/picture alliance, Michael Reichel
Berlin – Den besonderen Schutzbedarf hochaltriger Patienten in der Coronapandemie betonen die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG), die Deutsche Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie (DGGG) sowie der Bundesverband Geriatrie (BV Geriatrie). Nachdem Hochbetagte als erste gegen COVID-19 geimpft wurden, habe sich die Mortalität bei den über 80-Jährigen mittlerweile verringert. Doch nicht alle hochaltrigen Personen betreffe dieser erfreuliche Verlauf gleichermaßen.
„Um den Erfolg der Kampagne zu sichern, ist der niedrigschwellige Zugang zur Impfung essenziell“, unterstrich Hans Jürgen Heppner, Präsident der DGG. Zu diesem Zweck könnten nach Ansicht der drei Verbände auch altersmedizinische Einrichtungen in die Coronaimpfkampagne eingebunden werden.
Dies gelte erst recht, nachdem mit der Freigabe des Impfstoffs von Johnson & Johnson (J&J) durch die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) nun ein Vakzin verfügbar sei, das nur einmal verabreicht werden muss.
Geriatrische Patienten seien durch Multimorbidität sowie Gebrechlichkeit charakterisiert, die zumeist mit Immobilität einhergehen. Gerade sie seien von schwer verlaufenden COVID-19-Erkrankungen besonders betroffen. Als Bewohner von Alten- und Pflegeheimen würden sie deshalb bei der Impfreihenfolge Priorität genießen.
Die Verbände machen darauf aufmerksam, dass zu dieser Gruppe aber auch Patientinnen und Patienten gehören würden, die sich im Rahmen einer geriatrischen frührehabilitativen Komplexbehandlung im Krankenhaus (Geri-Komplex) oder in einer geriatrischen Rehabilitation befinden.
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Hier sehen die drei Verbände Verbesserungsbedarf: Auch während der Geri-Komplex im Krankenhaus oder im Rahmen der geriatrischen Rehabilitation könnte geimpft werden. „Patienten, die etwa in einer geriatrischen Rehabilitation ihre Therapie erhalten, sind zumeist auch fit für eine Impfung“, sagte Helmut Frohnhofen von der DGGG.
Deshalb könne man ihre Anwesenheit in einer geriatrischen Einrichtung zu diesem Zweck nutzen. Da mit einer einzigen Dosis des Impfstoffs von J&J eine wirksame Immunisierung erzielt wird, würden zudem Probleme bei der Organisation des zweiten Impftermins hinfällig, so Frohnhofen.
Durch die intensive ärztliche Betreuung durch einen Altersmediziner können überdies bestehende Vorerkrankungen, die möglicherweise eine Kontraindikation darstellen, sachgerecht erfasst und bewertet werden. © EB/aha/aerzteblatt.de
Geriater für Einbeziehung bei Coronaimpfungen - Deutsches Ärzteblatt: Aktuelles aus Gesundheitspolitik und Medizin
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