Gesundheit : Zum Welt-Psoriasis-Tag: Wenn Schuppenflechte auf die Gelenke übergeht
Am 29. Oktober findet der alljährliche Welt-Psoriasis-Tag statt. Das Motto: „Being united – grenzenlos vereint“. Der Aktionstag informiert über die verbreitete Erkrankung Schuppenflechte, die nicht nur die Haut betrifft: Bei 30 Prozent der Betroffenen entwickelt sich eine Psoriasis-Arthritis mit Entzündungen in den Gelenken.
Am Knie, auf der Kopfhaut, hinter den Ohren: Die gewöhnliche Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis, kann sich an vielen Bereichen des Körpers bemerkbar machen. 80 bis 90 Prozent der Betroffenen leiden an dieser Form der Plaque-Psoriasis. Zu den Symptomen zählen schuppende, gerötete und verdickte Hautstellen – die Plaques. 60 bis 70 Prozent der Psoriatiker leiden zudem unter Juckreiz. Das Tückische an der chronischen Erkrankung: Sie kann in jedem Alter auftreten, auch bei Kindern. Ursache ist ein überaktives Immunsystem, das zur vermehrten Freisetzung bestimmter Botenstoffe führt. Die Stoffe lösen verschiedene Entzündungsreaktionen aus, die Schuppenflechte verläuft meist in Schüben.
Psoriasis-Arthritis: Symptome und Diagnose
Durch die Autoimmunreaktion kann Schuppenflechte nicht nur Entzündungen der Haut hervorrufen, sondern auch die Gelenke betreffen. Mediziner sprechen dann von einer Psoriasis-Arthritis. Sie kann ebenfalls in jedem Alter auftreten – meist geschieht das aber zwischen dem 35. und 55. Lebensjahr. Die Psoriasis-Arthritis entwickelt sich sowohl vor einer gewöhnlichen Psoriasis als auch zeitgleich mit der Hautsymptomatik oder zu einem späteren Zeitpunkt. Die ersten Anzeichen unterscheiden sich bei den Betroffenen häufig, Hauptsymptom sind schmerzende, steife und geschwollene Gelenke – besonders morgens. Weiterhin können auch Sehnenscheiden und ihre Ansätze am Knochen entzündet sein – ebenso große Gelenke wie das Kniegelenk. Zumeist betrifft die Erkrankung nur eine Körperseite.
Um Spätschäden zu vermeiden und die Beweglichkeit zu erhalten, ist eine frühzeitige Behandlung notwendig. Ein rechtzeitiger Therapiebeginn ermöglicht der Hälfte der Patienten ein beschwerdefreies Leben. Um die Diagnose zu stellen, erfragen Ärzte die genaue Krankheitsgeschichte und die Symptome und führen eine körperliche Untersuchung durch. Anders als zum Beispiel für die rheumatoide Arthritis gibt es für die Psoriasis-Arthritis keinen spezifischen Labortest.
Therapieziel: Ein beschwerdefreies Leben
Die Psoriasis-Arthritis ist wie auch die gewöhnliche Schuppenflechte nicht heilbar, sie kann aber wirkungsvoll behandelt werden. Bei der Therapie kommen vor allem Medikamente zum Einsatz: Sogenannte Basismedikamente sollen die Zerstörung der Gelenke verhindern und die Symptome bekämpfen, wirken aber meist erst nach einigen Wochen oder gar Monaten. Die neuartigen Biologika können die für die Entzündungen verantwortlichen Botenstoffe gezielt blockieren und damit die Symptome unterdrücken. Die Wirkstoffe ermöglichen oftmals ein beschwerdefreies Leben und stoppen die Schuppenflechte im besten Fall sogar.
Bei Verdacht auf Psoriasis-Arthritis sollte frühzeitig fachärztlichen Rat eingeholt werden, im ersten Schritt sind Dermatologen die geeigneten Ansprechpartner. Es gilt: Je früher eine Gelenkentzündung erkannt und behandelt wird, desto besser lassen sich Gelenkschäden vermeiden.
Zum Welt-Psoriasis-Tag: Wenn Schuppenflechte auf die Gelenke übergeht - Westdeutsche Zeitung
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