Rund ein Drittel der Deutschen ergänzt ihre Ernährung mit Vitamin-Tabletten. Bei manchen Vitaminen kann das sinnvoll sein, andere sollten man nicht einnehmen.
Frankfurt – Tabletten können helfen, die notwendigen Vitamine zu sich zu nehmen. Gerade Menschen, die einige Lebensmittel nicht mögen oder aus anderen Gründen darauf verzichten, können von den Tabletten als hilfreiche Ergänzung profitieren. Grundsätzlich sind die meisten Deutschen ausreichend mit Vitaminen versorgt, wie aus einer Studie der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hervorgeht.
„Wir haben zwei Vitamine, für die wir festgestellt haben, dass eine Unterversorgung besteht“, sagte Gerhard Rechkemmer, Professor am Max-Rubner-Institut Karlsruhe, gegenüber Deutschlandfunk. Dabei geht es um das Vitamin D und um Folsäure. Vitamin D erhält man auf natürlichem Weg vor allem durch die Sonne. Durch Lebensmittel ist Vitamin D kaum zu sich zu nehmen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man deshalb supplementieren muss. Eine Einnahme sollte nur nach ärztlicher Beratung erfolgen. Denn Vitamin-D-Tabletten können dem Körper auch schaden.
Nicht alle Vitamin-Tabletten sollte man einnehmen
Folsäure, auch unter dem Namen „Babyvitamin“ bekannt, ist vor allem für Schwangere wichtig. Das Vitamin soll Ungeborene vor Fehlbildungen an Wirbelsäule und Rückenmark schützen. Folsäure ist vor allem in grünem Gemüse und Hülsenfrüchten vorhanden. Wichtig ist es vor allem für die Blutbildung, Zellteilung und Wachstumsprozesse, berichtet die Apotheken Umschau. Viele Deutschen weisen jedoch einen Mangel bei diesem Vitamin auf, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung BfR. Deswegen kann es sinnvoll sein, hierbei mit Tabletten zu unterstützen.
Veganer und Veganerinnen sollten zusätzlich auf Vitamin B12 achten. Das Vitamin B12 ist für die Funktion des Nervensystems besonders wichtig, berichtet der NDR. Veganerinnen und Veganer haben es schwerer, das Vitamin durch ihre Ernährung ausreichend aufzunehmen, da es sich vor allem in tierischen Produkten befindet. Für Menschen, die sich vegan ernähren, lohnt es daher häufig auf Vitamin-B12-Tabletten zurückgreifen.
Es gibt einige Symptome, die auf einen Vitamin-B12-Mangel hindeuten.
Falsche Einnahme von Vitamintabletten kann Gesundheit schaden
Rund ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland nimmt mindestens einmal in der Woche Nahrungsergänzungsmittel zu sich, ergab eine Befragung des Bundesinstitutes für Risikobewertung BfR. Dazu gehören die Vitamine A, C und E, sowie Multivitamin und Vitamin B2. Fachleute raten von der Einnahme von Präparaten ab, da diese Vitamine in Lebensmitteln ausreichend zur Verfügung stehen. „Bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung erhält der Körper fast alle Vitamine in ausreichenden Mengen. Nahrungsergänzungsmittel sind für die meisten Menschen verzichtbar“, sagt Andreas Hensel, Präsident des BfR, dazu.
Die übermäßige und unnötige Einnahme der Vitamin-Tabletten kann gefährlich werden. Das liegt unter anderem daran, dass viele Nahrungsergänzungsmittel zu hoch dosiert sind, was zu starken Nebenwirkungen führen und die Gesundheit gefährden kann.
So können Sie die Vitamine auf natürliche Weise zu sich nehmen
Auch die häufig supplementierten Vitamine A, C, E und B2 lassen sich über eine ausgewogene Ernährung ausreichend aufnehmen. Im speziellen folgende Produkte sind laut der Verbraucherzentrale reich an diesen Nährstoffen:
- Vitamin A: tierische Lebensmittel, beispielsweise Fisch, Milch, Eigelb und Leber
- Vitamin C: Sanddornbeeren, Zitrusfrüchte, Gemüsepaprika, Johannisbeeren und Petersilie
- Vitamin E: pflanzliche Öle, Vollkornprodukte und Nüsse
- Vitamin B2: Innereien, Milch und Milchprodukte sowie Getreidekeime
(Jan Oeftger)
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
Welche Vitamin-Tabletten man nehmen sollte – und welche nicht - fr.de
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