Gemeinsamkeiten und Vorkommen der Diabetes-Typen
Die beiden hauptsächlichen Formen der Stoffwechselerkrankung sind Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2. Sie haben zwar unterschiedliche Ursachen und Behandlungsansätze, bringen aber auch wichtige Gemeinsamkeiten mit. Alle Diabetes-Formen gehen mit erhöhten Blutzuckerwerten einher, weshalb es das Ziel einer jeden Therapie ist, den Blutzucker zu senken beziehungsweise individuell angepasst zu regulieren.
In Deutschland sind knapp über 7 Prozent der erwachsenen Bevölkerung an Diabetes erkrankt, wobei hiervon über 95 Prozent von Typ-2-Diabetes betroffen sind.[ii] Bei beiden Formen spielt das Insulin eine entscheidende Rolle – also das lebensnotwendige Hormon, welches für den Abbau der über die Nahrung zugeführten Kohlenhydrate verantwortlich ist.
Liegt Diabetes mellitus vor, so besteht im Körper entweder ein Mangel des wichtigen Hormons oder es kann seine Wirkung nicht vollständig entfalten – je nachdem, um welche Form es sich handelt. Willst du der Entstehung der Erkrankung vorbeugen? Dann solltest du wissen, welche Ursachen und Risikofaktoren es für Diabetes Typ 1 und Typ 2 gibt.
Diabetes Typ 1: Ursachen und Risikofaktoren
Ungefähr 200.000 Personen leiden in Deutschland unter Diabetes mellitus Typ 1, wobei in jedem Jahr etwa 2 von 10.000 Kindern neu hinzukommen.[iii]
Da stellst du dir sicher auch die Frage, wie man diese Form des Diabetes bekommt und ob es möglich ist, Risikofaktoren für Diabetes Typ 1 zu vermeiden und damit der Entstehung vorzubeugen. Doch was hat es mit der Erkrankung eigentlich auf sich und worin liegt der Unterschied zum Typ 2?
In den Zellen deiner Bauchspeicheldrüse wird normalerweise das Hormon Insulin produziert. Es sorgt dafür, den Zucker aus dem Blut in die Körperzellen zu transportieren. Insulin senkt also den Blutzucker.
Leidest Du unter Diabetes Typ 1, dann wird zu wenig oder gar kein Insulin mehr freigesetzt. Die Ursache hierfür ist meist eine Immunreaktion des Körpers, die die entsprechenden Zellen des Pankreas (wie die Bauchspeicheldrüse auch genannt wird) nach und nach zerstört.
Typ-1-Diabetes tritt in der Regel bereits in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter auf und kann als Autoimmunerkrankung erblich bedingt sein.[iii] Möglicherweise gehören auch Umwelteinflüsse oder Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps oder Röteln zu den Risikofaktoren für Diabetes Typ 1, doch in diesem Zusammenhang sind weitere Untersuchungen nötig.[iii],[iv]
Weiterhin ist es möglich, dass eine zu kurze Stilldauer oder der komplette Verzicht auf das Stillen einen Einfluss darauf hat, wie man Typ 1 Diabetes bekommt.[iv] Gleiches gilt für ein zu frühes Einführen von Kuhmilch oder glutenhaltigen Getreideprodukten in die Beikost sowie den Kontakt zu verschiedenen Giftstoffen, die sich unter anderem in Lebensmitteln oder Kosmetikprodukten befinden können.[iv]
Risikofaktoren: Wie bekommt man Diabetes Typ 2?
Obwohl die Symptome der beiden Varianten der Erkrankung sich ähneln, ist die Ursache für Diabetes Typ 2 eine andere. Hier wird Insulin produziert, das Hormon kann seine Wirkung jedoch nicht oder nicht vollständig entfalten. Der Blutzucker kommt somit nicht ausreichend an den Zielorganen an.
Über einen gewissen Zeitraum schafft es die Bauchspeicheldrüse in der Regel dies auszugleichen, indem sie mehr Insulin in die Blutbahn abgibt. Doch auch dieser Mechanismus kommt nach einer Zeit an seine Grenzen und der Blutzucker steigt an.[v]
Bezüglich der Risiken gibt es hier deutlich mehr Aspekte, die in deiner eigenen Hand liegen. Zwar wird die Stoffwechselstörung teilweise auch vererbt, doch die wichtigsten Risikofaktoren für Diabetes Typ 2 sind lebensstilbedingt:
Übergewicht und Adipositas führen dazu, vor allem in Kombination mit Bewegungsmangel, dass der Zucker nicht vollständig aus dem Blut zu den Zellen transportiert wird. So steigt nicht nur der Blutzucker an, sondern es entsteht ein hormonelles Ungleichgewicht aus Insulin und Glukagon, welches dafür zuständig ist, den Blutzuckerspiegel zu erhöhen.[vi] Liegt nun bei bestehendem Übergewicht zusätzlich ein hoher Bauchumfang vor, so wirkt sich dies besonders negativ aus und das Risiko für Diabetes Typ 2 steigt weiter.[vi]
Verschiedene Medikamente gehören ebenfalls zu den Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes, können lassen sich jedoch nicht immer beeinflussen. So haben kortisonhaltige Präparate genauso Auswirkungen auf den Blutzucker wie die Antibabypille, Blutdrucksenker und Antidepressiva.[vi]
Du kannst vorbeugen
Es ist wichtig zu wissen, dass es für Diabetes Typ 2 solche Risikofaktoren gibt, die du aktiv beeinflussen kannst. Dies ist bei der vorher vorgestellten Autoimmunerkrankung nicht der Fall. Nutze deine Chance und achte auf ein gesundes Körpergewicht sowie eine abwechslungsreiche Ernährung mit reichlich Ballaststoffen und wenig Zucker. Konsumiere Genussmittel nur selten und gestalte deinen Lebensstil aktiv. Achtest du zudem auf ein zu dir passendes Stressmanagement, reduzierst du schon einige der Ursachen für Diabetes und beugst aktiv vor.
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[i] „Diabetes – was ist das eigentlich?“ Diabetesstiftung.de, https://ift.tt/R8CVGih. Zugegriffen 15. Oktober 2022.
[ii] „Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2“ bundesgesundheitsministerium.de. https://ift.tt/YK0AFoQ. Zugegriffen 15. Oktober 2022.
[iii] „Diabetes Typ 1“. gesundheitsinformation.de, https://ift.tt/WrjC6qY. Zugegriffen 15. Oktober 2022.
[iv] „Ursachen & Risikofaktoren » Typ-1-Diabetes » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://ift.tt/R8QWP9L. Zugegriffen 18. Oktober 2022.
[v] „Diabetes Typ 2“. gesundheitsinformation.de, https://ift.tt/kNuTGpJ. Zugegriffen 15. Oktober 2022.
[vi] Ursachen & Risikofaktoren » Typ-2-Diabetes » Krankheiten » Internisten im Netz »“. Internisten-im-netz.de, https://ift.tt/PvYmDaN. Zugegriffen 18. Oktober 2022.
Risikofaktoren für Diabetes Typ 1 und 2 - OK! Magazin
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