Bluthochdruck, Bewegungsmangel oder Vorhofflimmern können einen stummen Schlaganfall begünstigen. Wer unter Herzrasen leidet, sollte dies deshalb von einem Arzt abklären lassen.
Bei einem Schlaganfall kommt es zum Beispiel durch ein Gerinnsel dazu, dass ein Blutgefäß verstopft wird und Nervenzellen im Gehirn daraufhin nicht mehr mit Nährstoffen versorgt werden können. Die Hirnzellen sterben schließlich schon nach kurzer Zeit ab. Dasselbe passiert prinzipiell auch bei einem stummen Schlaganfall.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.
Es ist ein mehr oder weniger zufälliger, jedenfalls aber überraschender Laborfund, den das Forschungsteam um die Virologen Pablo Murcia und Joanne Haney vom Center for Virus Research der schottischen Universität Glasgow in einem Artikel im Wissenschaftsmagazin Nature Microbiology beschreibt.
Doppelinfektion kann Fusion triggern
In einem Laborexperiment, das die Wechselwirkungen zwischen Viren während der Infektion analysieren sollte, wurden menschliche Lungenzellen den Erregern der Influenza-A und dem RSV gemeinsam und jedem Virus einzeln als Kontrollgruppe ausgesetzt.
Unter dem Mikroskop zeigten sich dann fadenförmige Strukturen, die mit einem Hybrid aus beiden Viruspartikeln übereinstimmten. Es entstand also ein Hybridvirus aus Influenza-A und RSV.
„Diese Art von Hybridvirus wurde noch nie zuvor beschrieben“, so Hauptautor Pablo Murcia gegenüber dem Guardian. „Es handelt sich um Viren aus zwei völlig unterschiedlichen Familien, die sich mit den Genomen und den externen Proteinen beider Viren verbinden. Es handelt sich um eine neue Art von Viruserregern.“
Influenza-A missbraucht Fähigkeiten des RSV
Das ist keine gute Nachricht. Denn offenbar nutzt hier der Influenza-A-Erreger Fähigkeit des RSV-Erregers aus, um sich selbst eine bessere Position im menschlichen Organismus zu verschaffen.
Wenn beide Viren fusionieren, kann Influenza-A eine größere Anzahl und ein breiteres Spektrum an menschlichen Zellen infizieren. Die Influenza-A-Partikel umgehen offenbar das Immunsystem, indem sie die RSV-Oberflächenproteine tragen.
So konnte sich der auch in Zellen ausbreiten, die keine Influenza-Rezeptoren besaßen. Dadurch konnte Influenza A weiter in die Atemwege und in die Lunge vordringen, was zu schwereren Infektionen führen könnte.
Mit RSV-Partikeln kommt Influenza-A tiefer in die Lunge
Verlierer der Fusion ist der RSV-Erreger, denn dessen Replikationsfähigkeit wurde durch die Influenza-A-Partikel erheblich eingeschränkt. Während also Influenza-A weitaus fitter wurde, ließ die Performance des RSV-Anteils deutlich nach.
Das Risiko besteht nach den Erkenntnissen der Forschende vornehmlich darin, dass RSV dazu neige, „tiefer in die Lunge einzudringen als das saisonale Grippevirus“. Und je tiefer eine Infektion käme, desto größer sei das Risiko für schwere Verläufe.
Zur allgemeinen Beruhigung weisen die Forschenden darauf hin, dass das Experiment auf eine Laborumgebung beschränkt war, die „die räumliche und physiologische Komplexität des gesamten Respirationstrakts nicht vollständig erfassen kann“.
Infektionen mit mehreren Viren vermeiden
Sie sehen ihre Entdeckung aber dennoch als Warnung und als „ein weiterer Grund, sich nicht mit mehreren Viren anzustecken“. Sie vermuten, es könnte noch weitere Hybridviren geben, die der Entdeckung harren. Jedenfalls werfe die Studie „Fragen zu den grundlegenden Regeln für den Zusammenbau von Viren auf“, schreiben sie.
„Atemwegsviren existieren als Teil einer Gemeinschaft vieler Viren, die alle auf dieselbe Körperregion abzielen, wie eine ökologische Nische“, gibt die Virologin Joanne Haney zu bedenken, und ergänzt:
„Wir müssen verstehen, wie diese Infektionen im Zusammenhang miteinander auftreten, um ein umfassenderes Bild von der Biologie jedes einzelnen Virus zu erhalten.“
Eine aktuelle Übersicht zu schwerwiegenden Nebenwirkungen nach 17 Monaten Impfkampagne ergibt keine neuen Risikosignale. Vektor-Impfstoffe werden kaum noch genutzt, stattdessen mRNA-Vakzine und selten Nuvaxovid.
Der am 7. September 2022 vorgelegte 19. Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Instituts [1] (PEI) gibt Auskunft über Nebenwirkungen und Impfkomplikationen, auch unerwünschte Reaktionen oder Ereignisse genannt, nach der Impfung zum Schutz vor Covid-19 mit den in Deutschland zugelassen Vakzinen seit Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2022.
Berichtet wird über die beiden mRNA-Vakzine Comirnaty des Pharmakonzerns Biontech-Pfizer und Spikevax von Moderna und die beiden Vektor-Impfstoffe Vaxzevria von Astrazeneca und Jcovden von Johnson & Johnson.
Neben den vier genannten genetischen (genbasierten) Impfstoffen ist der proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid von Novavax seit Ende Februar 2022 das fünfte in Deutschland zugelassene Vakzin gegen Covid-19.1 [2]
Der folgende Text ist eine Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte des 35-seitigen Sicherheitsberichts des PEI und zugleich die Fortschreibung meines bei Telepolis am 23. Mai 2022 erschienenen Artikels zu dieser Thematik [3]. Am Ende werden einige Schlussfolgerungen zur Diskussion gestellt.
Zur Methodik des Sicherheitsberichts
Die regelmäßigen Sicherheitsberichte des PEI beruhen auf dem in Deutschland etablierten (passiven) Meldesystem über Nebenwirkungen und Impfkomplikationen nach Impfung mit Covid-19-Vakzinen. Die Meldungen erhalten die Gesundheitsämter und andere Institutionen entsprechend den Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes (siehe auch den Abschnitt "Methodik", S. 27 ff. des Sicherheitsberichts [4]).
Ärztinnen und Ärzte sind gesetzlich verpflichtet, Nebenwirkungen und Impfkomplikationen, das sind gesundheitliche Beschwerden, die über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehen und nicht evident auf andere Ursachen zurückzuführen sind, namentlich dem zuständigen Gesundheitsamt zu melden, das diese wiederum unverzüglich und in anonymisierter Form an das PEI weiterleitet.
Zusätzlich erhält das PEI Meldungen der Arzneimittelkommissionen der Apotheker und der Ärzte in Deutschland, der Datenbank der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) sowie direkt von Ärztinnen und Ärzten sowie Impflingen bzw. deren Angehörigen.
