Endometriose ist eine gynäkologische Erkrankung, unter der zahlreiche Frauen leiden. Wir zeigen dir, woran du die Krankheit erkennst und was du dagegen unternehmen kannst.
Neben starken Unterleibsschmerzen gehören auch starke Blutungen zu den Hauptbeschwerden der Betroffenen, die unter einer Endometriose leiden. Sie kommen aufgrund eines übermäßigen Wachstums der Gebärmutterschleimhaut ähnlichem Gewebe zustande.
Diese Gewebsinseln wachsen außerhalb der Gebärmutter im Unterbauch. Es handelt sich hierbei um eine chronische Erkrankung, die Unterstützung durch den Gynäkologen bedarf.
Bis heute kann Endometriose nicht geheilt werden. Allerdings sind gute Therapien entwickelt worden. Sie wird auf deine persönlichen Lebensumstände und darauf, wie sich die Erkrankung bei dir gestaltet, abgestimmt. Mit der Behandlung können bereits viele Frauen gut damit leben.
Anzeichen für eine Endometriose
Die Endometriose gehört zu den Erkrankungen, die aufgrund der vielfältigen Symptome schwer zu diagnostizieren ist. Viele Frauenärzte wiegeln gerade junge Betroffene ab und meinen, dass Schmerzen zur Periode dazugehören.
Wir empfehlen dir, dich nicht mit solchen Einschätzungen zufriedenzugeben. Einen Frauenarzt, der deine Belange nicht ernst nimmt, solltest du nicht länger aufsuchen, sondern über einen Arztwechsel nachdenken.
Folgende Symptome sprechen dafür, dass du unter einer Endometriose leidest:
- Vor und während der Periode leidest du unter Schmerzen im Unterbauch, die auch in den Rücken ziehen, teilweise auch in die Beine. Der Intimbereich schmerzt unter der Periode so stark, dass du kaum aufstehen oder laufen kannst.
- Du bist während der Monatsblutung völlig erschöpft und leidest unter Schlafstörungen. Beim Wasserlassen kommt es zu Schmerzen, der Harndrang ist verstärkt. Ebenfalls können Durchfall oder Verstopfung hinzukommen.
- Neben den Zyklusschmerzen treten auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr auf. Deine Periode kommt sehr unregelmäßig.
- Wünschst du dir Kinder, wirst du feststellen, dass du Schwierigkeiten hast, schwanger zu werden.
- Körperlich gesehen leiden viele Patientinnen unter einem niedrigen Blutdruck, unter Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten. Eine Blutuntersuchung ergibt meistens schlechte Werte in Bezug auf Blutzucker, Eisen und Magnesium.
Diagnose: So wird die Endometriose bestätigt
Es ist sehr wichtig, dass du dich mit deinen Beschwerden frühzeitig an deinen Frauenarzt wendest. Berichte über alle Symptome, die du an dir wahrnimmst.
Überwinde dich, und stelle auch die Schwierigkeiten beim Sex dar. Solche Dinge sind sehr wichtig für die Anamnese. Der Arzt ist hier auf deine Mithilfe angewiesen.
Lass dich nicht mit Floskeln vom Arzt abwiegeln. Sprüche wie: "Es ist ganz normal, dass man in jungen Jahren Schmerzen beim Sex hat" stimmen nicht und helfen auch nicht weiter. Manchmal ist es vonnöten, den Arzt zwei- oder dreimal zu wechseln.
Das solltest du in Kauf nehmen, bevor deine Schmerzen immer schlimmer werden, deine Lebensqualität sinkt und mehrere Jahre ins Land gehen, bis du endlich Hilfe findest.
Hast du einen vertrauensvollen Arzt gefunden, der deine Symptomlage richtig einschätzt, wird zur eindeutigen Diagnosefindung in der Regel eine Buchspiegelung durchgeführt. Das kannst du ambulant durchführen lassen. Der Eingriff ist minmalinvasiv.
Behandlungsmöglichkeiten bei Endometriose
Da die Ursachen für die Erkrankung noch immer nicht bekannt sind, können vordergründig nur die Symptome behandelt werden. Die Schmerztherapie steht im Vordergrund. Des Weiteren kann mit verschiedenen Pillenpräparaten therapiert werden.
Bei vielen Betroffenen hilft ein Pillenpräparat, mit dem sie überziehen. Das bedeutet, dass die Pilleneinnahme nicht unterbrochen wird. Man nimmt mehrere Pillenblister durch und hat nur zwei- oder dreimal im Jahr eine Abbruchblutung.
Es gibt auch Präparate, die nie mehr abgesetzt werden. Hier dauert es jedoch eine Weile, bis sich der Körper darauf eingestellt hat. Es treten im ersten und zweiten Jahr Zwischenblutungen auf, die jedoch deutlich schwächer ausfallen, als vorher.
Eine Alternative ist die Hormonspirale. Mit dieser lässt die Erkrankung ebenfalls gut in den Griff bekommen.
Eine Operation solltest du gut abwägen und nie ohne eine Zweitmeinung durchführen lassen. Viele Betroffene müssen mehrfach operiert werden, da die Endometriose immer wieder kommen kann.
OPs werden immer dann empfohlen, wenn die Schmerzlage unaushaltbar und der Kinderwunsch sehr stark ausgeprägt ist.
Behandlungen beim Osteopathen können sich lohnen
Neben der reinen symptomatischen Behandlung versprechen auch physiotherapeutische Anwendungen, Akupunktur und Behandlungen beim Osteopathen große Erfolge.
Leider weigern sich viele Krankenkassen die Kosten zu übernehmen, da die Leistungskataloge bei einer Endometriose-Diagnose hier keinen Zusammenhang sehen.
Manchmal hilft es, sich die Verordnungen vom Hausarzt ausstellen zu lassen. Lass dazu den Arztbericht regelmäßig vom Frauenarzt an den Hausarzt senden.
Nicht selten leiden Betroffene so stark unter ihren Beschwerden und vor allem damit, wie Ihre Beschwerden in der Gesellschaft abgetan werden, dass Zusatzerkrankungen auftreten.
Angststörungen und Depressionen sind hier weit verbreitet anzutreffen, wie Studien ergeben.
Um eine Ausweitung dieser psychischen Beschwerden zu verhindern, ist es wichtig, dass Betroffene einen vertrauensvollen Arzt haben, der sich alle Auswirkungen der Krankheit bewusst ist.
Eine Überweisung zum Psychologen kann in einigen Fällen Sinn ergeben.
Die Ursachen sind noch unklar
Die Ursachen sind noch immer nicht erforscht. Leider ist das Thema Endometriose nicht präsent genug, um die Wissenschaft zu weiteren Forschungen zu bewegen.
Über die chronische Erkrankung, die so viele Frauen betrifft, wird kaum öffentlich gesprochen. Auch in der Schule und sogar im Medizinstudium wird sie meistens ausgeklammert.
Starke Unterleibsschmerzen: Endometriose: Wie du die Krankheit erkennen und therapieren kannst - BUNTE.de
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