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Friday, July 30, 2021

Sie kehren die Fettleibigkeit bei Mäusen um, indem sie sie fett „schwitzen“ lassen - Herne News

Ein Team von Wissenschaftlern der Universität von Pennsylvania hat es geschafft, das rückgängig zu machen Fettleibigkeit bei Mäusen sie schwitzen lassen Fett.

Tatsächlich war dies nach dem, was sie in der Studie sagen, die sie gerade in Science veröffentlicht haben, nicht ihr ursprüngliches Ziel. Sie beabsichtigten, Proteine ​​​​zu verwenden, die als TSLP-Zytokine um einige schädliche Auswirkungen von zu verhindern Fettleibigkeit bei Mäusen. Zum Beispiel Insulinresistenz.

Als sie dies taten, stellten sie jedoch fest, dass sie auch an Gewicht verloren. Und was sie taten Freisetzung von Öl durch die Haut. Es ist noch zu früh, um zu wissen, ob dieser Befund auf den Menschen übertragen werden könnte, aber diese Wissenschaftler arbeiten bereits daran, ihn zu überprüfen. Wenn sie herausfinden, dass sie es sind, könnten sie den Grundstein für eine sehr interessante Behandlung von Fettleibigkeit legen.

Was sind Zytokine und welche Rolle spielen sie bei Fettleibigkeit bei Mäusen?

Zytokine sind Proteine, die als Botenstoffe zwischen den Zellen. Sie werden von einigen abgesondert, um sich mit den Rezeptoren anderer zu verbinden und so die Signale zu senden, die es ihnen ermöglichen, miteinander zu kommunizieren.

Zytokine sind Proteine, die die Kommunikation zwischen Zellen erleichtern

Viele von ihnen spielen eine sehr wichtige Rolle in der Immunsystem, Rekrutierung oder Hemmung der Funktion ihrer verschiedenen Komponenten nach Bedarf.

In dieser speziellen Studie wurde die Rolle eines Zytokins namens Thymusstromales Lymphopoietin (TSLP). Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Reifung von T-Lymphozyten zu erleichtern, obwohl es andere Funktionen haben kann. Tatsächlich wurde es in hohen Konzentrationen bei Krankheiten wie z atopische Dermatitis oder Asthma bronchiale.

Die Verantwortlichen dieser Untersuchung wussten, dass sie auch in die Kommunikation zwischen Zellen die die regeln Energiestoffwechsel. Also dachten sie, es könnte helfen, einige der schädlichen Auswirkungen von umzukehren Fettleibigkeit bei Mäusen. Zumindest mit diesen Tieren beschlossen sie, ihr Studium zu beginnen.

Ein unerwarteter Gewichtsverlust

Anfangs dachten diese Wissenschaftler, dass die TSLP-Behandlung könnte helfen zu behandeln Insulinresistenz.

Zuerst wollten sie nur sehen, ob sie Typ-2-Diabetes verhindern können

Dies ist ein Phänomen, das auftritt, wenn Fett-, Muskel- oder Leberzellen nicht mehr effektiv auf Insulin reagieren und daher können keine Glukose aufnehmen, die sich im Blut ansammelt. Um dies zu verhindern, schüttet die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin aus, aber die Resistenz nimmt zu.

Dies ist bei übergewichtigen Menschen üblich und kann der Vorläufer für die Entwicklung von Krankheiten sein, wie z Typ 2 Diabetes.

Um zu untersuchen, ob TSLP helfen könnte, diesen Effekt von . zu verhindern Fettleibigkeit bei Mäusen, sie injizierten einer Gruppe fettleibiger Nagetiere einen viralen Vektor, der einen kontrollierten Anstieg der Zytokinspiegel in ihren Körpern bewirken würde.

Vier Wochen Später fanden sie heraus, dass sie Typ-2-Diabetes verhindert hatten, da der Nüchternglukosespiegel sowie der Insulinbedarf gesenkt wurden. Aber das war noch nicht alles, sie sahen auch eine deutliche Gewichtsreduktion bei Mäusen, die mit A gefüttert wurden Vielfett-Diät. Sie fanden sogar heraus, dass das viszerale Fett reduziert wurde. Wie der Name schon sagt, ist dies das Fett, das sich um Bauchorgane wie die Leber ansammelt. Es kann das Risiko für Diabetes, aber auch für andere Krankheiten, insbesondere solche, die mit dem Herz-Kreislauf-System zusammenhängen, erhöhen.

Schwitzen von Fett, um Fettleibigkeit bei Mäusen umzukehren

Diese Wissenschaftler dachten zunächst, dass Mäuse, die mit dem Zytokin behandelt wurden, sich krank fühlen und ihren Appetit verlieren könnten. Im Vergleich zu denen, die dieses Protein nicht erhalten hatten, stellten sie jedoch fest, dass sie sogar mehr aßen. Was geschah damals? Die Antwort kam Als sie sie im Licht ansahen

Die Mäuse, die mit dem Zytokin behandelt worden waren, leuchteten im Licht, weil sich in ihrem Fell Fett ansammelte

In Aussagen von Medicalxpress, dem Hauptautor der Studie, Taku kambayashi, erklärte, dass er durch die Beobachtung der Nagetiere gesehen habe, wie ihre haare leuchteten im licht. Tatsächlich konnte er auf diese Weise leicht diejenigen erkennen, die sich mit der Zytokin.

Dann stellte er fest, dass das Haar tatsächlich glänzte, weil es so war fettig. Könnte sich Fettleibigkeit bei Mäusen umkehren? Fettverlust?

Um diese Frage zu beantworten, haben sie sich entschieden rasiere sie und analysiere ihre Haare. So sahen sie, dass es tatsächlich charakteristische Talgfette. Talg ist eine kalorienreiche Substanz, die in Zellen produziert wird, die in der Talgdrüse für bildet die Hautbarriere. Daher wurde die Fettleibigkeit bei Mäusen umgekehrt, da die Tiere Fett durch die Haut freisetzten, als ob es Schweiß wäre.

Würde es beim Menschen funktionieren?

Der letzte Schritt, über den diese Wissenschaftler in ihrer Studie berichten, war zu sehen, ob dies gehen könnte über die Behandlung von Fettleibigkeit bei Mäusen hinaus. Würde es auch beim Menschen funktionieren?

Um das herauszufinden, analysierten sie eine genetische Datenbank auf der Suche nach Genen, die mit dem Talgdrüse in Menschen. Dadurch konnten sie überprüfen, ob die Expression von TSLP mit der dieser Drüsen verbunden war. Das heißt, die Anweisungen für die Herstellung von beiden wurden gemeinsam gegeben.

Daher besteht die Möglichkeit, dass diese Behandlung zur Behandlung von Fettleibigkeit bei Mäusen auch beim Menschen wirkt. Um jedoch sicher zu sein, müssten klinische Studien durchgeführt werden, die noch nicht einmal begonnen haben. Wir wissen jetzt, dass Mäuse können Schweißfett wenn du ihnen einen kleinen Schubs gibst. Es ist eine mehr als interessante Entdeckung, aber der Rest wird lange warten müssen.

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Lebensmittelinfektionen: Grillen und Keime – das sollten Sie wissen - WELT

Die Sonne scheint, der Grill wird angeheizt, Freunde sind eingeladen. Wurst, Fleisch oder Gemüse über glühender Holzkohle – ein etwas archaisches kulinarisches Ritual, das sich gerade in Deutschland ungebrochen großer Beliebtheit erfreut. Beim Vor- und Zubereiten von Steaks und Co. besteht aber eine Gefahr, die gerne unterschätzt wird: Eine Vielzahl von Keimen kann vor allem beim Hantieren mit rohem Fleisch zu üblen Beschwerden führen.