Das PEI fasst alle erhaltenen Meldungen zusammen, und zwar unabhängig von einem ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung. So ist es im Sinne der frühzeitigen Erkennung von möglicherweise neuen Risikosignalen wichtig, die Meldeschwelle niedrig anzusetzen. Dies bedeutet, dass auch Meldungen in rein zeitlichem und nicht notwendigerweise ursächlichem Zusammenhang mit der Impfung bedeutsam sind.
Die Meldungen sind also zunächst ganz überwiegend Verdachtsfälle und müssen im Nachhinein hinsichtlich des ursächlichen Zusammenhangs mit der Impfung bewertet werden.
Dazu führt das PEI im Rahmen der Erkennung möglicher neuer Risikosignale fortlaufend Observed-versus-Expected (OvE)-Analysen durch. Dabei wird die Häufigkeit der dem PEI nach Impfung gemeldeten unerwünschten Ereignisse mit den statistisch zufälligen und zu erwartenden Häufigkeiten in einer vergleichbaren nicht geimpften Bevölkerung verglichen.
Ergibt sich eine signifikant höhere Melderate für ein Ereignis nach Impfung, als es statistisch zufällig in einer vergleichbaren Population ohne Impfung zu erwarten wäre, geht das PEI von einem Risikosignal aus (siehe auch den Abschnitt "Signaldetektion", S. 29 ff. des Sicherheitsberichts). Dieses muss dann durch zusätzliche, zumeist epidemiologische Studien weiter daraufhin untersucht werden, ob ein ursächlicher Zusammenhang mit der Impfung wahrscheinlich ist.
Das PEI führt zudem eine Befragung zur Verträglichkeit der Covid-19-Impfstoffe mit der SafeVac 2.0-App durch.2 [5] Eine Gruppe von freiwilligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern werden darin im Zeitraum von jeweils drei bzw. vier Wochen nach jeder Impfung bezüglich der Sicherheit von Covid-19-Impfstoffen bzw. sechs und zwölf Monate nach den Impfungen im Hinblick auf den Schutz vor der Erkrankung befragt.
Übersicht über die Zahl der Impfungen und der Meldeergebnisse von Nebenwirkungen
In ihrem aktuellen 19. Sicherheitsbericht gibt das PEI an, dass vom 27. Dezember 2020 bis zum 30. Juni 2022 insgesamt 182.717.880 Impfungen zum Schutz vor Covid-19 durchgeführt worden sind. Bei 73,7 Prozent der Impfdosen handelte es sich um Comirnaty, bei 17,1 Prozent um Spikevax, bei 7,0 Prozent um Vaxzevria, bei 2,1 Prozent um Jcovden und bei 0,1 Prozent um Nuvaxovid.
Damit hat sich im Vergleich zum 18. Sicherheitsbericht die Zahl der Impfungen um etwa 10,5 Millionen erhöht, wobei sich der prozentuale Anteil der Impfstoffe an der Gesamtzahl der Impfungen kaum geändert hat (siehe auch die Angaben dazu in "Wie sicher sind die fünf zugelassenen Covid-19-Impfstoffe? [6]").
Im Berichtszeitraum wurden dem PEI 296.233 Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung mit den fünf oben genannten Impfstoffen gemeldet. Das sind 27.451 Verdachtsfälle mehr, als im 18. Sicherheitsbericht gemeldet worden waren.3 [7]
Die Melderate betrug für alle Impfstoffe zusammen 1,8 Meldungen pro 1.000 Impfdosen (im 18. Sicherheitsbericht: 1,7) und für schwerwiegende Reaktionen 0,3 Meldungen pro 1.000 Impfdosen (0,2). Die Melderate nach Booster-Impfungen mit Comirnaty oder Spikevax war weiterhin niedriger als nach der Grundimmunisierung.
Einzelne Fälle von Myokarditis und/oder Perikarditis wurden auch von Nuvaxovid berichtet, davon auch wenige Fälle in Deutschland.
Schwerwiegende Nebenwirkungen und AESI
Wie auch in den weiteren bisherigen Artikeln zum Thema4 [8] werden in der folgenden Darstellung nur die Verdachtsfälle von schwerwiegenden Nebenwirkungen nach der Impfung näher besprochen.
Schwerwiegende Nebenwirkungen sind gemäß § 4 des Arzneimittelgesetzes (AMG) Nebenwirkungen, die tödlich oder lebensbedrohend sind, eine stationäre Behandlung oder Verlängerung einer stationären Behandlung erforderlich machen, zu bleibender oder schwerwiegender Behinderung, Invalidität, kongenitalen Anomalien oder Geburtsfehlern führen. Diese Nebenwirkungen sind selten oder sehr selten (siehe S. 31 des Sicherheitsberichts).
Zusätzlich werden alle unerwünschten Reaktionen von besonderem Interesse (AESI) nach Covid-19-Impfstoffen als "schwerwiegend" klassifiziert, unabhängig von der gesetzlichen Definition für "schwerwiegend" im AMG. Insofern ist ein direkter Vergleich mit den Meldungen zu anderen Impfstoffen nicht möglich.
Nicht zu dieser Gruppe gehören die typischen und nach einer Impfung häufig bis sehr häufig auftretende nicht schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Impfstelle und auch Allgemeinreaktionen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen und Unwohlsein, die auch die große Mehrzahl der oben gemeldeten Verdachtsfälle ausmachen.
Bei den Häufigkeitsangaben der Nebenwirkungen und Impfkomplikationen werden folgende Kategorien unterschieden, wobei sich die Angabe jeweils auf die Anzahl der Ereignisse pro Zahl der geimpften Personen bezieht:
sehr häufig (mehr als zehn Prozent);
häufig (ein bis zehn Prozent);
gelegentlich (0,1 bis ein Prozent);
selten (0,01 bis 0,1 Prozent);
sehr selten (weniger als 0,01 Prozent).
Somit bedeutet "sehr selten", dass eine Nebenwirkung oder Impfkomplikation bei weniger als einer Person bei 10.000 Geimpften beobachtet wird.
Übersicht zur Melderate von schwerwiegenden Nebenwirkungen und AESI
In Tabelle 1 (siehe S. 6 und 7 des Sicherheitsberichts) werden die Melderaten von schwerwiegenden Nebenwirkungen und AESI seit Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 bis zum 31.06.2022 angegeben. Es sind insgesamt 42 einzelne Positionen aufgeführt, dessen Häufigkeit in absoluten Zahlen (n) bzw. in Prozentsätzen pro 100.000 Impfungen (MR) für die einzelnen Impfstoffe aufgeführt sind.
Darunter befinden sich auch die Meldungen über Myokarditis (und Perikarditis), den wichtigsten schwerwiegenden Nebenwirkungen nach Impfung mit Cormirnaty bzw. Spikevax, und über zerebrale Sinusvenenthrombose, Thrombose-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS) und Guillain-Barré-Syndrom als wichtigste schwerwiegende Nebenwirkungen nach Vaxzevria und Jcovden.
