Eine neue wissenschaftliche Entdeckung könnte bereits einen Meilenstein für die Entwicklung der ersten kurativen Behandlung von Arthrose werden. Ein Forschungsteam aus dem Helmholtz Zentrum München hat nun spezifische genetische Risikofaktoren für Gelenkverschleiß identifiziert, die neue Therapien ermöglichen könnten. Der bisher unheilbare Zustand zeichnet sich durch eine allmählich zunehmende Degeneration des Knorpels an der Gelenkoberfläche aus. Dies führt dementsprechend zu chronischen Schmerzen und Steifheit in den Gelenken und ist eine der Hauptursachen für Behinderungen. Darüber hinaus hoffen die Studienautoren, dass ein neues Verständnis der Krankheitsursachen zur Entwicklung therapeutischer Mittel führen würde.
Neuartige Behandlung von Arthrose in naher Zukunft möglich?
Während es noch keine wirksame Therapie gegen Osteoarthritis existiert, hat das internationale Forschungsteam die bisher größte Studie durchgeführt. Die Wissenschaftler entdeckten neue genetische Risikofaktoren für die Krankheit und identifizierten Wirkstoffe, die viel Potenzial haben. Diese Studie bietet ein Sprungbrett für die Übertragung genetischer Entdeckungen in die Entwicklung von Medikamenten gegen Osteoarthritis und trägt letztendlich dazu bei, das Leben von Patienten mit solcher Gelenkerkrankung zu verbessern. Die Forscher fanden außerdem auch bisher unbekannte Unterschiede im Krankheitsrisiko für tragende und nicht tragende Gelenke. Dies sind die ersten frauenspezifischen Risikofaktoren für die Entwicklung einer Krankheit sowie bei einer frühzeitig einsetzenden Krankheit. Zum ersten Mal fanden Wissenschaftler genetische Verbindungen zwischen Arthrose und ihrem Hauptsymptom – Schmerzen. Darüber hinaus könnten sich diese neuentdeckten Gene als therapeutische Angriffspunkte für die Behandlung von Arthrose, unabhängig vom betroffenen Gelenk, erweisen.
Viele der beteiligten Gene kodieren für Moleküle, die Ziel von zugelassenen und lizenzierten Medikamenten und Arzneimittel in der klinischen Entwicklung sind. Die neuen Studienergebnisse stärken die Evidenz für diese potenziellen Therapeutika erheblich und bieten neue Möglichkeiten zur Neupositionierung von Medikamenten. Darüber hinaus könnte diese Forschungsarbeit ein robuster Meilenstein für funktionelle und klinische Folgestudien darstellen. Solche Forschungen sind notwendig, um zu klären, wie auf die beteiligten Gene und Proteine abgezielt werden kann und wie sich diese Eingriffe letztendlich auf den Krankheitsverlauf des Patienten auswirken. Diese Studie ist das erste Ergebnis des Konsortiums „Genetics of Osteoarthritis“, einer globalen Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung des Verständnisses der genetischen Grundlagen von Arthrose und verwandten Merkmalen. Ziel des Konsortiums ist es, alle weltweit verfügbaren genetischen Studien zu diesem Thema zusammenzuführen, um neue Entdeckungen zu ermöglichen.
Behandlung von Arthrose nach genetischen Risikofaktoren? - DEAVITA
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