In Folge des Herpesvirus-Ausbruchs bei einem internationalen Turnier in Valencia (ESP) waren im Frühjahr 2021 insgesamt 18 Pferde aus verschiedenen Nationen gestorben. Rufe nach der Einführung einer Impfpflicht gegen das Equine Herpesvirus 1 (EHV-1) wurden laut. Anlässlich der Jahrestagung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung diskutierte der Beirat Sport nun die Vor- und Nachteile einer Impfpflicht.
Hauptziel der Impfung ist laut FN-Veterinärin Dr. Enrica Zumnorde-Mertens die Virusausscheidung innerhalb eines Bestandes zu senken. Das gelingt allerdings nur, wenn alle Pferde in einem Bestand geimpft sind. Wenn weniger Viren kursieren, sinkt das Risiko der Krankheitsübertragung. Das einzelne Pferd kann eine Impfung allerdings nicht vor einer Infektion oder Erkrankung schützen. Zudem ist die Impfung weniger effektiv, wenn geimpfte und ungeimpfte Pferde zusammen gehalten werden. Und wie bei jeder Impfung besteht auch bei der EHV-1-Impfung das Risiko von Nebenwirkungen. Dennoch überwiegen mehrheitlich die Vorteile der Impfung gegen EHV-1, heißt es in einer Aussendung der FN am Mittwoch.
Übergangsjahr soll Lieferengpässe vorbeugen
In den vergangenen Jahren gab es immer rund um die EHV-1 Impfung immer wieder Probleme mit Lieferengpässen. Das soll künftig anders werden. Laut FN gibt es derzeit drei Impfstoffe auf dem Markt, deren Hersteller bereits signalisiert haben, den erwarteten Bedarf an Impfstoff decken zu können. Das Jahr 2022 will man als Übergangsjahr nutzen, um einen ausreichenden Vorlauf zu gewährleisten. So kann einerseits genügend Impfstoff produziert werden, andererseits erhalten alle Turnierreiter:innen die Chance, ihre Turnierpferde rechtzeitig impfen zu lassen. Nach erfolgter Grundimmunisierung werden halbjährliche Auffrischungsimpfungen analog zur Influenza-Impfung erforderlich.
In Kraft wird die Impfpflicht dann für Turnierpferde in Deutschland mit 1. Januar 2023 treten.
Deutschland: Herpes-Impfpflicht für Turnierpferde kommt 2023 - Pferderevue
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