffkombination auch zu Hause eingenommen werden kann. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem renommierten Fachjournal „Cell Reports“ präsentiert.

Medikamentenkombination gegen COVID-19

Amerikanische Forschende eröffnen die Möglichkeit, eine antivirale Medikamentenkombination gegen COVID-19 für den Hausgebrauch anzubieten. Dabei steht das zuvor als nicht ausreichend wirksam klassifizierte Medikament Remdesivir im Zentrum der Forschung, dessen Wirksamkeit durch die Hepatitis-C-Medikamente Simeprevir, Grazoprevir, Paritaprevir oder Vaniprevir deutlich verstärkt werden kann.

Wie wirkt Remdesivir?

Das antivirale Mittel Remdesivir blockiert die Replikation von Viren, indem es in die virale Polymerase eingreift. Die Polymerase ist notwendig für die Vermehrung der Erbinformation und eine Voraussetzung für die Zellteilung. Remdesivir hemmt diesen Prozess bei Viren, indem die Inhaltsstoffe bei der Polymerase für Nucleotidbausteine gehalten werden, wodurch der Bau neuer RNA-Ketten sabotiert wird. Das Mittel zeigte sich jedoch nur in der Frühphase der Infektion wirksam, da der Effekt nicht dauerhaft ist.

Zudem muss es intravenös verabreicht werden, was seinen Einsatz auf Betroffene beschränkt, die bereits in ein Krankenhaus eingeliefert wurden. Bei dieser Gruppe ist COVID-19 oft zu weit fortgeschritten, um eine ausreichende Wirkung durch Remdesivir zu erzielen, da sich die Viren bereits im großen Maße vermehrt und im Körper verbreitet haben.

Erstes COVID-19-Medikament für den Hausgebrauch?

Die amerikanische Forschungsgruppe zeigt jetzt jedoch eine Möglichkeit für eine oral einnehmbare Medikamentenkombination, die auch im Hausgebrauch und somit zu einem früheren Zeitpunkt der Erkrankung eingesetzt werden könnte.

„Fast drei Millionen Menschen sind weltweit an COVID-19 gestorben“, betont Studienleiter Gaetano Montelione, Professor für Chemie und chemische Biologie am Rensselaer Polytechnic Institute. Ein oral verfügbares antivirales Mittel zu haben, wäre äußerst hilfreich im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Die entdeckte Medikamentenkombination ist „eine vielversprechende Synergie, die ein neues antivirales Mittel zur Bekämpfung von COVID-19 liefern könnte“, so der Professor.

Medikamente sind bereits in den USA zugelassen

Die im Labor entdeckte Synergie zwischen Remdesivir und den Hepatitis-C-Mitteln Simeprevir, Grazoprevir, Paritaprevir und Vaniprevir muss jedoch erst noch in einer klinischen Studie bestätigt werden. Dies sollte verhältnismäßig schnell gehen, da alle involvierten Medikamente bereits zugelassen sind.

Im Labor hemmte die Kombination 90 Prozent der Viren

Im Labor zeigte das Team bereits, dass Remdesivir in Gegenwart von zuvor verabreichten Simeprevir 90 Prozent aller Viren hemmte. Dabei sei nur ein Zehntel der Menge erforderlich, die nötig ist, wenn Remdesivir allein eingesetzt wird. Aufgrund der reduzierten Dosierung seien auch deutlich weniger Nebenwirkungen zu erwarten.

Remdesivir funktioniert der Studie zufolge besser mit Hepatitis-C-Medikamenten, da beide Arzneien auf unterschiedliche Weise die Virusreplikation hemmen. Wie die Forschenden zeigten, wirken die bereits zugelassenen Hepatitis-C-Wirkstoffe auch auf mindestens ein Enzym (die Protease Mpro), das zur Replikation von SARS-CoV-2 benötigt wird. Der synergistische Effekt der beiden Medikamente sei größer als die Summe der Einzelwirkungen.

Hepatitis-C-Viren und SARS-CoV-2 nutzen ähnliche Enzyme

Entdeckt hat das Team den Effekt bei der Suche nach möglichen Wirkstoffen gegen SARS-CoV-2 in bereits zugelassenen Medikamenten. Dabei fand die Arbeitsgruppe heraus, dass Hepatitis-C-Viren zum Teil ähnliche Enzyme zur Replikation verwenden, wie das Coronavirus SARS-CoV-2. Insgesamt untersuchten die Forschenden zehn Hepatitis-C-Medikamenten auf die Wirksamkeit gegen SARS-CoV-2. Das Ergebnis: Sieben der Arzneien hemmten auch ein SARS-CoV-2-Enzym. Drei der Mittel unterdrückten sogar zusätzlich ein zweites Coronavirus-Enzym namens PLpro.