Ein Erreger, bei dem eine besonders perfide Spätfolge auftreten kann, hat dabei die Salmonellen vom Thron der krank machenden Keime gestoßen. Damit der Grillabend nicht über der Toilettenschüssel oder im Krankenhaus endet, sollte man daher einige Regeln beachten.

Auch dann, wenn es bereits zu spät ist und man von Durchfall und Erbrechen geplagt wird, gibt es einige hilfreiche Tipps – aber auch Maßnahmen, auf die man lieber verzichten sollte.

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Nebenschilddrüsenmedikament A10 / Tachystin vom Markt genommen - Gesundheitsstadt Berlin

Viele Patienten mit einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen müssen ihre Medikation umstellen. Das Standardmedikament AT10® oder Tachystin® ist seit Juli nicht mehr erhältlich. Die Umstellung auf alternative Präparate sollte jetzt erfolgen, raten Ärzte.

Das Vitamin D-Derivat Dihydrotachysterol mit dem Handelsname AT10® oder Tachystin® ist ein Standardmedikament zur Behandlung einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen, des sogenannten Hypoparathyreoidismus. Im Juli wurde das Präparat allerdings vom Markt genommen. Betroffene Patienten müssen nun auf andere Medikamente umgestellt werden.

Alternative Medikamente haben geringere Halbwertszeit

Eine baugleiche Alternative gibt es laut der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie aber nicht. Mit Calcitriol - 1,25 Vitamin D beziehungsweise Vitamin D3 - sowie Alfacalcidol gebe es zwar Alternativsubstanzen. Deren Wirkdauer sei jedoch deutlich kürzer. „Während Dihydrotachysterol 21 Tage wirksam ist, sind es bei den anderen Medikamenten nur drei bis sieben Tage“, betont Professorin Dr. med. Heide Siggelkow, Ärztliche Leiterin MVZ Endokrinologikum Göttingen. Auch könne die Umstellung bei jedem Betroffenen unterschiedlich verlaufen, erläutert die Expertin.

Nach dem Absetzen eine Woche pausieren

Die Enodkrinologin empfiehlt, zunächst Dihydrotachysterol abzusetzen und für eine Woche keine neue Medikation zu geben. Nach Ablauf dieser Woche könne dann auf das entsprechende Ersatz-Präparat gewechselt werden. Messungen von Parathormon, Vitamin D und 1,25 Vitamin D seien in dieser Phase nicht notwendig, sagt sie. Es sollten jedoch in jedem Fall Calcium, Calcium adaptiert für Albumin, Phosphat, Kreatinin und Magnesium überprüft werden. „Eine ausführliche Kontrolle nach Umstellung der Medikation ist dann im weiteren Verlauf erforderlich: Hier sollte dann die Kalziumausscheidung unter der geänderten Medikation überprüft und die entsprechende Medikation gegebenenfalls angepasst werden.“ Die Medikamentendosis müsse individuell für jeden Patienten durch Kontrolle des Kalziumspiegels im Blut ermittelt werden.

Bei Hypoparathyreoidismus ist der Kalziumstoffwechsel gestört

Die häufigste Ursache des Hypoparathyreoidismus ist die versehentliche Schädigung der Nebenschilddrüsen im Zuge einer Schilddrüsenoperation. Außerdem gehören Autoimmunerkrankungen zu den Auslösern der Erkrankung, bei der die Nebenschilddrüsen zu wenig Parathormon (PTH) produzieren, das den Kalziumstoffwechsel im Körper reguliert. Durch die Gabe von Calcium- und Vitamin-D-Präparaten wird der Kalziumspiegel wieder normalisiert. Die dafür häufig eingesetzten Vitamin D-Derivate wie Dihydrotachysterol wirken lange im Körper. Sie eignen sich deshalb für eine stabile Einstellung des Vitamin-D-Spiegels. Bei etwaigen Störungen der Nierenfunktion können sie aber auch eher zu Komplikationen führen. Deswegen sind insbesondere nach einem Medikamentenwechsel engmaschige Kontrollen nötig.

Foto: © Adobe Stock/ I Viewfinder

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Mit Alpakas gegen Corona: Durchbruch bei Covid-Forschung möglich - t3n – digital pioneers

Die drei Alpakas Nora, Xenia und Britta (v.l.) spendeten Antikörperbaupläne für die neuen Nanobodies. (Foto: MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen)

Göttinger Forscher:innen haben ein hochwirksames Medikament gegen das Coronavirus und die Krankheit Covid-19 entwickelt. Eine peruanische Kamelart sorgt dabei für besonders gute Eigenschaften.

Britta, Nora und Xenia könnten zu einem Meilenstein in der Medikamentenforschung des Max-Planck-Instituts (MPI) für biophysikalische Chemie beigetragen haben. Die drei Alpakas halfen den Forscher:innen gemeinsam mit Mediziner:innen des örtlichen Universitätsklinikums (UMG) sogenannte Nanobodies zu entwickeln, die besonders geeignet zur Bekämpfung von SARS-CoV-2 sind. Bisher gibt es kaum wirksame Medikamente für die Behandlung von Covid-19.

Britta, Xenia und Nora gaben den Forschern Milliarden Baupläne für den Wirkstoff – ohne darunter gelitten zu haben. (Foto: MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen)

Alpaka-Nanobodies: 1.000 Mal wirksamer als normale Antikörper

Regulär arbeitet man mit industriell herstellbaren Antikörpern, die sich an Viren andocken und sie damit neutralisieren. Allerdings ist die Herstellung teuer und aufwendig. Die Nanobodies besitzen neben der kostengünstigeren und schnelleren Produktion noch weitere Vorteile. Sie binden etwa das Virus bis zu 1.000 Mal besser als zuvor entwickelte Mini-Antikörper. „Sie vereinen erstmals extreme Stabilität und höchste Wirksamkeit gegen das Virus und dessen Alpha-, Beta-, Gamma-, und Delta-Varianten“, berichtet der Direktor am MPI für biophysikalische Chemie, Dirk Görlich.

Die Nanobodies gegen Covid-19 (rechts) docken sich an die Strukturen an, mit denen das Virus seine Wirtszelle erkennt. Das verhindert die Infektion. (Grafik: MPI für biophysikalische Chemie, Göttingen)

Wirkungsweise: Spike-Protein blockieren

Zunächst unterscheiden sich die neuen Mini-Antikörper nicht von ähnlichen Produkten anderer Labore. Ihnen allen ist gemein, dass sie sich an das Spike-Protein heften, das dem Virus das Erkennen seiner Wirtszelle ermöglicht. Dadurch verhindern sie, dass es Zellen infiziert. Dass die Alpaka-Nanobodies besonders hohe Temperaturen vertragen, hat gleich zwei Vorteile. Zum einen bleiben sie demnach lange genug im Körper aktiv, um zu wirken. Außerdem lassen sie sich dadurch besonders einfach herstellen, verarbeiten und lagern, bestätigt Matthias Dobbelstein, Direktor des Instituts für molekulare Onkologie an der UMG.

Kleine Antikörper mit großen Vorteilen

„Unsere einfachen Nanobodies eignen sich möglicherweise dafür, inhaliert zu werden, um so das Virus in den Atemwegen einzudämmen“, berichtet Dobbelstein stolz. Da sie sehr klein seien, könnten sie zudem leicht ins Gewebe eindringen und den Befall direkt am Infektionsort eindämmen. Die im Vergleich zu herkömmlichen Antikörpern niedrigere Größe haben die Nanobodies den Alpakas zu verdanken. Die Forscher:innen injizierten den Tieren der institutseigenen Herde mehrmals einen Teil des Spike-Proteins und sie produzierten daraufhin Antikörper. Die entnahmen die Spezialisten den Kamelen und vermehrten sie im Labor. Die Belastung der Tiere sei damit sehr gering gewesen – vergleichbar mit einer Blutuntersuchung beim Menschen.

