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20. August 2021 - 13:04 Uhr
Studie aus England: Auf den Job kommt es an!
Das Gedächtnis wird schlechter, es fehlen die Worte und der Alltag wird zu einer Hürde, die ohne Hilfe kaum noch zu meistern ist: Eine Demenzerkrankung ist eine massive Änderung im Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Zahlreiche Forscher haben sich schon mit der Krankheit beschäftigt und versucht herauszufinden, wie wir unser Demenzrisiko verringern könnten. Eine Studie des University College London legt jetzt nahe: Auf den richtigen Job kommt es an.
Analyse von sieben großen Studien
Das Forscherteam um Studienleiter Mika Kivimäki wollte wissen, inwiefern sich geistig fordernde Arbeit auf das Demenzrisiko auswirkt. Dabei griffen die Wissenschaftler auf Daten von sieben großen Studien aus Europa und den USA zurück. Insgesamt konnten sie die Daten von mehr als 100.000 Menschen auswerten, die im Schnitt rund 17 Jahre begleitet wurden.
Probanden mussten Anspruch und Eigenverantwortung im Job bewerten
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Wer in seinem Job gefordert ist, tut laut Studie auch etwas für seine Gesundheit.
Doch ab wann gilt eine Arbeit als fordernd? Kivimäki und sein Team legten den Fokus auf die beiden Parameter Anspruch und Eigenverantwortung. Lagen diese beiden Faktoren über dem Durchschnitt, stuften sie die Arbeit als fordernd ein. Fiel das Maß an Anspruch und Eigenverantwortung unterdurchschnittlich aus, galt die Arbeit in den Augen der Wissenschafter als nicht fordernd. War eins über- und das andere unterdurchschnittlich, wurde der Job in der Mitte eingestuft.
Zusammenhang zwischen Berufswahl und Demenz-Erkrankung?
Und tatsächlich: Studienteilnehmer, die ihre Jobs als fordernd einstuften, erkrankten etwas seltener an Demenz. Demnach gab es in der Gruppe mit den stark fordernden Jobs 4,8 Demenzfälle pro 10.000 Personenjahre. In der Gruppe mit den wenig fordernden Jobs waren es 7,3 Fälle. Diese eher geringen Zahlen erklären sich die Forschenden damit, dass viele Probanden nach Studienende noch kein sehr hohes Alter hatten.
IQ in der Kindheit könnte das Demenz-Risiko beeinflussen
Da Kivimäki und sein Team keine eigenen Befragungen durchgeführt, sondern bereits existierende Studien analysiert haben, ist nicht sicher, ob das verringerte Demenzrisiko tatsächlich auf die Besonderheiten des jeweiligen Jobs zurückzuführen ist. Deswegen können die Wissenschaftler nicht ausschließen, dass der Intelligenzquotient in der Kindheit sowohl die spätere Berufswahl als auch das Demenzrisiko beeinflussen könnte.
Was ist eine Demenz?
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Zunehmende Vergesslichkeit und Orientierungslosigkeit gehören zu den typischen Alzheimer-Symptomen.
Rund 700.000 Deutsche leiden an der am häufigsten verbreiteten Form von Demenz, der Alzheimer-Demenz. Diese entsteht, weil sich die Nervenzellen langsam reduzieren. Alzheimer verläuft in drei Stadien vom frühen bis hin zum fortgeschrittenen Stadium der Krankheit. Zunehmende Vergesslichkeit und Orientierungslosigkeit gehören zu den typischen Alzheimer-Symptomen. Für eine entsprechende Therapie oder Pflege ist die Alzheimer-Früherkennung wichtig - auch wenn die ersten Anzeichen einer Alzheimer-Demenz oft nicht richtig gedeutet und auf das zunehmende Alter des Patienten geschoben werden. Nach Alzheimer ist die vaskuläre Demenz die zweithäufigste Demenzform.
Diese Risikofaktoren für Demenz sollten Sie meiden
Direkt vorbeugen kann man einer Alzheimer-Demenz nicht. Die Gene haben einen großen Einfluss darauf, ob jemand an Demenz erkrankt. Trotzdem ist es möglich, mit einer gesunden Lebensweise das Risiko zu mindern. Laut einer englischen Studie aus dem Jahr 2018 sollen wir zur Vermeidung von Demenzerkrankungen folgendes beachten:
- auf das Rauchen verzichten
- Kontakt zu Freunden und Verwandten halten, nicht in soziale Isolation geraten
- Blutdruck regelmäßig kontrollieren lassen (nicht über 130 im Alter)
- Bildung im Jugendalter, um das Gehirn zu trainieren
- Übergewicht reduzieren
Eine gesunde Lebensweise beugt außerdem auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes vor. (fge)
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