Bei Nuvoxamid stehen Dyspnoe und Arrhythmien bei der Melderate an der Spitze. Was sich allerdings hinter diesen Angaben verbirgt, ist unklar. Aufgrund der vergleichsweise äußerst geringen Anzahl von Impfungen ist der jeweilige Punktschätzer für diesen Impfstoff mit Unsicherheiten verbunden.
Ausgang der gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen und Todesfällen
Abb. 3 (siehe S. 8 des Sicherheitsberichts) gibt eine Übersicht über den Ausgang der Verdachtsfälle von Nebenwirkungen nach den fünf bisher in Deutschland eingesetzten Covid-19-Impfstoffen in Prozent, bezogen auf die gesamte Anzahl der Verdachtsfallmeldungen.
Zum Zeitpunkt der Meldung wurde für 5 Prozent der Meldungen ein bleibender Schaden angenommen, bei 16 Prozent war der Allgemeinzustand verbessert, bei 30 Prozent wiederhergestellt, bei 33 Prozent nicht wiederhergestellt und bei 15 Prozent war der Zustand unbekannt.
In ca. 1,0 Prozent der berichteten Verdachtsfallmeldungen (n = 3.023 Fälle) wurde ein tödlicher Verlauf in zeitlich unterschiedlichem Abstand zur Covid-19-Impfung mitgeteilt. 120 Fälle wurden vom Paul-Ehrlich-Institut als konsistent mit einem ursächlichen Zusammenhang mit der Gabe des jeweiligen Covid-19-Impfstoffs bewertet, d.h. es besteht ein wahrscheinlicher oder möglicher ursächlicher Zusammenhang.
Für den Impfstoff Nuvaxovid wurde kein Todesfall berichtet, daher wird der Impfstoff in der Tabelle nicht aufgeführt.
Bei der OvE-Analyse (siehe Tab. 2, S. 9 des Sicherheitsberichts) wurden die gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen mit tödlichem Ausgang im Abstand von einem Tag bis 30 Tage nach Gabe eines Covid-19-Impfstoffs verglichen mit der im gleichen Zeitraum statistisch zufällig zu erwartenden Anzahl der Todesfälle (Daten des Statistischen Bundesamtes). Dabei fand sich für keinen der fünf zugelassenen Covid-19-Impfstoffe in Übereinstimmung mit Literaturdaten ein Risikosignal.
Da nicht in allen Meldungen der Abstand zwischen Impfung und ersten Symptomen bzw. dem Todeszeitpunkt mitgeteilt wurde, wurde eine weitere Analyse unter der Annahme durchgeführt, dass alle Todesfälle, auch solche mit unbekanntem oder sehr langem Abstand nach Impfung, in einem 30-Tage-Zeitfenster stattgefunden hätten. Auch hier zeigte sich kein Risikosignal für eine erhöhte Sterblichkeit bei allen fünf Impfstoffen.
Im Vergleich dazu wurde im 18. Sicherheitsbericht ebenfalls in ca. 1,0 Prozent der gemeldeten Verdachtsfallmeldungen (n = 2.810 Fälle) ein tödlicher Verlauf in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zu einer Covid-19-Impfung mitgeteilt, wobei 116 Fälle vom PEI als konsistent mit einem ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen Covid-19-Impfung bewertet worden waren.5 [9]
Nebenwirkungen und AESI bei Kindern und Jugendlichen
Dem PEI sind seit Beginn der Impfkampagne am 27.12.2020 insgesamt 5.911 Verdachtsfälle einer Nebenwirkung bzw. Impfkomplikation gemeldet worden, in denen bei Kindern (5- 11Jahre) und Jugendlichen (12- 17Jahre) nach Impfung mit Covid-19-Impfstoffen mindestens eine Impfreaktion berichtet worden ist.
Comirnaty ist ab einem Alter von 5 Jahren und Spikevax ab einem Alter von 6 Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt bei Kindern und Jugendlichen vorzugsweise die Impfung mit Comirnaty. Somit ist Comirnaty auch der bei Weitem am häufigsten verwandle Impfstoff für diese Altersgruppen. Die Tab. 3 (siehe S. 10) zeigt aber, dass in Einzelfällen auch bei der Impfung mit anderen Vakzinen Verdachtsfallmeldungen erfolgt sind.
In Abb. 4 (siehe S. 11) sind die Melderaten pro 100.000 Impfungen für schwerwiegende Nebenwirkungen und AESI nach Comirnaty bei Jugendlichen bzw. Kindern aufgeführt.
Mit weitem Abstand am häufigsten sind folgende Verdachtsfallmeldungen bei Kindern und Jugendlichen: Myokarditis (Jugendliche: 3,1/ Kinder: 0), Atemnot (2,8/ 0,4), Synkope (2,0/ 0,8), Arrythmie (1,5/ 0,3), Krampfanfall (0,8/ 0,3), Gesichtslähmung (0,5/ 0,1) und Thrombozytopenie (0,3/ 0,1).
Die Melderaten lagen bei einer Reihe von weiteren möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen wie zerebrale Sinusvenenthrombose, Erythema multiforme, anaphylaktischer Schock, Guillain-Barre'-Syndrom, Multisystem-Entzündungs-Syndrom bei Kindern, Lungenembolie, Perikarditis, tiefe Beinvenenthrombose, Purpura Schönlein-Henoch, Atemstörung und Verlust des Bewusstseins in der zuletzt genannten Größenordnung von deutlich weniger als 0,5 Verdachtsfallmeldungen pro 100.000 Impfungen.
Diese Meldungen sind somit in der Häufigkeitskategorie "sehr selten" einzuordnen, lagen aber bei allen aufgeführten AESI nicht bei "Null", wie man angesichts der behandelten Gruppe (Kinder und Jugendliche), gehofft hätte.
