In Großbritannien gibt es Meldungen über einen Todesfall nach einer Infektion mit dem Lassa-Fieber. Was das bedeutet und was das Lassa-Fieber überhaupt ist.
London – In Großbritannien beschäftigen drei Infektionen mit dem Lassa-Fieber das Gesundheitswesen und die Öffentlichkeit. Jetzt gibt es einen Todesfall zu beklagen. Doch was ist das Lassa-Fieber überhaupt und besteht die Gefahr einer epidemischen Ausbreitung in Großbritannien? Alle Informationen im Überblick.
Lassa-Fieber: Großbritannien meldet drei Infektionen und einen Todesfall – keine Gefahr für Öffentlichkeit
In Großbritannien hat es drei Fälle von Infektionen mit dem Lassa-Fieber gegeben. Nun wurde vermeldet, dass einer der Infizierten verstorben ist. Die Infizierten stammen alle aus der gleichen Familie. Nach Angaben der UK Health Security Agency besteht offensichtlich keine Gefahr für die breite Öffentlichkeit, eine weitere Ausbreitung ist höchst unwahrscheinlich. Laut der Gesundheitsbehörde gibt es aktuell keinerlei Grund zur Annahme, dass das Fieber bereits an andere Personen weitergegeben wurde. Der Fall scheint unter Kontrolle zu sein.
Das staatliche Gesundheitssystem „NHS“ in Ostengland vermeldete dennoch einen „regional major incident“, also einen schweren regionalen Zwischenfall, wie die BBC berichtet. Dies ist der Fall, da zwei der betroffenen Patienten vor ihrem Transfer nach London in Cambridge behandelt wurden. Angestellte der Krankenhäuser mit direktem Patientenkontakt zu einer der infizierten Personen müssen sich vorsichtshalber vorübergehend selbst isolieren. Vergleichbare Vorsicht legt England beim Corona-Virus derzeit nicht an den Tag: Die meisten Corona-Regeln sind in England gefallen, auch die Quarantänepflicht nach positivem Testergebnis soll abgeschafft werden.
Lassa-Fieber: Wie gefährlich ist es und wie groß ist die Ansteckungsgefahr?
Bei den in Großbritannien gemeldeten Infektionen mit dem Lassa-Fieber handelt es sich um die ersten Fälle seit 2009, seitdem hatte es keine bestätigten Ansteckungen in Großbritannien mehr gegeben. Die aktuellen Fälle betreffen Reiserückkehrer aus Westafrika, dort tritt das Fieber vor allem auf. Die Infektionskrankheit kann sich von Nagetieren auf Menschen übertragen, was in der Regel über den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen und Nahrungsmitteln geschieht. Das Virus lässt sich auch über Körperflüssigkeiten weitergeben.
Besonders in westafrikanischen Ländern mit einer hohen Population an Nagetieren treten Fälle auf. Diese verlaufen zwar meistens mild, bei etwa einem Prozent der Infektionen endet die Ansteckung jedoch tödlich. Die Verbreitung zwischen Menschen ist nicht so leicht, anders als beispielsweise bei der Omikron-Variante BA.2. Das verringert die Gefahr einer sprunghaften Verbreitung nach den gemeldeten Infektionen in England.
Diese Symptome können bei Infektionen mit dem Lassa-Fieber auftreten
Das Lassa-Virus ähnelt dem Ebola-Virus stark. Mit rund 80 Prozent bleibt eine Infektion mit dem Lassa-Fieber bei der überwiegenden Mehrheit der Betroffenen ohne Symptome. Bei allen anderen treten auch Beschwerden auf, die für andere Infektionskrankheiten ebenfalls nicht ungewöhnlich sind, typisch sind etwa Halsschmerzen, Erbrechen und Kopfschmerzen.
Eher untypisch für andere Krankheiten ist hingegen, dass beim Lassa-Fieber Blutungen aus der Nase oder dem Mund auftreten können, bei Frauen kann es zudem zu Blutungen im Vaginalbereich und Krampfanfällen kommen. Weitere bekannte Begleiterscheinungen einer Infektion sind Orientierungslosigkeit, Taubheit oder Zittern. Bei schweren Verläufen kann es vor allem ohne ärztliche Behandlung zum Koma kommen, oder im schlimmsten Fall zum Tod. Das zeigt der tragische Fall der betroffenen Person in Großbritannien, die sogar trotz ärztlicher Versorgung verstarb.* kreiszeitung.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Rubriklistenbild: © Peter Byrne/dpa
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