Große Hoffnung auf hochwirksames Medikament

„Die Identifizierung von PLpro als antivirales Target, das eine synergistische Wirkung mit Remdesivir hat, ist ein sehr wichtiges Ergebnis“, unterstreicht Kris White von der Mount Sinai School of Medicine. Die Forschenden hoffen, dass dieser Durchbruch zur Entwicklung einer hochwirksamen Medikamentenkombination führt, die auch das Auftreten von neuen Mutationen verhindern könnte. (vb)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek

Quellen:

  • Rensselaer Polytechnic Institute: Hepatitis C Drugs Multiply Effect of COVID-19 Antiviral Remdesivir (veröffentlicht: 27.04.2021), news.rpi.edu
  • Deutsches Ärzteblatt: COVID-19: Zugelassene Hepatitis C-Medikamente verstärken Wirkung von Remdesivir in Laborexperimenten (veröffentlicht: 28.04.2021), aerzteblatt.de
  • Khushboo Bafna, Kris White, Balasubramanian Harish, et al.: Hepatitis C Virus Drugs That Inhibit the SARS-CoV-2 Papain-Like Protease Synergize with Remdesivir to Suppress Viral Replication in Cell Culture; in: Cell Reports, 2021, cell.com
  • Mount Sinai: Hepatitis C Drugs Combined with Remdesivir Show Strong Effectiveness Against COVID-19 (veröffentlicht: 27.04.2021), mountsinai.org
  • University of Texas at Austin: Hepatitis C Drugs Boost Remdesivir’s Antiviral Activity Against COVID-19 (veröffentlicht: 27.04.2021), news.utexas.edu

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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COVID-19-Therapie: Remdesivir durch Hepatitis-C-Medikament zehnfach wirksamer - Heilpraxisnet.de
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Hörverlust mit optischem Cochlea-Implantat bekämpfen - Heilpraxisnet.de

Durchbruch bei der Bekämpfung von Hörverlust?

Mit der Hilfe von Lichtimplantaten könnte Menschen, die unter Taubheit oder einem hochgradigem Hörverlust leiden, das Hören ermöglicht werden. Durch neue Forschung konnten wichtige Parameter für das Design und die Materialbeschaffenheit sogenannter optischer Cochlea-Implantate ermittelt werden und bei einer Simulation zeigte sich, dass eine räumlich begrenzte optogenetische Anregung der Hörnervenzellen tatsächlich möglich ist.

Hintergrundgeräusche beeinträchtigen Cochlea-Implantate

Cochlea-Implantate ermöglichen Menschen trotz Hörverlust gesprochene Worte zu verstehen und eine normale Sprache zu entwickeln. Es gibt allerdings das Problem, dass Hintergrundgeräusche das Sprachverständnis von Menschen mit Cochlea-Implantat erheblich beeinträchtigen. Ein Team von Fachleuten unter Beteiligung von Forschenden der Universitätsmedizin Göttingen plant arbeitet an der der Entwicklung optischer Cochlea-Implantate, die dieses Problem beheben sollen. Seinem Ziel scheint das Team nun einen großen Schritt näher gekommen zu sein.

Welche Fortschritte wurden erzielt?

Jetzt ist es erstmals gelungen, Abbildungen der Cochlea (Hörschnecke) von Nagetieren und nicht-humanen Primaten zu erstellen, berichten die Forschenden. Dies ermögliche es, wichtige Parameter für das Design und die Materialbeschaffenheit optischer Cochlea-Implantate zu bestimmen, was zu einer Verbesserung von vorhandenen Implantaten beitragen könnte. Die Ergebnisse der entsprechenden Studie wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „PNAS“ publiziert.

Außerdem gelang dem Team die Simulation der Ausbreitung des Lichts in der Cochlea von Weißbüschelaffen. Dabei zeigte sich, dass eine räumlich begrenzte optogenetische Anregung der Hörnervenzellen tatsächlich möglich ist. Nach Aussage der Forschenden kann die optische Stimulation zu einem viel differenzierteren Höreindruck führen, als dies durch bisher verwendete elektrische Stimulation möglich ist.

