Die Darm-Hirn-Achse: So beeinflusst Ernährung das Gehirn
Der Wissenschaft ist mittlerweile bekannt, dass es eine direkte Verbindung zwischen unserem Darm und unserem Gehirn gibt. Über Nervenbahnen kommunizieren die beiden Organe miteinander und können sich gegenseitig beeinflussen. Eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Darm und Gehirn stellt der Vagusnerv dar. Er ist gewissermaßen die Nervenautobahn, auf der Signale zwischen den beiden Organen ausgetauscht werden. Eindrücke über den Zustand des Verdauungsapparates werden an das Gehirn geleitet, während das Rechenzentrum in unserem Kopf Signale an den Darm sendet, die die Verdauung aktiv steuern können. Mit diesem Wissen vor Augen ist es daher auch kein Zufall, dass wir bei Stress oder Aufregung unter Verdauungsproblemen wie Verstopfungen oder Durchfall leiden können. Tatsächlich weisen einige Studienergebnisse sogar darauf hin, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Grundtonus des Vagusnervs und chronischen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Reizdarmsyndrom geben könnte.
Neben dieser direkten neurologischen Verbindung zwischen Darm und Hirn gibt es eine zweite Komponente der Darm-Hirn-Achse. Beide Organe beeinflussen sich nämlich auch durch Neurotransmitter gegenseitig. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die von unserem Körper ausgeschüttet werden, um bestimmte Prozesse anzustoßen. Die meisten dieser Botenstoffe werden direkt im Gehirn gebildet und steuern Funktionen im restlichen Körper. Mittlerweile haben Forschende aber feststellen können, dass auch unser Darm ein wichtiger Produzent von Hormonen und Neurotransmittern ist. So werden etwa 95 Prozent des Glückshormons Serotonin tatsächlich im Darm produziert.
Der Darm kann allerdings nur Botenstoffe wie Serotonin produzieren, wenn er gesund ist. Eine gesunde Darmflora ist dafür entscheidend. Ist das Verhältnis zwischen den vielen Milliarden Bakterien in unserem Verdauungstrakt ins Ungleichgewicht geraten, werden weniger Glückshormone produziert – mit wahrscheinlich weitreichenden Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit. In einer Meta-Studie von 2020 konnten Forschende einen starken Zusammenhang zwischen Depressionen und der Konstitution des Darmbioms feststellen. Was wir also essen, kann direkten Einfluss auf unsere psychische Gesundheit haben.
Gesunde Psyche: Diese Lebensmittel machen glücklich
Fisch: Fisch wie Hering, Lachs oder Forelle sind reich an Omega-3-Fettsäuren. Diese haben nicht nur positive Auswirkungen auf unsere Gefäßgesundheit sondern auch auf unsere Psyche. Damit nämlich das beruhigende und glücklich machende Hormon Serotonin im Gehirn aktiviert werden kann, benötigt es ausreichend Omega-3-Fettsäuren. Forschende nehmen nämlich an, dass die essenziellen Fettsäuren eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Serotonin im Gehirn spielen.
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Tofu: Eiweißlieferanten wie Sojabohnen – aber auch Eier, Linsen, Kichererbsen und Co. – können unserer Psyche guttun. Sie enthalten viele Aminosäuren, darunter Tryptophan. Dieses wird durch Darmbakterien in Serotonin umgewandelt. Im Gehirn dient es als Ausgangsstoff zur Produktion des stimmungsaufhellenden Hormons.
Haferflocken: Vollkornlebensmittel wie Haferflocken liefern unserem Darm enorm viele langkettige Kohlenhydrate. Solche unlöslichen Ballaststoffe sind wichtig für unsere Darmbakterien. Und ein gesunder Darm sorgt für eine gesunde Psyche. Gleichzeitig liefern Haferflocken auf 100 Gramm etwa 210 Milligramm Tryptophan, was, wie wir nun wissen, zu Serotonin verstoffwechselt wird.
3 Lebensmittel, die WIRKLICH zu einer gesunden Psyche beitragen - Vital
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