Einem Forscherteam ist wohl ein Durchbruch gelungen. Die Kombination aus zwei Medikamenten dämmt sowohl Symptome als auch den Covid-19-Verlauf ein.
Kassel/London – Deutschland steckt mitten in der vierten Corona-Welle*. Fachleute warnen seit Wochen vor der Lage auf den Intensivstationen der Krankenhäuser. Die Pflegekräfte arbeiten am Limit. Immer mehr ungeimpfte Personen werden in Kliniken eingeliefert und durchleben einen schweren Verlauf der Krankheit Covid-19.
Neben Corona-Maßnahmen der Politik stellen vor allem neue Forschungsprojekte Hoffnung in der Pandemie dar. Während das politische Ziel lautet, die Fallzahlen durch Beschränkungen herunterzutreiben, hofft die Wissenschaft eher auf wirksame Medikamente im Kampf gegen Covid-19. Eines dieser Forschungsprojekte hat nun Ergebnisse veröffentlicht. Im Fachjournal Frontiers in Endocrinology wurde die dazu gehörige Studie, an der unter anderem das Imperial College London beteiligt war, publiziert. Diese hat eine Kombination von Medikamenten analysiert.
Corona-Medikamente: Forscher feiern Durchbruch mit Studie
Demnach kann eine bestimmte Kombination von zwei Medikamenten Covid-19-Erkrankte vor einem schweren Verlauf schützen. Laut Angaben der Forscherinnen und Forscher sei es auf diese Weise möglich, zahlreiche Aufenthalte auf Intensivstationen frühzeitig zu verhindern. Teil dieses Schutzes vor Coronaviren ist unter anderem auch, dass sich Betroffene laut Studie wesentlich schneller von Symptomen, wie Geschmacksverlust, Atemnot oder Husten, erholen.
Bei den beiden Medikamenten handelt es sich um folgende Mittel:
- Dexamethason
- Spironolacton
Dexamethason wurde laut übereinstimmenden Berichten in Fachjournalen als erstes Medikament zur Behandlung von Covid-19 zugelassen. In Kombination mit dem Mittel Spironolacton erzielt es laut der Studie die genannten Wirkungen. Spironolacton ist eigentlich ein Medikament für Herzinsuffizienz.
Zwei Corona-Medikamente gegen Covid-19: So verlief die Studie
In der Studie wurden 80 Personen untersucht: Zwei Gruppen à 40 Personen wurden gebildet. Davon erhielt im ersten Teil der Untersuchung eine Gruppe eine hohe Dosis an Dexamethason, die andere eine niedrige Dosis. Die 40 Probandinnen und Probanden der zweiten Gruppen bekamen anschließend zusätzlich eine Dosis an Spironolacton. Der Fokus der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lag in der Studie vor allem auf Veränderungen in der Lunge, als Folge der medikamentösen Behandlung. Zudem wollte die Forschungsgruppe die Wirkung des „Medikamentencocktails“ überprüfen.
Laut Angaben der Forscherinnen und Forscher zeigte sich, dass 24 der 40 Patientinnen und Patienten, welche lediglich Dexamethason erhalten hatten, nach mehreren Tagen unveränderte Lungenschäden aufwiesen. Im Vergleich dazu kam es in der zweiten Gruppe zu keinem einzigen solchen Fall. Alle Patientinnen und Patienten zeigten demnach eine Verbesserung. Nichtsdestotrotz zeigte allein der Einsatz von Dexamethason, dass sich die Lage bei 16 Patientinnen und Patienten maßgeblich verbesserte. Dennoch zeigte der Mix aus beiden Medikamenten die höhere Wirkung.
Nach den Veränderungen in der Lunge wurde schließlich im zweiten Teil der Studie untersucht, wie sich die Symptome bei Corona-Infizierten verhielten. Dabei wurden lediglich 20 Personen der zweiten Gruppe analysiert, sprich: die Personen, welche den Mix beider Medikamente erhalten hatten. Dabei zeigte sich, dass nach mehreren Tagen bei nahezu allen Untersuchten die Corona-Symptome deutlich geringer waren. Bei lediglich einem Patienten wurde noch ein Geschmacksverlust als Symptom festgestellt. Zudem sank der Anteil an Patientinnen und Patienten, welche Atemnot aufwiesen, rapide. Gegenüber 50 Prozent zu Beginn der medikamentösen Behandlung hatten lediglich zehn Prozent Atemnot nach der Behandlung.
Laut Angaben der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler habe die Studie erste, vielversprechende Ergebnisse gezeigt. Dennoch seien weitere Untersuchungen nötig, um das Feld weiter zu erforschen. (tu) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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Corona-Forschung: Durchbruch gelungen - Medikament soll Krankenhäuser entlasten - HNA.de
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