Übersicht über ausgewählte Nebenwirkungen/Impfkomplikationen und deren Häufigkeit nach Covid-19-Impfstoffen (siehe Tab. 4, S. 12/13)
Überempfindlichkeitsreaktion, Angioödem, Gesichtsschwellung: allergische Reaktion; bei allen Impfstoffen möglich; Häufigkeit: gelegentlich
Anaphylaxie: bei allen Impfstoffen möglich (siehe unten); Häufigkeit: sehr selten
Erythema multiforme: bei Comirnaty, Spikevax; Häufigkeit: unbekannt; Einzelfälle
Leukozytoplastische Vaskulitis: bei Jcovden; Häufigkeit: unbekannt; Einzelfälle
Myo- Perikarditis: bei Comirnaty und Spikevax; Häufigkeit: sehr selten; zahlenmäßig häufiger bei jungen Männern nach der 2. und weniger häufig nach der 3. Impfdosis (siehe unten)
Fazialisparese: bei Comirnaty, Spikevax, Vaxzevria; Häufigkeit: selten; bei mRNA-Impfstoffen wenige Fälle in den Phase-III-Zulassungsstudien, bei Vaxzevria Einzelfallberichte nach der Zulassung
Zerebrale venöse Thrombose, Sinusvenenthrombose: bei Vaxzevria; Häufigkeit: sehr selten
Venöse Thrombosen: bei Jcovden; Häufigkeit: selten
Guillain-Barré-Syndrom: bei Vaxzevria, Jcovden; Häufigkeit: sehr selten
Transverse Myelitis: bei Vaxzevria, Jcovden; Häufigkeit: unbekannt; Einzelfallberichte nach der Zulassung
Immunthrombozytopenie: bei Vaxzevria, Jcovden, durch Autoantikörper gegen Thrombozyten; Häufigkeit: unbekannt
Tinnitus: bei Jcovren; Häufigkeit: selten
Schwellung des Gesichtes: bei Comirnaty, Spikevax; Häufigkeit: unbekannt; bei Personen mit Anamnese mit dermatologischen Füllstoffen
Schub bei Capillary-Leak-Syndrom (CLS): bei Spikevax; Häufigkeit: unbekannt; sehr wenige Einzelfallberichte bei CLS-Patienten, bisher kein Todesfall; offenbar seltener und weniger schwerwiegend als Schub der Erkrankung in der Folge einer Sars-CoV-2-Infektion
Capillary-Leck-Syndrom: bei Vaxzevria, Jcovden; Häufigkeit: unbekannt; sehr selten Berichte eines CLS, auch bei Patienten mit bekanntem CLS; Kontraindikation bei bekanntem CLS
Parästhesie, Hypoästhesie: bei Comirnaty, Spikevax; Häufigkeit: bei Comirnaty unbekannt, bei Spikevax selten
Erhöhter Blutdruck: bei Nuvaxovid; Häufigkeit: gelegentlich
Besondere schwerwiegende Nebenwirkungen: Myokarditis und Perikarditis
Die bedeutendsten, sehr seltenen schwerwiegenden Nebenwirkungen der beiden mRNA-Covid-19-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax sind Myokarditis und/oder Perikarditis. Besonders betroffen sind junge Männer und männliche Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren, insbesondere nach der zweiten Dosis.6 [10]
Daten aus mehreren Ländern, u.a. aus Deutschland, sowie eine kürzlich veröffentlichte Zusammenfassung von mehreren Studien zu Myokarditis und Perikarditis deuten darauf hin, dass das Risiko einer Myo-/Perikarditis bei jüngeren Menschen nach Spikevax höher als nach Comirnaty ist, weshalb die Stiko für Personen jünger als 30 Jahre Comirnaty empfiehlt.
Typischerweise treten erste Beschwerden innerhalb von wenigen Tagen nach der Impfung auf. Die publizierten Daten zeigen einen zumeist blanden Verlauf, d. h. die Mehrheit der Patienten mit einer Myo-und/oder/Perikarditis nach Impfung mit mRNA-Impfstoffen spricht gut auf Behandlung und Ruhe an und erholt sich rasch von den initialen Symptomen, auch wenn im Einzelfall schwerwiegende und auch tödliche Verläufe beobachtet wurden.
In einer 2022 veröffentlichten Fallserie mit 16 jugendlichen Patienten wurden bei Nachuntersuchungen Monate nach der Impfung allerdings weiterhin radiologische Anomalien festgestellt. Die nachbeobachteten Patienten hatten jedoch einen ausgezeichneten klinischen Verlauf.
Wichtig ist, potenzielle Langzeiteffekte einer mit Covid-19-mRNA-Impfung zusammenhängenden Myokarditis/Perikarditis weiter zu untersuchen. Diesbezüglich unterstützt das PEI das Kinder-Myokarditisregister MYKKE.
Eine kürzlich als Preprint publizierte Studie aus Frankreich lässt vermuten, dass das Risiko für Myokarditis auch nach der Booster-Impfung (dritte Dosis) innerhalb von sieben Tagen nach mRNA-Impfung in allen Altersgruppen ab einem Alter von zwölf Jahren erhöht ist, wenngleich nicht im gleichen Ausmaß wie nach der zweiten Impfung.
Auch eine Studie aus England deutet für Comirnaty auf ein leicht erhöhtes Risiko für Myokarditis nach Booster-Impfung hin (für eine diesbezügliche Einschätzung nach Spikevax-Booster-Impfung waren die Fallzahlen zu gering). Die Studie lässt auch vermuten, dass das Risiko einer Myokarditis nach Infektion mit Sars-CoV-2 bei ungeimpften Personen, vielleicht mit Ausnahme junger Männer, höher war als nach Impfung.
Offenbar bietet die Impfung auch einen gewissen Schutz vor Myokarditis bei geimpften Personen, die sich nach Impfung mit Sars-CoV-2 infizieren. Allerdings wurde die Studie überwiegend vor Auftreten der Omikron-Varianten durchgeführt.
Für Spikevax wird in der Fachinformation bereits auf ein erhöhtes Risiko für Myokarditis und/ oder Perikarditis nach der Booster-Impfung aufmerksam gemacht.
Dem Paul-Ehrlich-Institut wurden im Zeitraum vom 27.12.2020 bis 30.06.2022 insgesamt 1.935 Verdachtsfallmeldungen einer Myo-und/oder Perikarditis nach Comirnaty und 566 Verdachtsfallmeldungen nach Spikevax berichtet.
Insgesamt 539 Meldungen über den Verdacht einer Myo-/Perikarditis wurden nach mRNA-Booster-Impfung berichtet, darunter fünf Fälle einer Myo- und/oder Perikarditis nach zweiter Booster-Impfung. Letzteres betrifft vier Fälle nach Comirnaty bei zwei Männern und zwei Frauen im Alter von 32 bis 57 Jahren und ein Fall nach Spikevax bei einem 83 Jahre alten Mann. In einem Fall war der zeitliche Abstand zur Impfung nicht genannt, in den anderen Fällen betrug er 1, 2, 4 und 12 Tage nach Impfung. Im Beobachtungszeitraum bis zum 30.06.2022 wurde dem PEI kein bestätigter Fall einer Myokarditis bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren mitgeteilt.
Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (Pharmacovigilance Risk Assessment Committee, PRAC) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) hat am 03.08.2022 festgestellt, dass Fälle einer Myokarditis und/oder Perikarditis nach Nuvaxovid auftreten können.