Neuronen im Ohr selektiv anregen

Das Team möchte Nervenzellen im Ohr mittels gentechnischer Methoden lichtempfindlich machen, um sie dann mit Licht anzuregen. Bisher wurden die Zellen mit Strom stimuliert. Die Fachleute haben die Erwartung, dass mit Licht Neuronen im Ohr selektiver angeregt werden.

Ursachen für Schwerhörigkeit und Taubheit?

Die Ursachen für Schwerhörigkeit und Taubheit sind vielfältig. So können beispielsweise genetische Faktoren, Infektionen, chronische Erkrankungen, Trauma des Ohres oder des Kopfes, laute Geräusche und Lärm, aber auch Nebenwirkungen von Arzneimitteln zu Schwerhörigkeit und Taubheit führen, erläutern die Forschenden.

Bei Hörverlust werden meist Hörgeräte oder elektrische Cochlea-Implantate verwendet. Diese ermöglichen hochgradig schwerhörigen oder tauben Personen ein offenes Sprachverständnis. So können diese Menschen Sprache auch ohne Blickkontakt verstehen, was beispielsweise am Telefon von Vorteil ist. Das Verstehen der Sprache wird allerdings erheblich durch Nebengeräusche beeinträchtigt, berichtet das Team.

Schwächen vorhandener Technik

Zudem werden laut Aussage der Forschenden sprachliche Feinheiten, wie die Änderung der Tonhöhe oder Sprachmelodie, welche mit der Hilfe von elektrischen Cochlea-Implantaten vermittelt werden, von den verwendenden Personen nicht herausgehört, was hauptsächlich an der schlechten Frequenz- und Intensitätsauflösung liege.

Elektrische Cochlea-Implantate regen die Nervenzellen im Ohr mittels Strom an, der von 12 bis 24 Elektrodenkontakten übertragen wird. Der Strom verbreitet sich auch in der Flüssigkeit der Hörschnecke, was zu Beeinträchtigungen der Hörqualität führt, erläutern die Forschenden. Licht verspreche dagegen durch eine optogenetische Stimulation der Hörnervenzellen eine deutliche Verbesserung der Frequenz- und Intensitätsauflösung.

Sehr komplexe Entwicklung

Die Entwicklung von optischen Cochlea-Implantaten ist sehr komplex. Ein wichtiger Faktor sei die komplizierte Struktur der Cochlea. Diese ist selbst durch bildgebende Verfahren nur schwer zugänglich, weil die Hörschnecke tief im Schläfenbein liegt. Allerdings ist der Aufbau der Cochlea für die Entwicklung von Gentherapie und optischen Cochlea-Implantaten sehr wichtig.

Die Forschung sei hier auf Versuche an Tieren angewiesen, um die Entwicklung und Überprüfung von Wirksamkeit und Sicherheit von Gentherapien und optischen Cochlea-Implantaten voranzutreiben. Besonders geeignet für solche Modelle sind Tiere, wie Mäusen, Ratten und Wüstenspringmäuse, aber auch nicht-humane Primaten. Die Fachleute forschten an Weißbüschelaffen, da das Verhalten der Tiere bei der vokalen Kommunikation dem des Menschen ähnelt, berichtet das Team.

„Für (spät-)vorklinische Studien sind genaue Kenntnisse der Anatomie der Cochlea notwendig. Wir haben Phasenkontrast-Röntgentomographie und Lichtblatt-Fluoreszenzmikroskopie sowie deren Kombination eingesetzt, um die Struktur der Cochlea sowohl der wichtigsten Nagetiermodelle als auch der Weißbüschelaffen darzustellen“, erklärt Studienautor Daniel Keppeler in einer Pressemitteilung.

„Für die skalenübergreifende und multimodale Bildgebung haben wir spezielle Instrumente und Methoden entwickelt, sowohl hier bei uns im Labor also auch mit Synchrotronstrahlung”, fügt Professor Tim Salditt vom Institut für Röntgenphysik der Universität Göttingen hinzu.

„Auf diese Weise konnten wir detaillierte Erkenntnisse zur Anatomie von Knochen, Geweben und Nervenzellen gewinnen. Diese Parameter sind relevant für die Entwicklung der Implantate speziell für diese Tierarten”, berichtet Keppeler weiter.