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Dreierpack wird langsamer abgebaut

Damit die Niere die kleinen Helfer nicht allzu schnell ausscheidet, verknüpfen die Forscher:innen drei identische Nanobodies miteinander. Das erhöht die Verweildauer im Körper und damit die Wirksamkeit. Idealerweise verbessert das auch die Bindungseffizienz, da sich einer der Bodies an eine der drei Bindungsdomänen haftet.

Klinische Studien im Blick

Nachdem die Biochemiker:innen aus dem Alpaka-Blut die Baupläne für rund eine Milliarde Nanobodies gewannen, fischten sie mithilfe von Bakteriophagen die besten heraus. Diese testeten sie über Virusinfektionen an Zellkulturen. Jetzt, wo sie den perfekten Bauplan gefunden haben, wollen sie die Nanobodies möglichst schnell für einen sicheren Einsatz als Wirkstoff testen. Dobbelstein sagt: „Damit sie schwer Erkrankten zugutekommen sowie jenen, die nicht geimpft wurden oder keinen effektiven Impfstoff aufbauen können.“ Auch für künftige Varianten sehen sich die Biochemiker:innen gewappnet. Trotz Impfung produzierte das Immunsystem der Alpakas weiter Antikörper, die gegen die Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Varianten des Virus wirksam waren. „Sollten sich unsere Nanobodies bei einer zukünftigen Variante als zu wenig wirksam erweisen, können wir die Alpakas erneut immunisieren. Da sie bereits gegen das Virus geimpft sind, würden sie sehr schnell ihre Antikörper an die neuen Varianten anpassen“, sagt Thomas Güttler, einer Wissenschaftler in Görlichs Team.

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Unterfunktion der Nebenschilddrüsen: Standardmedikament vom Markt... - Deutsches Ärzteblatt: Aktuelles aus Gesundheitspolitik und Medizin

/Axel Kock, stockadobecom

Hamburg – Zahlreiche Patienten, die an einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen – dem Hypoparathyreoidismus – leiden, müssen sich auf eine Therapieumstellung einstellen. Darauf hat die Deutsche Ge­sell­schaft für Endokrinologie (DGE) hingewiesen, nachdem im Juli das bewährte Vitamin-D-Derivat Dihy­drotachysterol (Handelsname AT10 oder Tachystin) vom Markt genommen wurde.

Aufgrund der anspruchsvollen Umstellung auf andere Medikamente empfiehlt die Fachgesellschaft be­troffenen Patienten, zeitnah einen Termin mit ihrem Hausarzt oder Endokrinologen zu vereinbaren. So soll ein sanfter Übergang ermöglicht und Komplikationen vermieden werden.

„Die Behandlung der Nebenschilddrüsenunterfunktion besteht in der Normalisierung des Kalziumspie­gels, etwa durch die Gabe von Calcium- und Vitamin-D-Präparaten“, erklärte Heide Siggelkow, Ärztliche Leiterin MVZ Endokrinologikum Göttingen, Zentrum für Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, Nukle­armedizin und Humangenetik.

Die dafür häufig eingesetzten Vitamin-D-Derivate wie Dihydrotachysterol würden lange im Körper wir­ken und seien deshalb optimal für eine stabile Einstellung des Vitamin-D-Spiegels geeignet. Allerdings könnten sie bei etwaigen Störungen der Nierenfunktion auch eher zu Komplikationen führen.

„Als Alternativsubstanzen kommen Calcitriol – 1,25 Vitamin D beziehungsweise Vitamin D3 – sowie Alfacalcidol infrage“, so die Endokrinologin. Die Wirkdauer dieser Pharmazeutika sei jedoch deutlich kürzer: „Während Dihydrotachysterol 21 Tage wirksam ist, sind es bei den anderen Medikamenten nur drei bis sieben Tage.“ Auch könne die Umstellung bei jedem Betroffenen unterschiedlich verlaufen.

Die DGE empfiehlt deshalb, zunächst das Dihydrotachysterol abzusetzen, anschließend zunächst kom­plett auf eine Medikation zu verzichten und erst nach Ablauf einer Woche auf das entsprechende Ersatz-Präparat zu wechseln. Bei Patienten, die mit einem hochdosierten Vitamin-D-Präparat nicht komplikati­ons­los einstellbar sind, bestehe zudem die Möglichkeit, gentechnologisch hergestelltes Parathormon zu verabreichen. © hil/sb/aerzteblatt.de

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Unterfunktion der Nebenschilddrüsen: Standardmedikament vom Markt... - Deutsches Ärzteblatt: Aktuelles aus Gesundheitspolitik und Medizin
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Höhepunkte der internationalen Konferenz der Alzheimer-Gesellschaft 2021 - Presseportal.de

Alzheimer's Association

Denver (ots/PRNewswire)

Die auf der Alzheimer's Association International Conference® (AAIC®) 2021 vorgestellten Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass COVID-19 mit langfristigen kognitiven Funktionsstörungen und einer Beschleunigung der Pathologie und Symptome der Alzheimer-Krankheit in Verbindung steht. Diese Studien waren eine von mehreren bahnbrechenden Forschungsarbeiten, die auf der AAIC 2021 vorgestellt wurden.

"Diese neuen Daten weisen auf beunruhigende Trends hin, die zeigen, dass COVID-19-Infektionen zu dauerhaften kognitiven Beeinträchtigungen und sogar zu Alzheimer-Symptomen führen", sagte Heather Snyder, Ph.D., Vizepräsidentin der Alzheimer's Association für medizinische und wissenschaftliche Beziehungen. "Mit mehr als 190 Millionen Fällen und über 4 Millionen Todesfällen weltweit hat COVID-19 die ganze Welt erschüttert. Wir müssen unbedingt weiter erforschen, was dieses Virus mit unserem Körper und unserem Gehirn anstellt."

Weitere neue Daten, die auf der AAIC 2021 vorgestellt wurden, waren:

  • Die Verbesserung der Luftqualität kann das Demenzrisiko verringern.
  • Es wird erwartet, dass sich die Zahl der Demenzkranken bis 2050 auf über 152 Millionen fast verdreifachen wird.
  • Transsexuelle und nicht geschlechtsgebundene Erwachsene in den Vereinigten Staaten berichten häufiger über eine Verschlechterung des Gedächtnisses und des Denkvermögens, über Funktionseinschränkungen und Depressionen als Personen des gleichen Geschlechts.
  • Farbige Gemeinschaften, die in der Demenzforschung traditionell unterrepräsentiert sind, sind eher bereit, sich zu beteiligen, wenn sie eingeladen werden, einen Beitrag zum Ziel der Studie leisten wollen oder ein Familienmitglied mit Demenz haben.

Mit der beschleunigten FDA-Zulassung von Aducanumab (Aduhelm, Biogen/Eisai) zur Behandlung von leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) und leichter Alzheimer-Demenz gibt es neue Impulse und neues Interesse an anderen Therapien in der Alzheimer-/Demenz-Pipeline. Auf der AAIC 2021 wurden neue Daten und Analysen zu den am weitesten fortgeschrittenen Prüfpräparaten gegen Amyloid - Donanemab (Eli Lilly) und Lecanemab (Biogen/Eisai) - sowie zu einer Vielzahl anderer Ansätze vorgestellt, darunter Anti-Tau-Strategien, entzündungshemmende Ziele sowie Neuroprotektion und regenerative Medizin.

"Als führende freiwillige Gesundheitsorganisation im Bereich der Alzheimer-Forschung, -Pflege und -Unterstützung ist die Alzheimer's Association überzeugt, dass wir in einer neuen Ära des Fortschritts leben. Wir sehen auf der AAIC in diesem Jahr Dutzende von neuen Behandlungsansätzen, die in klinischen Studien an Bedeutung gewinnen", sagte Dr. Maria C. Carrillo, Forschungsleiterin der Alzheimer's Association. "Alzheimer ist eine komplexe Gehirnerkrankung, die höchstwahrscheinlich mehrere Behandlungsstrategien erfordert, die die Krankheit im Verlauf auf verschiedene Weise angehen. Diese Behandlungen können dann, sobald sie entdeckt und zugelassen sind, zu wirksamen Kombinationstherapien kombiniert werden."