Das PEI analysiert die eingegangenen Verdachtsmeldungen im Hinblick auf neue Risikosignale. Neben der Einzelfallbewertung führt das PEI regelmäßig Observed-versus-Expected- (OvE)- Analysen durch (siehe S. 29 – 30 des Sicherheitsberichts). Ein Standardisiertes Morbiditätsverhältnis (Standardized Morbidity Ratio, SMR) mit einem unteren 95 Prozent-Konfidenzintervall von gleich bzw. größer als 1 weist auf ein Risikosignal hin, das allerdings durch zusätzliche Untersuchungen weiter analysiert werden muss. Es ergibt sich kein wesentlicher Unterschied zum vorhergehenden Sicherheitsbericht.7 [11]
Für Apoplex (Schlaganfall), Myokardinfarkt und Lungenembolie ergab sich für keinen der zugelassenen Covid-19-Impfstoffe in der OvE-Analyse ein Risikosignal.
Die Zahl der Meldungen einer Sinus-/Hirnvenenthrombose war nach Vaxzevria in der OvE-Analyse signifikant höher als der Erwartungswert in den definierten Zeitintervallen, nicht aber für die anderen vier Impfstoffe.
Nach Vaxzevria und Jcovden weist die Analyse auf ein Risikosignal einer Immunthrombozytopenie (ITP)/Thrombozytopenie (erniedrigte Zahl der Blutplättchen mit der Gefahr der Blutung bei Unterschreiten sehr niedriger Werte) bei Erwachsenen hin. Immunthrombozytopenie ist eine in der Fachinformation beider Impfstoffe aufgeführte Nebenwirkung.
Für Comirnaty ist das SMR für eine Immunthrombozytopenie im Zeitfenster bis 14 Tage nach Impfung bei Erwachsenen signifikant erhöht, nicht jedoch im Abstand von 30 oder 42 Tagen nach Impfung. Wichtig ist hier anzumerken, dass in nicht interventionellen Studien in Schottland und Israel, deren Aussagekraft robuster als die OvE-Analyse ist, kein erhöhtes Risiko einer ITP bzw. Thrombozytopenie nach Comirnaty festgestellt wurde. Insofern ist derzeit nicht von einem validen Signal einer Thrombozytopenie/ ITP nach Comirnaty auszugehen.
Zusätzliche Auswertungen
Im Vergleich zum letzten Sicherheitsbericht8 [12] wurden mit Daten bis zum 30.06.2022 weitere OvE-Analysen durchgeführt (siehe S. 20 ff.).
Das betrifft zunächst Verdachtsmeldungen verschiedenster Zyklusstörungen bei Frauen im gebärfähigen Alter nach Covid-19-Impfungen. Bei den Verdachtsfallmeldungen für diese Gesundheitsstörungen wurde kein Risikosignal festgestellt.
Weiterhin erhielt das PEI in den letzten Monaten zunehmend Verdachtsfallmeldungen über Gesundheitsstörungen in unterschiedlichem Abstand zur Covid-19-Impfung, die als Long-Covid-ähnliches, chronisches Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndrome /Myalgische Enzephalomyelitis, CFS/ME), posturalesTachykardiesyndrom (POTS) oder "Post-Vac" bezeichnet wurden.
"Post-Vac" stellt dabei keine definierte Bezeichnung einer Erkrankung dar. Der Begriff meint offenbar verschiedene Beschwerden, wie sie auch mit Long Covid in Verbindung gebracht werden. Häufig fehlen allerdings wichtige klinische Informationen, sodass die diagnostische Sicherheit oft nicht beurteilt werden kann.
Eine Recherche in der Nebenwirkungsbank des PEI lieferte kumulativ 472 Ereignisse mit diesen Diagnosen im Zusammenhang mit einer Impfung gegen Covid-19. Die Mehrzahl der Meldungen bezog sich auf Comirnaty, den in Deutschland am häufigsten verwendeten Impfstoff (Tab. 7, S. 24). Mehrheitlich erhielt das Paul-Ehrlich-Institut Meldungen von den betroffenen Patienten.
Derzeit kann angesichts der Spontanberichte auch im internationalen Kontext kein Signal für anhaltende, mit Müdigkeit einhergehende Beschwerden nach Covid-19-Impfung detektiert werden. Gleichwohl will das Paul-Ehrlich-Institut entsprechende Meldungen intensiv überwachen und versuchen, im Rahmen von weiteren Studien das Thema zu erforschen.
Krampfanfälle im Zusammenhang mit Impfungen gehören zu den Ereignissen von besonderem medizinischem Interesse (AESI), die für die Berichterstattung und Überwachung der Sicherheit von Impfstoffen grundsätzlich als schwerwiegende Ereignisse nach Impfung eingestuft werden.
Dem PEI wurden nach Impfung mit einem Covid-19-Impfstoff bis zum 30.06.2022 insgesamt 1.169 Verdachtsfallmeldungen eines Krampfanfalls berichtet. Bei 146 dieser Fälle war eine andere vorliegende Erkrankung wahrscheinlich Auslöser des Anfalls, u. a. eine Sinus-/Hirnvenenthrombose, ein Hirninfarkt oder eine Enzephalitis.
Die Analyse ergab hier ebenfalls kein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Krampfanfällen im Zusammenhang mit Impfungen gegen Covid-19. Untersuchungen an Patienten mit bekannter Epilepsie wiesen auf eine niedrige Anfallsrate und eine gute Verträglichkeit der Impfstoffe hin.
Schlussfolgerungen
1. Die Empfehlung zur Durchführung einer Impfung zur Prävention gegen Covid-19 beruht vor allem auf einer individuellen Risiko-Nutzen-Abwägung. Dabei spielt die Sicherheit der Impfung eine entscheidende Rolle.
2. Da die sehr seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen nach Impfung mit den beiden Vektor-Impfstoffen Vaxzevria und Jcovden (u. a. zentrale Sinusvenenthrombose, Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS), Guillain-Barré-Syndrom) im Vergleich zu den möglichen schwerwiegenden Nebenwirkungen nach mRNA- Impfstoffen zu Recht als gravierender eingeschätzt werden, ist es in Deutschland mittlerweile zu einem faktischen Stopp der Verimpfung der Vektor-Impfstoffe zugunsten der mRNA-Impfstoffe gekommen. Zusätzlich kommt in sehr geringem Umfang der neue proteinbasierte Impfstoff Nuvaxovid zum Einsatz.
3. Neben sehr seltenen anaphylaktischen Reaktionen, die bei allen zugelassenen Impfstoffen vorkommen, sind die wichtigsten schwerwiegende Nebenwirkungen der beiden mRNA-Impfstoffe Comirnaty und Spikevax das Auftreten einer Myokarditis und/oder Perikarditis nach der Impfung. Diese unerwünschte Wirkung tritt sehr selten auf und wird mit weniger als 1 Fall bei 10.000 Geimpften angegeben. Auch nach Nuvaxovid sind einzelne Fälle einer Myokarditis und/oder Perikarditis gemeldet worden.