Erzielte Erfolge an Weißbüschelaffen

Durch die neuen Daten zur Anatomie der verschiedenen Hörschnecken wurde es der Forschungsgruppe möglich, ein Implantat mit LED-Emittern für Weißbüschelaffen zu konzipieren. Zusätzlich führten die Fachleute eine erfolgreiche Implantation an Präparaten der Hörschnecken von Weißbüschelaffen durch. In diesem Fall wurde das Implantat analog zur Operation bei Menschen eingesetzt.

Deutlich bessere Hörwahrnehmung durch neue Implantate

„Unsere Simulationen weisen auf eine räumlich begrenzte optogenetische Anregung der Hörnervenzellen und damit eine höhere Frequenzselektivität hin als bei der bisherigen elektrischen Stimulation. Nach diesen Berechnungen führen optische Cochlea-Implantate zu einer deutlich verbesserten Hörwahrnehmung, welche Sprache, aber auch Musik einschließen dürfte”, fasst Studienautor Tobias Moser zusammen. (as)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Alexander Stindt

Quellen:

  • Daniel Keppeler, Christoph A. Kampshoff, Anupriya Thirumalai, Carlos J. Duque-Afonso, Jannis J. Schaeper et al.: Multiscale photonic imaging of the native and implanted cochlea, in PNAS (veröffentlicht 04.04.2021), PNAS
  • Deutsches Primatenzentrum (DPZ)/German Primate Center: Besser hören mit optischen Cochlea-Implantaten (veröffentlicht 26.04.2021), Deutsches Primatenzentrum (DPZ)/German Primate Center
  • Deutsches Primatenzentrum – Leibniz-Institut für Primatenforschung (DPZ): Besser hören mit optischen Cochlea-Implantaten (veröffentlicht 27.04.2021), dpz.eu

Wichtiger Hinweis:
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Corona B.1.1.7: Für wen diese Virusvariante wirklich gefährlicher ist - WELT

Wer sich zurzeit beim Robert-Koch-Institut über bedenkliche Virusvarianten informieren möchte, der findet bei der in Deutschland dominant gewordenen Version B.1.1.7 folgenden Hinweis: „Die aktuelle Datenlage deutet darauf hin, dass Infektionen mit erhöhter Fallsterblichkeitsrate einhergehen können.“

Diese Aussage ist eine umständliche Art von Epidemiologen zu sagen: Die englische Mutante ist tödlicher. B.1.1.7 ist also nicht nur wegen der Fähigkeit, sich schneller zu verbreiten, ein Problem für die Gesundheitssysteme – sondern auch, weil es die Infizierten kränker macht. Auch Karl Lauterbach, SPD-Abgeordneter und selbst Epidemiologe, verweist darauf, dass B.1.1.7 besonders bei „jungen Menschen“ schwere Verläufe auslöse.

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Corona: Pfizer hofft auf Pille gegen Covid-19 bis Ende des Jahres - t3n – digital pioneers

Das neue Medikament soll zu Hause eingenommen werden und somit Krankenhausaufenthalte verhindern. (Foto: KornT / Shutterstock.com)

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Das Medikament sollen Infizierte bei den ersten Krankheitszeichen zu Hause einnehmen. Zudem arbeitet Pfizer an einer Impfstoffzulassung für Kinder und Jugendliche.

Das Medikament zur Behandlung von Covid-19 könnte Ende des Jahres in den USA verfügbar sein, sagte Konzernchef Albert Bourla gestern gegenüber CNBC. Es handelt sich dabei um einen oral einzunehmenden Protease-Inhibitor. Dieser hemmt ein Enzym, das das Corona-Virus benötigt, um sich in den menschlichen Zellen zu vermehren. Protease-Inhibitoren setzt die Medizin bereits bei anderen viralen Krankheitserregern wie HIV und Hepatitis-C ein.

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Klinische Studien im Frühstadium

Im März begann der Konzern, der mit dem deutschen Unternehmen Biontech den ersten Corona-Impfstoff in den USA herausgebracht hat, mit der klinischen Erprobung. Sollten die Studien gut verlaufen und die US-Behörde FDA (Food and Drugs Administration) das Medikament zulassen, steht dem Markteintritt nichts mehr im Wege. Bourla brachte einen Termin noch in diesem Jahr ins Gespräch. Das Besondere ist die orale Einnahme, mit der man erreichen will, dass Infizierte mit ersten Symptomen zu Hause bleiben können. Das Medikament soll das Fortschreiten der Krankheit unterbinden und schwere Verläufe verhindern. So hofft man, Klinikaufenthalte zu vermeiden und eine Überlastung der Intensivstationen zu verhindern.