Die AAIC ist das wichtigste jährliche Forum für die Präsentation und Diskussion der neuesten Alzheimer- und Demenzforschung. Die diesjährige hybride Konferenz fand sowohl virtuell als auch persönlich in Denver statt und zog über 11.000 Teilnehmer und mehr als 3.000 wissenschaftliche Vorträge an.

COVID-19 wird mit langfristigen kognitiven Störungen und einer Beschleunigung von Alzheimer-Symptomen in Verbindung gebracht Seit Beginn der COVID-19-Pandemie hat man viel über SARS-CoV-2, das Virus, das das neuartige Coronavirus verursacht, gelernt. Es bleiben jedoch Fragen über die langfristigen Auswirkungen des Virus auf unseren Körper und unser Gehirn. Neue Daten aus Griechenland und Argentinien, die auf der AAIC 2021 vorgestellt wurden, deuten darauf hin, dass ältere Erwachsene nach der Genesung von einer SARS-CoV-2-Infektion häufig unter langfristigen kognitiven Beeinträchtigungen leiden, einschließlich eines anhaltenden Geruchsmangels.

Bei diesen neuen Daten handelt es sich um die ersten Berichte eines internationalen Konsortiums - darunter die Alzheimer's Association und Teams aus fast 40 Ländern - , das die langfristigen Auswirkungen von COVID-19 auf das zentrale Nervensystem untersucht.

Mehrere Studien legen nahe, dass die Verbesserung der Luftqualität das Demenzrisiko senkt

Die Verbesserung der Luftqualität kann die kognitiven Funktionen verbessern und das Demenzrisiko verringern. Dies geht aus mehreren Studien hervor, die auf der AAIC 2021 vorgestellt wurden. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:

  • Die Reduzierung von Feinstaub (PM2.5) und verkehrsbedingten Schadstoffen (NO2) über einen Zeitraum von 10 Jahren war mit einer 14%igen bzw. 26%igen Verringerung des Demenzrisikos und einem langsameren kognitiven Abbau bei älteren Frauen in den USA verbunden, so die Ergebnisse der Women's Health Initiative Memory Study-Epidemiology of Cognitive Health Outcomes (WHIMS-ECHO).
  • In einer französischen Studie wurde eine Verringerung der PM2,5-Konzentration über einen Zeitraum von 10 Jahren mit einem um 15 % verringerten Risiko für Demenz aller Ursachen und einem um 17 % verringerten Risiko für Alzheimer in Verbindung gebracht.
  • Die langfristige Belastung durch Luftschadstoffe wurde in einer großen US-Kohorte mit höheren Beta-Amyloid-Werten in Verbindung gebracht, was einen möglichen biologischen Zusammenhang zwischen der Luftqualität und den physischen Gehirnveränderungen, die für die Alzheimer-Krankheit kennzeichnend sind, aufzeigt, so ein Team der University of Washington.

Verdreifachung der weltweiten Demenzfälle bis 2050 prognostiziert

Es wird erwartet, dass positive Trends beim Zugang zu Bildung bis zum Jahr 2050 zu einem Rückgang der weltweiten Demenzprävalenz um 6,2 Millionen Fälle führen werden. In der Zwischenzeit werden die erwarteten Gegentrends bei der Zunahme des Rauchens, des hohen Body-Mass-Index und des hohen Blutzuckerspiegels zu einem Anstieg der Prävalenz um fast die gleiche Zahl führen: 6,8 Millionen Fälle. Ein Team der Universität Washington hat diese Prognosen auf der Grundlage von Gesundheitsdaten erstellt, die von einem weltweiten Forscherkonsortium zwischen 1990 und 2019 im Rahmen der Globalen Krankheitslaststudie gesammelt und analysiert wurden. Auch auf der AAIC 2021 berichtet:

  • Jedes Jahr erkranken weltweit schätzungsweise 350.000 Menschen an einer früh einsetzenden Demenz (vor dem 65. Lebensjahr), so Forscher in den Niederlanden. Um den Bedarf an Dienstleistungen für diese Bevölkerungsgruppe zu decken, hat die Alzheimer's Association dazu beigetragen, die Longitudinal Early-Onset Alzheimer's Disease Study (LEADS) ins Leben zu rufen, die das Fortschreiten der Krankheit im Frühstadium untersucht.
  • Von 1999 bis 2019 ist die Sterblichkeitsrate der Alzheimer-Krankheit in den USA in der Gesamtbevölkerung deutlich gestiegen, und zwar von 16 auf 30 Todesfälle pro 100.000, was einem Anstieg von 88 % entspricht, so Forscher der Emory University. Unter allen Gebieten der USA war die Sterblichkeitsrate für Alzheimer in ländlichen Gebieten in den Ost-, Süd- und Zentralregionen der USA am höchsten, wo die Sterblichkeitsrate für Alzheimer bei den über 65-Jährigen 274 pro 100.000 beträgt. Die niedrigste Alzheimer-Sterblichkeit wurde in der mittelatlantischen Region festgestellt.

Transsexuelle Erwachsene erleben häufiger subjektive kognitive Verschlechterungen und Depressionen Transsexuelle und nicht-binäre Erwachsene in den Vereinigten Staaten berichten häufiger über eine Verschlechterung des Gedächtnisses und des Denkens, über funktionelle Einschränkungen und Depressionen im Vergleich zu cisgeschlechtlichen (nicht-transgeschlechtlichen) Erwachsenen. Dies geht aus zwei Studien hervor, die auf der AAIC 2021 vorgestellt wurden. Zu den wichtigsten Ergebnissen gehören:

  • Transsexuelle Erwachsene - Personen, die sich mit einem anderen Geschlecht identifizieren als dem, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde - berichteten fast doppelt so häufig über zunehmende Verwirrung oder Gedächtnisverlust (subjektiver kognitiver Verfall oder SCD) und mehr als doppelt so häufig über SCD-bedingte Funktionseinschränkungen, wie z. B. eingeschränkte Fähigkeit zu arbeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren oder sozial zu sein, so die Forscher der Emory University.
  • Einem Team der Universität von Wisconsin zufolge war die Prävalenz von Depressionen bei transsexuellen und nicht-binären Erwachsenen (Personen, die sich nicht als männlich/weiblich identifizieren) deutlich höher (37 %) als bei gleichgeschlechtlichen Erwachsenen (19,2 %).
  • Über Demenz und kognitive Beeinträchtigungen bei Transgender-Personen ist wenig bekannt. Transsexuelle Erwachsene sind jedoch mit einer größeren Anzahl von gesundheitlichen Ungleichheiten konfrontiert, die als Risikofaktoren für Demenz gelten, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Diabetes, Tabak-/Alkoholkonsum und Fettleibigkeit. Auch soziale Ungleichheiten können eine Rolle bei der Erhöhung des Risikos für kognitive Beeinträchtigungen spielen.