4. Eine Myokarditis nach Impfung mit mRNA-Vakzinen ist bekanntlich bei männlichen Kindern und Jugendlichen und bei jungen Männern unter 30 Jahren, gemessen an den Hintergrundinzidenzen, deutlich häufiger, wie sich auch aus den von mir im Kapitel "Notwendige Ergänzungen" in meinem letzten Artikel über den 18. Sicherheitsbericht zusammengestellten alters- und geschlechtsspezifischen Melderaten ergibt.9 [13]
5. Eine Konsequenz aus diesen Daten ist für mich, dass ich eine Impfung mit mRNA-Vakzinen gegen Covid-19 bei gesunden Kindern und Jugendlichen und ebenfalls auch bei gesunden Männern unter 30 Jahren weiterhin für fragwürdig halte.10 [14] Diese Konsequenz ergibt sich auch aus den oben aufgeführten Befunden im Abschnitt "Nebenwirkungen und AESI bei Kindern und Jugendlichen", zumal das Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 in dieser Altersgruppe sehr gering ist. Außerdem hat sich mittlerweile die Einschätzung bewahrheitet, dass Infektionen mit der Omikron-Variante prinzipiell einen leichteren Verlauf aufweisen.
6. Dagegen fällt für ältere Erwachsene (z. B. ab 60 Jahren) und Personen mit Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf unabhängig vom Lebensalter (z.B. chronische Herz-Kreislauf- und Lungenkrankheiten, Diabetes mellitus oder Adipositas, Tumorerkrankungen und Therapie mit Immunsuppresiva) die individuelle Risiko-Nutzen-Abwägung eindeutig positiv zugunsten einer Impfempfehlung mit den mRNA-Vakzinen bzw. Novaxovid aus.
8. In ca. einem Prozent der Verdachtsfallmeldungen der Nebenwirkungen, das entspricht 3.023 Fällen, wurde ein tödlicher Verlauf in unterschiedlichem zeitlichem Abstand zu einer Covid-19-Impfung mitgeteilt. In 120 Einzelfällen, in denen Patienten an bekannten schwerwiegenden Impf-Nebenwirkungen wie TTS, Blutungen aufgrund einer Immunthrombozytopenie oder Myokarditis im plausiblen Abstand zur jeweiligen Impfung verstorben sind, hat das PEI im Rahmen einer Einzelfallbewertung den ursächlichen Zusammenhang mit der jeweiligen Covid-19-Impfung als wahrscheinlich oder möglich bewertet. Diese Angaben stehen in Übereinstimmung mit bisherigen diesbezüglichen Meldungen von Seiten des PEI.11 [16]
9. Grundsätzlich ist anzumerken, dass es sich bei den angegebenen Melderaten der Nebenwirkungen um relativ "weiche" wissenschaftlichen Daten handelt, die von den etablierten Meldesystemen in Deutschland und anderen Ländern stammen. Es sind retrospektive Meldedaten, die hinsichtlich der wissenschaftlichen Beweiskraft geringer zu bewerten sind als Daten aus prospektiven Studien.
10. Eine weitere Einschränkung bei der Interpretation der vorliegenden Daten ergibt sich daraus, dass von einer systemischen Untererfassung ("underreporting") der Meldungen ausgegangen werden muss. Wie groß diese Dunkelziffer allerdings ist, kann derzeit jedoch nicht seriös beantwortet werden. Es ist jedoch zu vermuten, dass schwerwiegende Nebenwirkungen wie eine Myokarditis oder solche, die kurz nach einer Impfung auftreten, eher gemeldet werden als leichte und erst spät auftretende Nebenwirkungen oder solche, bei denen die Ärztinnen und Ärzte keinen Zusammenhang mit der Impfung herstellen.12 [17]
11. Deshalb sind die Häufigkeitsangaben des PEI von Nebenwirkungen nicht in Stein gemeißelt, und es ist grundsätzlich zu begrüßen, wenn weitere seriöse wissenschaftliche Untersuchungen, auch mit anderen Forschungsmethoden, zur Frage der Häufigkeit von schwerwiegenden Nebenwirkungen nach Covid-19-Impfungen durchgeführt, vorgelegt und einer kritisch diskutiert werden. Mir sind aber keine harten Daten aus prospektiven Studien bekannt, die die Ergebnisse des PEI aufgrund der Analyse der Melderaten grundsätzlich in Frage stellen.
12. Eine wichtige offene Frage bei der Beurteilung und Behandlung von möglichen Nebenwirkungen der Covid-19-Impfungen ist das im letzten Abschnitt meines obigen Textes erwähnte "Post-Vac"-Syndrom. Handelt es sich dabei vorwiegend um eine psychosomatische Störung oder um eine organische Erkrankung, wie kürzlich in einer Fernsehdokumentation [18] behauptet wurde? Hier besteht Klärungsbedarf.
13. Abschließend sei noch angeführt, dass der von mir seit vielen Jahren sehr geschätzte Arzneimittelbrief sich in seiner aktuellen Oktober-Ausgabe [19] im Rahmen eines informativen Leserbriefs mit dem Long Covid- und Post-Covid-Syndrom und dessen Behandlung beschäftigt.
Klaus-Dieter Kolenda, Prof. Dr. med., Facharzt für Innere Medizin - Gastroenterologie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin/Sozialmedizin, war von 1985 bis 2006 Chefarzt einer Rehabilitationsklinik für Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. Seit 1978 ist er als medizinischer Sachverständiger bei der Sozialgerichtsbarkeit in Schleswig-Holstein tätig. Zudem arbeitet er in der Kieler Gruppe der IPPNW e.V. (Internationale Ärztinnen und Ärzte für die Verhinderung des Atomkriegs und für soziale Verantwortung) mit. E-Mail: klaus-dieter.kolenda@gmx.de
Der Autor erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Warum sich Katzen-Parasiten ungehindert ausbreiten konnten
Viele Katzen sind von dem weit verbreiteten Parasiten Toxoplasma gondii befallen. Doch der Parasit ist nicht nur auf Katzen beschränkt. Auch ein beachtlicher Teil von Menschen beherbergen den Toxoplasmose-Erreger. Ein schwedisches Forschungsteam konnte nun das Erfolgsgeheimnis der Verbreitung des Parasiten lüften.
Forschende der Stockholm University in Schweden konnten erstmals nachvollziehen, wie es dem mikroskopisch kleinem Parasiten Toxoplasma gondii gelingt, sich im Körper auszubreiten und sogar das Gehirn zu befallen. Der Studie zufolge, die kürzlich in dem Fachjournal „Cell Host & Microbe“ publiziert wurde, infiziert der Parasit Immunzellen und übernimmt deren Identität.
Toxoplasmose ist die häufigste parasitäre Erkrankung
Schätzungen zufolge ist Toxoplasmose die häufigste parasitäre Infektion bei Menschen. Mindestens 30 Prozent der Weltbevölkerung sollen den Parasiten in sich tragen. Häufig wird er über den Kontakt mit Katzen auf den Menschen übertragen, aber auch kontaminierte Nahrung ist ein möglicher Infektionsweg.