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Kampf gegen das Virus: Dieses Mundspray soll Corona stoppen

Biontech-Impfstoff für 12- bis 15-Jährige

Pfizer bat die FDA zudem, die Zulassung des gemeinsam mit Biontech entwickelten Impfstoffs zu erweitern. In einer Studie habe sich der Wirkstoff auch bei dieser Altersstufe zu 100-Prozent wirksam erwiesen, argumentiert der Pharmakonzern. Bourla sagte, er sei sehr optimistisch, dass die Behörde dem Antrag stattgebe.

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Anti-Corona-Pille von Pfizer: Wie wirksam ist sie? - Berliner Morgenpost

Medikament

Das verspricht die neue Anti-Corona-Pille von Pfizer

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Alina Juravel

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Ein Präparat gegen Rheuma hilft schwerkranken Covid-19 Patienten: Die Weltgesundheitsorganisation ist begeistert über die Ergebnisse einer neuen Studie aus Großbritannien.

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Der US-Pharmakonzern arbeitet an einem neuen Medikament gegen Covid. Wie die Tabletten wirken und wann sie auf den Markt kommen sollen.

Weltweit schreiten die Impfungen gegen das Coronavirus voran, doch noch immer fehlen wirksame Arzneimittel gegen Covid-19. Ein neuer Hoffnungsschimmer wird derzeit vom US-Pharmakonzern Pfizer gemeldet. Das Unternehmen, das bereits einen Impfstoff mit der deutschen Firma Biontech entwickelt hat, forscht gerade an einer Anti-Corona-Pille und die bisherigen Ergebnisse klingen vielversprechend.

Was genau ist eine Anti-Corona-Pille?

Bei der Pille handelt es sich um ein anti-virales Mittel, das oral eingenommen werden soll. Die Tabletten sollen die Verbreitung der gefährlichen Corona-Viren im Körper innerhalb kürzester Zeit hemmen und abtöten. Das Medikament gehört zu einer Arzneimittelgruppe namens Protease-Inhibitoren. Der Wirkstoff soll auch die Weitervermehrung des Virus in den Atemwegen unterbinden. Protease-Hemmstoffe werden bereits auch zur Behandlung von Krankheiten wie HIV und Hepatitis C eingesetzt.

Kann das Mittel präventiv eingenommen werden?

Nein. Die Pillen sollen im Anfangsstadium einer Corona-Infektion eingesetzt werden und so einen schweren Covid-Verlauf verhindern. „Wir haben das Mittel als potenzielle orale Therapie entwickelt, die im Anfangsstadium einer Infektion verschrieben werden kann, ohne dass Patienten ins Krankenhaus eingeliefert oder sich auf einer Intensivstation befinden müssen“, teilt Pfizer mit. Präventiv können bisher nur die Impfungen schützen.

Wie weit ist das Medikament erforscht?

Die Anti-Corona-Pille wurde zunächst wie viele andere Medikamente in einer Laborstudie unter dem Namen PF-07321332 untersucht. Dabei soll es laut Pfizer starke Wirkung gegen das Sars-CoV-2 gezeigt haben.

Derzeit befindet sich die Pille in einer sogenannten Phase-I-Studie (Stand Ende April). Hierbei wird das Medikament in den USA gesunden Freiwilligen verabreicht und auf Verträglichkeit getestet. Gleichzeitig erhält eine weitere Gruppe Placebos. Die Ergebnisse dieser Studie werden im Mai miteinander verglichen und ausgewertet.

In einer anschließenden Phase-II-Studie wird die Wirksamkeit des Medikaments an infizierten Personen überprüft. Abschließend gibt es eine großangelegte und weltweite Phase-III-Studie, die eine präzise Auskunft über Verträglichkeit geben soll.

Wann kommt die Anti-Corona-Pille auf den Markt?

Obwohl sich das Medikament noch ein einer Testphase befindet, könnte es noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Pfizer kündigt die Pille für den Herbst 2021 an, sollte es alle Testphasen bestehen und von der Arzneimittelbehörde zugelassen werden.

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