Diversität in klinischen Alzheimer-Studien ansprechen

Auf der AAIC 2021 stellte das National Institute on Aging (NIA), das zu den U.S. National Institutes of Health gehört, ein neues Online-Tool, Outreach Pro, vor, das Forschern und Klinikern dabei helfen soll, das Bewusstsein und die Teilnahme an klinischen Studien zur Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzerkrankungen zu erhöhen, insbesondere in traditionell unterrepräsentierten Gemeinschaften. Weitere wichtige Ergebnisse, die erstmals auf der AAIC 2021 vorgestellt wurden, sind:

  • Historisch unterrepräsentierte Personen sind am ehesten bereit, sich freiwillig an einer klinischen Studie zu beteiligen, wenn sie dazu eingeladen werden (85 %), einen Beitrag zum Ziel der Forschung leisten wollen (83 %) oder ein Familienmitglied mit der Krankheit haben (74 %), so ein Team der University of Wisconsin.
  • Ferner wurde festgestellt, dass afroamerikanische, hispanische/lateinamerikanische und indianische Befragte deutlich eher bereit sind, sich freiwillig zu melden, wenn sie von einer Person derselben Rasse gefragt werden, und dass sie sich mehr Sorgen über die Unterbrechung von beruflichen und familiären Verpflichtungen sowie über die Verfügbarkeit von Transportmitteln und Kinderbetreuung machen als Weiße.
  • Übliche Ausschlusskriterien für klinische Alzheimer-Studien haben das Potenzial, Afroamerikaner und Hispanics/Latinos unverhältnismäßig stark zu beeinträchtigen, was laut NIA-Forschern eine Rolle bei der geringeren Teilnahme an Forschungsprojekten spielen könnte.

Informationen zur Alzheimer's Association International Conference (AAIC) Die Alzheimer's Association International Conference (AAIC) ist die weltweit größte Zusammenkunft von Forschern aus aller Welt, die sich mit der Alzheimer-Krankheit und anderen Demenzerkrankungen beschäftigen. Als Teil des Forschungsprogramms der Alzheimer's Association dient die AAIC als Katalysator für die Generierung neuen Wissens über Demenz und die Förderung einer vitalen, kollegialen Forschungsgemeinschaft.

AAIC 2021 Webseite: www.alz.org/aaic/ 
AAIC 2021 Redaktion: www.alz.org/aaic/pressroom.asp 
AAIC 2021 Hashtag: #AAIC21

Informationen zur Alzheimer's Association

Die Alzheimer's Association ist eine weltweite freiwillige Gesundheitsorganisation, die sich der Pflege, Unterstützung und Erforschung der Alzheimer-Krankheit widmet. Unser Ziel ist es, den Weg zur Beendigung der Alzheimer-Krankheit und aller anderen Demenzerkrankungen zu ebnen, indem wir die weltweite Forschung beschleunigen, die Risikominderung und Früherkennung vorantreiben und die Qualität der Pflege und Unterstützung optimieren. Unsere Vision ist eine Welt ohne Alzheimer und alle anderen Demenzerkrankungen®. Besuchen Sie alz.org oder rufen Sie 800.272.3900 an.

Logo - https://mma.prnewswire.com/media/1579813/Alzheimers_Association_International_Conference_2021_Logo.jpg

Pressekontakt:

Alzheimer's Association Medienhotline
312.335.4078
media@alz.org
AAIC 2021 Pressestelle
aaicmedia@alz.org

Original-Content von: Alzheimer's Association, übermittelt durch news aktuell

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Reha-Klinik für Long-Covid-Patienten: »Hier leben die, die der Rest schon vergisst« - DER SPIEGEL

Brustschmerzen, Haarausfall, Kurzatmigkeit: Mehr als 200 Symptome können als Corona-Langzeitfolge auftreten. In der Reha Flechtingen versuchen Betroffene, in ihr altes Leben zurückzukehren. Doch keiner weiß, ob das gelingt.
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Thursday, July 29, 2021

Es ist gefährlicher als Covid-19: Droht eine Infektionswelle durch das RS-Virus? - Tagesspiegel

Die Corona-Lockerungen haben schwere Infektionskrankheiten begünstigt, etwa ausgelöst durch das RS-Virus. Die Betten mancher Kinderklinik füllen sich bereits.

Mehr Tests, mehr Infektionen? Das RKI warnt vor parallelem Anstieg von Atemwegserkrankungen.Foto: Matthias Balk/dpa

Nach Lockerung der Corona-Maßnahmen nehmen auch andere Infektionen zu – etwa ausgelöst durch das Respiratorische Synzytial-Virus. Das RSV ist vor allem für Frühgeborene und Kleinkinder gefährlich, weil es akute Atemwegserkrankungen hervorruft. Aber auch ältere Menschen können schwer an der Infektion mit grippeähnlichen Symptomen erkranken.

Deutschlands größte Kinderklinik, das Olgahospital des Klinikums Stuttgarts, hat den vergangenen zwei Wochen einen Anstieg von Atemwegserkrankungen und auch von RSV-Infektionen festgestellt. In der pädiatrischen Notaufnahme, in der jährlich über 30.000 Kinder versorgt werden, seien PCR-Schnelltest mit Paneldiagnostik zum Nachweis oder Ausschluss einer Reihe von Erregern wie dem RSV etabliert, erklärt Jan Steffen Jürgensen Vorstandsvorsitzender des Klinikums Stuttgart.

„Saisonal suchen im Sommer sonst eher weniger Kinder die Kindernotaufnahme im Olgahospital auf, typischerweise etwa 70 am Tag, von denen sonst nur circa 20 Prozent stationär aufgenommen werden müssen“, sagt Jürgensen.

Seit rund zwei Wochen liege die Zahl der in der Notaufnahme vorgestellten Kinder, die hauptsächlich aufgrund von Infektionen kommen, nun fast beim Doppelten des saisonal Üblichen. Zuletzt seien es etwa 130 Kinder am Tag gewesen. Stationär wurden im Olgahospital des Klinikums Stuttgart sowohl in der letzten als auch in der vorletzten Woche jeweils drei Kinder wegen schwer verlaufender RSV-Infektionen versorgt.

Die gesamte Grippe- und Erkältungssaison sei nahezu ausgeblieben, Kinder hätten keine Immunisierung durchlaufen können, erläutert Jürgensen. „Durch die Lockerung der Corona-Maßnahmen und die Öffnung von Schulen und Kitas sind jetzt auch Kinder wieder verstärkt exponiert.“

RKI warnt vor parallelem Anstieg von Atemwegserkrankungen 

Unklar bleibt, ob die steigende Zahl der RSV-Fälle in Zusammenhang mit vermehrten Tests steht. Keine vermehrte Zahl an RSV-Erkrankungen konnten zumindest die Berliner Charité und das Kinderkrankenhaus Auf der Bult in Hannover feststellen.

Die Techniker Krankenkasse verzeichnet sogar einen Rückgang der Krankenhausaufenthalte: „Während unsere Versicherten 2019 noch 8.768 Krankenhausaufenthalte wegen dieser Erkrankung hatten, waren es im vergangenen Jahr nur noch 5.172 und im laufenden Jahr nur noch 97“, erklärt ein Sprecher.

Das Robert Koch-Institut (RKI) weist in der Publikation „Vorbereitungen für den Herbst und Winter“ von vergangener Woche auf die Verschiebung saisonaler Erkrankungswellen hin und fordert die „frühzeitige Vorbereitung auf ein verstärktes Krankheitsgeschehen, auch angesichts der zusätzlich zu erwartenden Belastung durch akute Atemwegsinfektionen“.

So warnt das RKI vor einem parallelen Anstieg von Sars-Cov-2, Influenza und RSV aufgrund einer reduzierten Grundimmunität. Außerdem könne das gemeinsame Auftreten dieser Infektionskrankheiten zu einer deutlichen Gesundheitsbelastung durch die Erkrankungen selbst und zusätzlich durch sekundäre Pneumonien führen. Präventions- und Versorgungsmöglichkeiten sollten rechtzeitig bestellt und gelagert werden, außerdem seien Informationskampagnen zu initiieren.

RSV ist gefährlicher als Covid-19

Wie ausländische Medien berichten, nimmt etwa in der Schweiz, in Israel und in den USA derzeit die Zahl an Babys und Kleinkindern drastisch zu, die sich mit dem RS-Virus angesteckt haben. Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hatte bereits Anfang Juni eine Warnung verschickt, in der sie auf eine erhöhte „intersaisonale Aktivität der RS-Viren“ in einigen südlichen US-Bundesstaaten hinweist. 

