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Thursday, October 13, 2022

Jetzt Impfpass checken lassen: Impfungen schützen vor gefährlichen Infektionskrankheiten - Uelzener Presse

Mumps, Masern, Röteln, Diphterie, Tetanus – es gibt viele Krankheiten, die sich durch gezielte Impfungen verhindern lassen. Das Gesundheitsamt des Landkreises Lüneburg registriert jetzt eine Zunahme ansteckender Krankheiten, gegen die sich Bürgerinnen und Bürger impfen lassen können. Auch die Grippe-Impfung ist in diesem Winter besonders relevant: Insbesondere Menschen, die eine COVID-19-Infektion überstanden haben, haben ein geschwächtes Immunsystem. Daher empfiehlt der Landkreis: „Lassen Sie Ihren Impfschutz bei Ihrem Hausarzt checken. Die Impfungen sind für Sie kostenfrei.“ Am besten bringen Patientinnen und Patienten ihren Impfpass mit – sie sind aber auch ohne diesen Nachweis willkommen. Das Gesundheitsamt bietet jeden Montag von 8 Uhr bis 10 Uhr eine Impfsprechstunde mit einem erfahrenen Impfarzt an. Interessierte melden sich dazu an unter www.impfzentrum.de oder telefonisch unter 04131 735373.

Aktuell verbreiten sich Hepatitis und Diphterie, Mumps, Röteln und Masern wieder stärker. Die Krankheiten sind hochansteckend und werden oft durch die Atemluft oder durch Schmierinfektionen weitergegeben. Die Auswirkungen können drastische Folgen für die Infizierten haben – bis hin zu Lähmungen, Gehirnentzündungen, Unfruchtbarkeit oder Fehlbildungen bei ungeborenen Kindern. Die langjährig erprobten Impfungen, zum Beispiel die bekannte Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR), sind hingegen gut verträglich und können schon Babys und Kleinkindern verabreicht werden.

In den vergangenen Jahrzehnten war die Impfquote in Deutschland allgemein hoch, es gab nur selten Erkrankte. Das hat Folgen in der Wahrnehmung: „Ärzte sind mit den klinischen Bildern kaum noch vertraut. Und es wissen nur noch wenige Menschen aus eigener Erfahrung, wie unangenehm und auch gefährlich diese Krankheiten sind. Sie werden deshalb nicht mehr so ernst genommen, Impfungen eher mal kritisch gesehen“, sagt Dr. Marion Wunderlich, Ärztliche Leiterin des Gesundheitsamts des Landkreises Lüneburg. Die jetzigen Eltern von Kleinkindern haben die Erkrankungen häufig nicht durchgemacht, da sie selbst geimpft sind. Dr. Marion Wunderlich erläutert: „Wer selbst durch eine Impfung geschützt ist, weiß nicht, wie schmerzhaft Mumps sein kann und welchen Juckreiz Windpocken auslösen können.“ Und noch etwas ist vielen Menschen nicht bewusst: „Dramatisch können auch die Spät- und Langzeitfolgen der Erkrankungen sein – sie treten bis zu zehn Jahren nach der Infektion auf.“

Eine weitere Ursache für steigende Fallzahlen: Reisen, auch Trips in ferne Länder, sind wieder möglich. Dr. Marion Wunderlich: „Krankheiten wie Hepatitis kommen als unangenehmes Reiseandenken mit und können hier weiterverbreitet werden. Daher empfehlen wir vor Fernreisen immer eine Impfberatung.“ Auch Tetanus – auf Deutsch: Wundstarrkrampf – ist eine Erkrankung, die alle treffen kann. Eine kleine Wunde als Eintrittspforte reicht, um unbemerkt mit dem Erreger in Kontakt zu kommen – zum Beispiel bei der Gartenarbeit oder auf Reisen. Dagegen gibt es eine kombinierte Impfung gegen Tetanus und Diphtherie.

Weitere Informationen gibt es unter www.landkreis-lueneburg.de/impfungen.

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