Warum Katzen für Toxoplasma-Parasiten besonders wichtig sind
Katzen übernehmen eine besondere Rolle im Lebenszyklus von Toxoplasma gondii. Nur im Darm der Tiere kann sich der Parasit sexuell vermehren. In anderen Wirten wie beispielsweise in Menschen, Hunden und Vögeln kann sich der Erreger nur über Teilung ausbreiten.
Toxoplasma gondii – ein Meister der Tarnung
Unser Immunsystem ist entscheidend für die Abwehr von Viren und Bakterien. Doch der Katzen-Parasit Toxoplasma gondii kann sich scheinbar ungehindert ausbreiten. Die schwedische Arbeitsgruppe konnte nun erstmals entschlüsseln, warum sich der Erreger so effizient verbreitet und weshalb das Immunsystem ihn nicht aufhalten kann.
„Wir haben ein Protein entdeckt, das der Parasit benutzt, um das Immunsystem umzuprogrammieren“, erklärt Arne ten Hoeve vom Department of Molecular Biosciences am Wenner-Gren Institut der Universität Stockholm.
Gekaperte Immunzellen
Laut der Studie injiziert der Parasit das entdeckte Protein in den Zellkern von Immunzellen und verändert so die Identität der Zellen. Auf diese Weise gaukelt er der Immunzelle vor, sie sei für einen anderen Zweck bestimmt.
Als Folge darauf ändert die Immunzelle das Verhalten und die Genexpression. Sie bewegt sich beispielsweise schneller und wandert an Orte im Körper, an denen sie normalerweise nichts zu suchen hat.
Der Parasit nutzt die Immunzellen wie ein trojanisches Pferd und kann sich auf diese Art schnell in verschiedenen Organen ausbreiten, ohne von dem körpereigenen Abwehrsystem behelligt zu werden.
„Es ist erstaunlich, dass es dem Parasiten gelingt, die Identität der Immunzellen auf so geschickte Weise zu kapern“, betont Studienleiter Professor Antonio Barragan. Die Ergebnisse der Studie können ihm zufolge erklären, warum sich Toxoplasma so effizient im Körper von Mensch und Tier ausbreiten kann.
Wie wirkt sich Toxoplasmose bei Menschen aus?
Bei der Erstinfektion entwickeln Betroffene oft leichte grippeähnliche Symptome, wie bei einer Erkältung. Danach verbleibt der Parasit oft über Jahrzehnte oder sogar ein Leben lang im Gehirn der Infizierten. Er nimmt dabei eine Art schlafenden Zustand an.
Bei den meisten gesunden Menschen verursacht der Parasit in dem schlafenden Stadium keine Symptome. In manchen Fällen kommt es zu Augeninfektionen. Schwangere sollten besonders vorsichtig sein, da sich der Parasit auch auf das ungeborene Kind übertragen kann.
Wird das Immunsystem jedoch stark geschwächt, beispielsweise durch eine HIV-Infektion, eine Organtransplantation oder durch eine Chemotherapie, kann Toxoplasma eine lebensbedrohliche Enzephalitis auslösen.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
Autor:
Diplom-Redakteur (FH) Volker Blasek
Quellen:
Arne L. ten Hoeve, Laurence Braun, Matias E. Rodriguez, et al.: The Toxoplasma effector GRA28 promotes parasite dissemination by inducing dendritic cell-like migratory properties in infected macrophages; in: Cell Host & Microbe (2022), sciencedirect.com
Stockholm University: Identity theft the secret of the cat parasite's success (veröffentlicht: 28.10.2022), eurekalert.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.
Wer an der Bluterkrankheit leidet, weiß, dass er sich im Alltag möglichst nicht verletzen darf. Das Blut gerinnt deutlich langsamer als bei Gesunden, daher können auch kleine Wunden zu einem größeren Blutverlust führen. Damit Patienten im Notfall schnell geholfen wird, ist es ratsam, dass sie sich eine Stammapotheke suchen. Diese hält einen durchschnittlichen Wochenvorrat an speziellen Arzneimitteln bereit.
Die Bluterkrankheit, medizinisch Hämophilie genannt, zeichnet sich durch einen meist erblichen Mangel an bestimmten Gerinnungsfaktoren aus. Vorsicht ist bei der Krankheit selbst bei kleinen Verletzungen geboten, und manchmal treten Blutungen auch ganz spontan ohne Verletzung auf. Zwar ist Hämophilie noch nicht heilbar, dank moderner Therapien ist die Erkrankung heutzutage aber in der Regel gut beherrschbar. Die Lebenserwartung unterscheidet sich nicht von der eines Gesunden.
Schnelle Hilfe bei akuter Blutung
Bei einer akuten Blutung hilft die Stammapotheke schnell und unkompliziert weiter. Darauf weist die Apothekerkammer Niedersachsen hin. Daher sei es wichtig, sich frühzeitig mit einer Apotheke des Vertrauens zu verständigen. Apotheken, die Hämophilie-Patienten betreuen, halten einen durchschnittlichen Wochenbedarf an den regelmäßig benötigten Arzneimitteln vorrätig. Es gibt auch Apotheken, die sich im Verband der Hämophilie-Apotheken e. V. zusammengeschlossen haben und im Internet zu finden sind (www.haemophilie-apotheken.de). Außerdem ist eine Hämophilie-Notfallzentrale mit zwei Notfalldepots in Hamburg und in Berlin an 365 Tagen im Jahr zu jeder Tages- und Nachtzeit über 0800-410 71 00 zu erreichen. So ist gesichert, dass Betroffene im Notfall ihre dringend benötigten Medikamente durch das Notfalldepot erhalten.
Die Stammapotheke pflegt kann zudem in individuellen Beratungsgesprächen auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Nahrungsmitteln hinweisen. Beispielsweise sollten Hämophilie-Patienten den schmerzstillenden Wirkstoff ASS meiden, da er die Blutungsneigung erhöht. Ähnliches gilt für Präparate mit Johanniskraut, Ginkgo oder Ingwer. Bei einer Erkältung empfehlen die Fachteams in der Apotheke geeignete Nasensprays und Schmerzmittel.
Dortmunder Max-Planck-Forscher enthüllen die kleinsten Details der Aktinfilamente
Aktinfilamente sind Proteinfasern, die das innere Skelett einer Zelle bilden. Als aktive Elemente unserer Zellen unterstützen sie die Zellfusion, die Zellbewegung und sind an vielen weiteren zellulären Prozessen beteiligt. Sie sind auch ein wichtiger Hauptbestandteil von Muskelzellen.Forschenden des Max-Planck-Instituts für molekulare Physiologie in Dortmund ist es nun erstmals gelungen, Hunderte von Wassermolekülen im Aktinfilament sichtbar zu machen – ein Quantensprung in der Aktinforschung. Mit Hilfe der Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) zeigt die Gruppe von Stefan Raunser in noch nie dagewesenem Detail, wie Aktin-Proteine in einem Filament angeordnet sind, wie ATP - die Energiequelle der Zelle - in der Proteintasche sitzt und wo sich einzelne Wassermoleküle positionieren und mit ATP reagieren.