In der Schweiz hat die Fachgesellschaft Pädiatrie für den Kanton Zürich die bisher höchsten Fallzahlen festgestellt. Wie der „Tages Anzeiger“ berichtet, gebe es im Kinderspital Zürich seit Ende Mai einen markanten Anstieg. Habe man im April 10 RSV-positive Patienten verzeichnet, seien es im Mai schon 40 und im Juni rund 90 gewesen, zitiert die Zeitung den Leiter der Abteilung Infektiologie und Spitalhygiene, Christoph Berger.

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Dass in Deutschland derzeit wieder vermehrt Atemwegsinfekte beobachtet werden, vor allem im ambulanten, aber auch im stationären Bereich, bestätigt auch Tobias Tenenbaum, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI). Vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus dem Ausland beobachten Ärzte hierzulande eine Ausbreitung des RS-Virus nun genau.

„RSV ist gerade für jüngere Kinder deutlich gefährlicher als Covid-19“, sagt Tenenbaum. Bevor es das Sars-CoV-2 Virus gab, sei die Impfstoffentwicklung und medikamentöse Behandlung von RSV mit am stärksten im Bereich der Pädiatrischen Infektiologie erforscht worden.

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Die Leitlinien empfehlen Kinder, die zur Risikogruppe zählen, mit einer RSV-Prophylaxe zu schützen. Mit Palivizumab, einem monoklonalen Antikörper, werden die Kinder passiv immunisiert. Derzeit ist das für die sonst typische RSV-Saison im Winter vorgesehen. Das heißt, trotz steigender Zahlen mancherorts werden Frühgeborene und Säuglinge mit Vorerkrankungen aktuell nicht mit den passiven Antikörpern geschützt.

Die DGPI diskutiere aber derzeit, ob die Empfehlungen angepasst werden müssen, sagt Tenenbaum. In der Schweiz sei bereits beschlossen, dass besonders gefährdete Kinder auch in den aktuellen Sommermonaten prophylaktisch geschützt werden. Etwa einmal im Monat bekommen die Kinder Palivizumab. In Deutschland ist die Menge aktuell auf fünf Gaben in der Wintersaison beschränkt.

Die Lage sei noch entspannt, sagt Jakob Maske, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland. In seiner Berliner Praxis stelle er zwar auch einen Anstieg an Erkältungskrankheiten fest, doch diese seien in der Regel positiv für das Immunsystem.

So leiden Kinder, deren Immunsystem schon früh beschäftigt war, seltener an Allergien. Nur in Ausnahmen testen Kinderärzte deshalb auf das RSV. Doch für Frühgeborene und Säuglinge mit Vorerkrankungen können RS-Viren gefährlich werden. „Bei jeder Infektion sollte man Abstand zu den besonders gefährdeten Kindern halten“, sagt Maske. Einen Impfstoff gegen das RS-Virus gibt es bislang nicht.

Wie der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (vfa) auf Nachfrage mitteilt, befinden sich gerade vier Impfstoffe zur aktiven Immunisierung in Phase-III-Studien. GlaxoSmithKline hat dabei sogar zwei Impfstoffkandidaten in der Erprobung. Mit einem sollen ältere Erwachsene geimpft werden, mit dem anderen schwangere Frauen zum Schutz ihrer Kinder durch mütterliche Antikörper. Novavax will ebenfalls Schwangere impfen. Pfizer konzentriert sich neben werdenden Müttern auf ältere Menschen. Impfstoffe anderer Hersteller befinden sich in Phase II und konzentrieren sich unter anderem auf Säuglinge.

Der Infektiologe Tenenbaum macht auch auf die Bedeutung von RSV-Infektionen bei Kindern ohne Vorerkrankungen aufmerksam. „Die Hälfte der schweren Verläufe beobachten wir bei gesunden Kindern“, sagt er. Wer einmal erkrankt sei, habe zudem ein höheres Risiko, wiederholt an einer unteren Atemwegsinfektion wie einer Bronchitis zu erkranken.

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Coronavirus: Neu entwickelte Nanobodies aus Alpakas schalten SARS-CoV-2 aus - Heilpraxisnet.de

SARS-CoV-2: Nanobodies stoppen Coronavirus

Trotz intensiver Forschung gibt es noch immer keine Medikamente gegen die durch das Coronavirus SARS-CoV-2 ausgelöste Krankheit COVID-19. Doch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland haben nun mithilfe von Alpakas hochwirksame Mini-Antikörper entwickelt, die das Virus und seine Varianten stoppen können.

Ein Forschungsteam des Göttinger Max-Planck-Instituts (MPI) für biophysikalische Chemie und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) hat Mini-Antikörper entwickelt, die das Coronavirus SARS-CoV-2 und dessen gefährliche neue Varianten effizient ausschalten. Diese sehr stabilen und hitzebeständigen Nanobodies sind laut den Fachleuten ein vielversprechender Wirkstoff, um COVID-19 zu behandeln. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „The EMBO Journal“ veröffentlicht.

Antikörper gegen Krankheitserreger

Wie in einer gemeinsamen Mitteilung des MPI und der UMG erklärt wird, helfen Antikörper unserem Immunsystem, Krankheitserreger abzuwehren: Sie binden an Viren und machen sie unschädlich – im Fachjargon ist hier die Rede von „neutralisieren“.

Antikörper lassen sich aber auch industriell herstellen und akut Erkrankten verabreichen. Dann wirken sie wie ein Medikament, sie lindern Beschwerden und verkürzen Krankheitsverläufe. Dies ist beispielsweise bei Hepatitis B oder Tollwut etablierte Praxis.

Auch bei COVID-19-Erkrankten kommen Antikörper als Wirkstoff zum Einsatz. Das Problem ist, dass Antikörper industriell zu produzieren so aufwändig und teuer ist, dass sich die weltweite Nachfrage nicht abdecken lässt. Hier könnten Nanobodies eine Lösung sein.

Sehr hitzebeständig

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des MPI und der UMG haben jetzt Mini-Antikörper entwickelt, die alle Eigenschaften besitzen, die man von einem wirksamen Medikament gegen COVID-19 erwarten würde.

„Sie vereinen erstmals extreme Stabilität und höchste Wirksamkeit gegen das Virus und dessen Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Varianten“, erklärt Dirk Görlich, Direktor am MPI für biophysikalische Chemie.

Sie unterscheiden sich auf den ersten Blick kaum von Mini-Antikörpern gegen COVID-19 aus anderen Laboren. Sie alle richten sich gegen einen entscheidenden Teil des Coronavirus SARS-CoV-2: die Rezeptor-Bindedomäne – jenen Bereich des Spike-Proteins auf seiner Oberfläche, mit dem der Erreger seine Wirtszellen erkennt und in sie eindringen kann.

Diese Nanobodies heften sich an die Bindedomäne, blockieren sie und verhindern so, dass das Virus Zellen infiziert.

„Unsere Nanobodies halten Temperaturen von 95 °C aus, ohne zerstört zu werden oder Aggregate zu bilden“, erläutert Matthias Dobbelstein, Professor und Direktor des Instituts für Molekulare Onkologie an der UMG.

„Das sagt uns zum einen, dass sie im Körper lange genug aktiv bleiben könnten, um zu wirken. Zum anderen lassen sich temperaturstabile Nanobodies viel einfacher herstellen, verarbeiten und lagern.“

Virus an weiterer Ausbreitung hindern

Bereits die einfachsten Mini-Antikörper der Forschenden aus Göttingen binden bis zu 1000 Mal stärker an das Spike-Protein als zuvor entwickelte Nanobodies gegen COVID-19. Zudem binden sie sehr gut an die mutierten Rezeptor-Bindedomänen der Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Stämme.

„Unsere einfachen Nanobodies eignen sich möglicherweise dafür, inhaliert zu werden, um so das Virus in den Atemwegen einzudämmen“, sagt Dobbelstein. „Da sie sehr klein sind, können sie zudem leicht ins Gewebe eindringen und das Virus direkt am Infektionsort an einer weiteren Ausbreitung hindern.“

Laut den Fachleuten verbessert sich die Bindungseffizienz noch einmal deutlich im „Nanobody-Dreierpack“. Dazu verknüpften die Forschenden drei identische Nanobodies so miteinander, dass sie zur Symmetrie des Spike-Proteins passen, das aus drei identischen Bausteinen mit drei Bindedomänen besteht.

„Wir bündeln mit dem Dreierpack gewissermaßen die Kräfte: Jeder der drei Nanobodies heftet sich idealerweise an eine der drei Bindedomänen“, erklärt Thomas Güttler, Wissenschaftler in Görlichs Team. „So entsteht eine praktisch irreversible Bindung. Der Dreierpack lässt das Spike-Protein nicht wieder los und neutralisiert das Virus sogar bis zu 30.000-fach besser als die Einzel-Nanobodies.“

Ein weiterer Vorteil ist, dass die Dreier-Nanobodies gerade groß genug sind, damit die Niere sie voraussichtlich im Blut belässt und nicht innerhalb weniger Stunden mit dem Harn ausscheidet. Das erhöht ihre Verweildauer im Körper und damit die Wirksamkeit.

Als drittes Design koppelten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jeweils zwei Nanobodies aneinander, die unterschiedliche Bereiche auf der Rezeptor-Bindedomäne erkennen und dann das Spike gemeinsam binden.

„Die Bindung dieser ‚Tandems‘ ist so stark, dass sie sehr resistent gegen die nun allgegenwärtigen Mutationen sind, mit denen sich das Virus dem Immunsystem zu entziehen versucht“, so Metin Aksu, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter in Görlichs Team.

Bei allen Nanobody-Varianten – der einfachen wie der Zweier- und Dreier-Kombination – reichen geringste Mengen aus, um das Virus zu stoppen. Dies würde beim Einsatz als Therapeutikum Erkrankte weniger belasten und die Produktionskosten erheblich reduzieren.

Nanobodies stammen aus Alpakas

„Nanobodies stammen aus Alpakas und sind deutlich kleiner und einfacher aufgebaut als herkömmliche Antikörper“, so Görlich. Um die Nanobodies gegen SARS-CoV-2 herzustellen, injizierten die Forschenden den drei Alpakas Britta, Nora und Xenia aus der Herde am Göttinger MPI mehrmals einen Teil des Spike-Proteins.

Die Tiere bildeten daraufhin Antikörper gegen diesen Proteinteil. Nach der letzten Injektion entnahmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den Alpakas eine kleine Menge Blut. Für die Tiere war ihr Einsatz damit beendet, die weiteren Schritte erfolgen mithilfe von Enzymen, Bakterien, sogenannten Bakteriophagen und Hefen.

„Die Belastung für unsere Tiere ist insgesamt sehr gering, vergleichbar mit einer Impfung und Blutuntersuchung beim Menschen“, sagt Görlich.

Aus dem Blut der Alpakas gewannen die Forscherinnen und Forscher im nächsten Schritt die Baupläne für rund eine Milliarde verschiedener Nanobodies.

Alles Weitere war für die Fachleute eine über viele Jahre perfektionierte Laborroutine: Sie fischten aus der zunächst astronomischen Zahl von Nanobodies mit Bakteriophagen die besten heraus. In weiteren Schritten wurden diese dann auf ihre Wirksamkeit getestet und in mehreren Design-Zyklen immer weiter verbessert.

Winzige Mengen genügen

Nicht jeder Antikörper ist neutralisierend. Ob und wie gut die Mini-Antikörper das Coronavirus SARS-CoV-2 ausschalten, ermittelten Forschende um Dobbelstein, indem sie Virusinfektionen an Zellkulturen im Labor nachstellten.

„Dabei schauen wir, welche Nanobodies verhindern, dass sich die Viren in Zellkulturen vermehren. Indem wir die Nanobodies in vielen verschiedenen Verdünnungen testen, finden wir heraus, welche Menge ausreicht, um diesen Effekt zu erzielen“, erklärt Antje Dickmanns aus Dobbelsteins Team.

„Einige der Nanobodies waren wirklich beeindruckend. Weniger als ein millionstel Gramm dieser Nanobodies in einem Liter Medium genügt, um eine Infektion vollständig zu verhindern. Bei den Dreierpacks genügt sogar nochmals zwanzigmal weniger“, ergänzt ihre Kollegin Kim Stegmann.

Wirksam gegen aktuelle Virus-Varianten

Im Laufe der Corona-Pandemie traten immer wieder neue Virus-Varianten auf, die schnell das Infektionsgeschehen dominierten. Diese Varianten sind häufig nicht nur ansteckender als der ursprünglich im chinesischen Wuhan identifizierte Stamm, sondern sie haben auch ihr Spike-Protein durch Mutation so verändert, dass manche ursprünglich wirksame Antikörper von Infizierten, Genesenen oder Geimpften das Virus nicht mehr ausschalten können.

Selbst für ein bereits gegen SARS-CoV-2 aktiviertes Immunsystem ist es somit schwieriger, den Erreger zu stoppen. Das Problem trifft ebenso bereits entwickelte therapeutische Antikörper und Nanobodies.

Die neuen Nanobodies spielen hier ihre ganze Stärke aus, denn sie sind auch gegen bekannte Varianten des Coronavirus wirksam. Zwar hatten die Forscherinnen und Forscher ihre Alpakas mit einem Teil des Spike-Proteins des ersten bekannten SARS-CoV-2-Virus geimpft. Doch bemerkenswerterweise produzierte deren Immunsystem auch Antikörper, die gegen die Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Varianten des Virus aktiv sind.

„Sollten sich unsere Nanobodies bei einer zukünftigen Variante als zu wenig wirksam erweisen, können wir die Alpakas erneut immunisieren. Da sie bereits gegen das Virus geimpft sind, würden sie sehr schnell ihre Antikörper an die neuen Varianten anpassen“, meint Güttler.

Guter Kandidat für einen Proteinimpfstoff

Das Forschungsteam bereitet die Nanobodies jetzt für den therapeutischen Einsatz vor. „Wir wollen die Nanobodies möglichst schnell für den sicheren Einsatz als Wirkstoff testen, damit sie schwer Erkrankten zugutekommen sowie jenen, die nicht geimpft wurden oder keinen effektiven Impfschutz aufbauen können“, betont Dobbelstein.

Die Rezeptor-Bindedomäne ist bekanntermaßen ein guter Kandidat für einen Proteinimpfstoff, jedoch schwer in großem Maßstab und in einer Form herzustellen, die das Immunsystem gegen das Virus aktiviert.

Entsprechend programmierte Bakterien produzieren falsch gefaltetes Material. Doch auch dafür hat das Göttinger Team eine Lösung entdeckt: Laut der Mitteilung hat es besondere Nanobodies identifiziert, die eine korrekte Faltung in Bakterien erzwingen, ohne den entscheidenden Bereich des Spike-Proteins zu blockieren.

Den Angabe zufolge ermöglicht das potenziell Impfstoffe, die kostengünstig erzeugt, schnell an neue Virusvarianten angepasst und mit einfacher Logistik auch in Ländern mit geringer Infrastruktur verteilt werden können.

„Dass Nanobodies bei der Proteinfaltung helfen können, war bisher nicht bekannt und ist für die Forschung und pharmazeutische Anwendung äußerst interessant“, so Görlich. (ad)

Autoren- und Quelleninformationen

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.