"Wir beantworten grundlegende Fragen des Lebens, die Forschende seit mehreren Jahrzehnten zu beantworten versuchen", sagt Raunser. In eukaryotischen Zellen sind Aktin-Proteine im Überfluss vorhanden und schließen sich zu Filamenten zusammen. Ein Netzwerk dieser Filamente bildet das Zytoskelett der Zelle, das verschiedene Zellprozesse durch Bewegung steuert. So nutzen z. B. Immunzellen Aktinfilamente, um sich zu bewegen und Bakterien und Viren zu jagen. Bekannt war bisher, dass die Dynamik der Filamente durch ATP-Hydrolyse reguliert wird - die Reaktion von ATP mit Wasser, bei der eine Phosphatgruppe gespalten wird und Energie entsteht. Die molekularen Details hinter diesem Prozess blieben bisher jedoch ungeklärt.
Da Aktinfilamente zu flexibel oder zu groß für Röntgenkristallisation und Kernspinresonanz sind, kann man detaillierte Bilder der Filamente nur mit der Kryo-EM erhalten. Im Jahr 2015 nutzte Raunsers Team bereits diese Technik, um ein neuartiges dreidimensionales atomares Modell der Filamente mit einer Auflösung von 0,37 Nanometern zu erstellen. Im Jahr 2018 beschrieb seine Gruppe die drei verschiedenen Zustände, die das Aktinprotein im Filament annimmt: gebunden an ATP, gebunden an ADP in Gegenwart des gespaltenen Phosphats und gebunden an ADP nach Freisetzung des Phosphats.
Wie sich Wassermoleküle bewegen
In ihrer jetzigen Studie konnte das Team um Stefan Raunser einen neuen Auflösungs-Rekord aufstellen: Sie erhielten Strukturen aller drei Aktin-Zustände mit einer Auflösung von ca. 0,2 Nanometern und konnten so zuvor unsichtbare Details sichtbar machen. Die dreidimensionalen Karten zeigen nicht nur alle Aminosäureseitenketten der Proteine, sondern verraten auch, wo sich Hunderte von Wassermolekülen befinden.
Durch den Vergleich dieser neuen Strukturen mit denen von isoliertem Aktinprotein konnten sie folgern, wie sich die Wassermoleküle bewegen. Bei der Polymerisation verlagern sich die Wassermoleküle in der ATP-Tasche so, dass nur ein einziges Wassermolekül vor dem ATP verbleibt, bereit, ein Phosphat anzugreifen und die Hydrolyse einzuleiten. Die durch diesen Ansatz erzielten präzisen Einblicke haben das Potential, die weitere Forschung auf diesem Gebiet voranzutreiben: "Unser hochauflösendes Modell kann Forschenden bei der Entwicklung kleiner Moleküle für die lichtmikroskopische Forschung an Geweben und letztlich für therapeutische Anwendungen unterstützen", sagt Raunser.
Ein Türöffner?
Die Autoren beleuchteten auch das Schicksal des Phosphats. Bisher glaubten die Forschenden, dass es in der ATP-Tasche eine Hintertür gibt, die nach der ATP-Hydrolyse geöffnet bleibt, um den Austritt des Phosphats zu erleichtern. Die neuen Kryo-EM-Strukturen zeigen jedoch keine offene Hintertür. Daher bleibt der Mechanismus der Phosphat-Freisetzung ein Rätsel. "Wir glauben, dass es in der Tat eine Tür gibt. Diese öffnet sich aber wahrscheinlich nur kurzzeitig und schließt dann wieder", kommentiert Raunser, der nun mathematische Simulationen und zeitaufgelöste Kryo-EM-Methoden einsetzen will, um zu zeigen, wie das Phosphat austritt. Diese aufregenden Entdeckungen haben den Forschenden offensichtlich die Tür geöffnet, noch mehr Details der Prozesse zu entdecken, mit denen Aktinfilamente zur Bewegung der Zelle beitragen.
Bei einer Erkältung hilft nach wie vor Ruhe am besten! Das Immunsystem braucht Kraft, um den Virus zu bekämpfen. Ausreichend Schlaf, Entspannung und wenig Stress sind also die Grundlage für eine schnelle Genesung. Neben handelsüblichen Erkältungsmedikamenten, gibt es jedoch noch andere Optionen, welche die Symptome lindern können. Dazu zählen z. B. sich warm halten, viel Trinken, inhalieren oder ein Erkältungsbad zu sich nehmen und natürlich frische Luft.
Was hilft bei Erkältungssymptomen?
Schnupfen: Hier helfen Inhalationen mit warmen Dampf. Diese lösen die Nasensekrete und macht die Nase frei, sodass das Atmen wieder leichter fällt. Ein Nasenspray kann kurzfristig Abhilfe leisten, dies sollte jedoch nicht länger als sieben Tage genutzt werden.
Husten: Auch bei Hustenreiz kann es hilfreich sein, mit ätherischen Ölen zu inhalieren, um die Atemwege zu befreien. Um den Schleim zu lösen, können Hustenlöser aus der Apotheke sinnvoll sein oder pflanzliche Wirkstoffe auf Eukalyptus-, Thymian- oder Efeu-Basis.
Heiserkeit und Halsschmerzen: Der Hals sollte möglichst warm gehalten werden. Das kann durch einen Schal gelingen, aber auch durch warme Getränke oder eine Suppe. Lutschpastillen können das Kratzen im Hals lindern. Außerdem hat die Stimme eine Pause verdient.
Fieber: Eine erhöhte Temperatur zeigt einen funktionierenden Abwehrprozess des Körpers an und ist sinnvoll, um den Infekt zu bekämpfen. Temperaturen über 39 °C sollten jedoch mit fiebersenkenden Medikamente behandelt werden. Auch werden kühlende Wadenwickel (für 15–20 min) als angenehm empfunden.
In den meisten Fällen verschwindet eine Erkältung wieder von alleine und es muss kein Arzt aufgesucht werden. Sollte das Fieber jedoch sehr hoch sein, es zu Atemnot, Krämpfen oder Bewusstseinsverlust kommen, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.
Im September und Oktober 2022 bestätigte das Institut Pasteur in Dakar vier Gelbfieberfälle in Niger, darunter einen Todesfall.
Die Fälle wurden in den folgenden Regionen beobachtet:
Dosso
Zinder
Tahoua
Adadez
Die Fälle wurden durch den Plaque-Reduktions-Neutralisationstest (PRNT) bestätigt. Der letzte Fall wurde am 14. August 2022 registriert. Im gleichen Zeitraum wurden zwei wahrscheinliche Fälle gemeldet.
Gelbfieber ist ein akutes virales hämorrhagisches Fieber, das durch die Stiche infizierter Mücken übertragen wird.