Autor:

Alfred Domke

Quellen:

  • Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie: Hochwirksame und stabile Nanobodies stoppen SARS-CoV-2, (Abruf: 28.07.2021), Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie
  • Güttler T, Aksu M, Dickmanns A, Stegmann KM, Gregor K, Rees R, Taxer W, Rymarenko O, Schünemann J, Dienemann C, Gunkel P, Mussil B, Krull J, Teichmann U, Groß U, Cordes VC, Dobbelstein M, Görlich D: Neutralization of SARS-CoV-2 by highly potent, hyperthermostable, and mutation-tolerant nanobodies; in: The EMBO Journal, (veröffentlicht: 24.07.2021), The EMBO Journal

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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Corona: Löst das Epstein-Barr-Virus das Rätsel um Long-Covid? - fr.de

  • Tim Vincent Dicke

    VonTim Vincent Dicke

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Viele Menschen klagen nach einer Corona-Infektion über Long-Covid-Symptome. Forschende wollen nun eine Verbindung zum Epstein-Barr-Virus entdeckt haben.

Frankfurt – Mehr als 95 Prozent der gesunden Erwachsenen auf der Welt sind mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) infiziert. Das Virus schlummert meist nur im Körper und bleibt unbemerkt. Doch Krankheiten, Stress und andere Faktoren können die Infektion reaktivieren und das Pfeiffersche Drüsenfieber auslösen. Forschende haben nun herausgefunden, dass EBV bei den meisten Menschen nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus aktiv ist. Ist das Rätsel um Long-Covid gelöst?

Anzeichen für eine Verbindung zwischen dem Epstein-Barr-Virus und Corona hatte es bereits bei einer Studie des Renmin-Krankenhauses in Wuhan, dort brach das Coronavirus nach derzeitigem Wissensstand Ende 2019 aus, gegeben. Auf Grundlage der Beobachtungen des chinesischen Forschungsteams haben US-amerikanische und türkische Forschende nun untersucht, welchen Zusammenhang es zwischen den Viren gibt – unter der Leitung von Jeffrey Gold von der World Organization.

Long-Covid-Symptome erinnern an Krankheit, die durch Epstein-Barr-Virus ausgelöst wird

„Wir haben beobachtet, dass viele Symptome, die Long-Covid zugeschrieben werden, denen sehr ähneln, die mit einer EBV-Reaktivierung in Verbindung gebracht werden“, schrieben die Forschenden in der veröffentlichten Studie. Die Liste der Symptome von Long-Covid ist lang. So gaben Befragte rund 200 verschiedene Krankheitsanzeichen in einer Internetumfrage an. Betroffene berichten unter anderem über folgende Beschwerden:

  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • „Gehirnnebel“
  • Kopfschmerzen
  • Gedächtnisprobleme
  • Müdigkeit
  • Wortfindungsstörungen
  • Geschmacks- und Geruchsverlust
  • Schlafstörungen
  • Taubheitsgefühl
  • Gelenk- und Muskelbeschwerden

Das Team testete bei der neuen Studie 185 Menschen, die sich mit Corona infiziert hatten und seitdem unter Long-Covid litten. Das Ergebnis: Knapp 30 Prozent der zufällig befragten Personen hatten auch 30 Tage nach der Infektion Symptome, klagten also über Long-Covid. Als die Wissenschaftler:innen Blutproben dieser Teilnehmer:innen untersuchten, entdeckten sie, dass 66,7 Prozent eine EBV-Infektion hatten, die reaktiviert wurde. Bei Menschen ohne Long-Covid wurde das reaktivierte Epstein-Barr-Virus dagegen nur in zehn Prozent aller Fälle nachgewiesen.

Long Covid: Welche Rolle spielt das Epstein-Barr-Virus?

Aufgrund der Studienergebnisse gehen Gold und sein Team davon aus, dass die Infektion mit dem Coronavirus eine Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus auslösen kann. „Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass viele der Long-Covid-Symptome möglicherweise nicht direkt auf das Sars-CoV-2-Virus zurückzuführen sind, sondern auf eine durch Covid-19 ausgelöste EBV-Reaktivierung“, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler:innen.

Da sich die Beschwerden der beiden Viren so stark ähneln, vermuten die Forschenden, dass zumindest hinter einem Teil der Long-Covid-Fälle das Epstein-Barr-Virus steckt. „Auch wenn die EBV-Reaktivierung nicht an allen Fällen von wiederkehrender Abgeschlagenheit oder Gehirnnebel nach Covid-19 verantwortlich sein wird, weisen die Daten darauf hin, dass es bei vielen oder vielleicht sogar den meisten Fällen von Long-Covid eine Rolle spielt“

Verbindung zwischen Epstein-Barr und Corona: Studie für Forschung hilfreich

Zwar ist die Studie mit 185 Befragten sehr klein, trotzdem könnte sie für Wissenschaftler:innen, die Corona untersuchen, hilfreich sein. Das Wissen um die Zusammenhänge zwischen Sars-CoV-2 und der EBV-Reaktivierung schaffe neue Möglichkeiten für die Diagnose von Long-Covid und mögliche Therapien, so das amerikanisch-türkische Forschungsteam. „Wir sind der Meinung, dass es ratsam wäre, festzustellen, ob corona-positivie Patienten Anzeichen einer EBV-Reaktivierung aufweisen“, heißt es in der Studie.

Gegen das Epstein-Barr-Virus direkt gibt es weder eine Impfung noch eine Behandlung, Ärtz:innen können bei einem Ausbruch des Pfeifferschen Drüsenfiebers nur die Beschwerden lindern. Bei leichten Erkrankungen können Ibuprofen oder Paracetamol hilfreich sein, bei schweren Verläufen setzen Mediziner:innen die Wirkstoffe Ganciclovir oder Aciclovir ein, um die Vermehrung der Viren im Körper zu unterdrücken.

Ex-BVB-Spieler leidet unter Long Covid – auch Epstein-Barr-Virus diagnostiziert

Die Indizien, dass es eine Verbindung zwischen den Viren gibt, häufen sich. So musste beispielsweise der frühere Borussia-Dortmund-Profi Marco Stiepermann seinen Vertrag bei einem englischen Fußballklub wegen Long-Covid auflösen. „In der hohen Belastungsphase während der Spiele und des Trainings bekam ich immer wieder Schwindelanfälle. Ein halbes Jahr lang wusste ich nicht, was mit mir los war und niemand konnte mir helfen“, sagte Stiepermann in einem Interview der „Sport Bild“. Ende 2020 wurde bei ihm das Epstein-Barr-Virus diagnostiziert.

„Und die Ärzte gehen davon aus, dass ich außerdem unter Long-Covid, also den Langzeitfolgen einer Corona-Infektion, leide“, sagte der 30-Jährige. Immer wieder habe er an starken Kopfschmerzen, Schwindel und Müdigkeit gelitten. (Tim Vincent Dicke)

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Neue Corona-Antikörper aus Alpakas schützen vor Virus-Varianten - aponet.de

Die sogenannten Nanobodies stammen aus Alpakas, wie die Forscher berichten:  Um die Antikörper herzustellen, injizierten sie den drei Alpaka-Stuten Britta, Nora und Xenia aus der Herde am Göttinger MPI mehrmals einen Teil des SARS-CoV-2-Spike-Proteins. Die Tiere bildeten daraufhin Antikörper, die sogar gegen die Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Varianten des Virus aktiv sind. Nach der letzten Injektion entnahmen die Forscher den Tieren eine kleine Menge Blut. Für die Alpakas war ihr Einsatz damit beendet, die weiteren Schritte erfolgten im Labor. Aus dem Blut der Alpakas gewannen die Wissenschaftler im nächsten Schritt die Baupläne für rund eine Milliarde verschiedener Nanobodies. In weiteren Schritten wurden diese auf ihre Wirksamkeit getestet und immer weiter verbessert.

Das Forscherteam bereitet die Nanobodies nun für den therapeutischen Einsatz vor. Die Hoffnung ist, dass die Antikörper möglichst schnell als Arzneimittel für schwer erkrankte Patienten genutzt werden können.

Quelle: DOI 10.15252/embj.2021107985

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