Eine aktuelle Studie bestätigt, dass durch den Verzicht auf bestimmte Fleischsorten zahlreiche Darmkrebserkrankungen vermieden werden könnten.
Frankfurt – Darmkrebs zählt laut der Deutschen Krebsgesellschaft zur dritthäufigsten Krebserkrankung in Deutschland. Einige Lebensmittel können Darmkrebs fördern, dazu zählt auch rotes Fleisch. Deshalb hat eine deutsche Studie nun untersucht, wie sich Reduktion und Verzicht von rotem Fleisch auf die Darmgesundheit auswirkt. Mehrere hunderttausend Fälle seien vermeidbar. Dabei kommt es auch auf die Zubereitungsart an.
Nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft wird jährlich bei 33.000 Männer und 28.000 Frauen in Deutschland Darmkrebs diagnostiziert. Verdauungsbeschwerden oder Schmerzen beim Stuhlgang können erste Anzeichen für Darmkrebs sein. Das Risiko steigt häufig ab einem Alter von 50 Jahren an. Wichtig ist es daher, Termine zur Krebs-Früherkennung wahrzunehmen. Wird der Krebs frühzeitig entdeckt, kann er schnell behandelt werden. Auch eine bewusste Ernährung kann helfen, das Krebsrisiko zu reduzieren. Ganze 270.000 Fälle wären dem Forschungsergebnis zufolge von 2020 bis 2050 durch Verzicht auf rotes Fleisch vermeidbar.
Darmkrebs-Risiko reduzieren: Darauf sollten Sie beim Fleischkonsum achten
Dabei untersuchte das Forschungsteam in einer Simulationsstudie die potenzielle Entwicklung der Darmkrebsfälle in Deutschland in einem Zeitraum von 30 Jahren. Wer nicht auf rotes, verarbeitetes Fleisch verzichten möchte, kann durch die Reduktion um eine oder zwei Portionen pro Tag das Krebsrisiko ebenfalls verringern. Eine Portion entspricht dabei einer Menge von elf Gramm. Die Auswertungen zeigten, dass durch die Reduktion von rotem Fleisch die Fallzahlen bis 2050 um 68.000 bzw. 140.000 Darmkrebserkrankungen verringert werden könnten.
Gerade in Deutschland ist der Fleischkonsum besonders hoch. Nach Angaben der Forschenden werden durchschnittlich täglich 38 Gramm rotes Fleisch und 46 Gramm verarbeitetes Fleisch verzehrt. Ihre Berechnungen ergaben, dass bei einem Konsum von 100 Gramm rotem Fleisch pro Tag, das Risiko um 12 Prozent anstiegt. Isst man täglich 50 Gramm verarbeitetes Fleisch, so steigt das Risiko sogar um 16 Prozent an. Doch was genau ist verarbeitetes Fleisch?
Darauf sollten Sie achten, um das Darmkrebs-Risiko zu reduzieren
Der Begriff „verarbeitetes Fleisch“ meint Fleisch, das gesalzen, fermentiert, geräuchert oder gepökelt wurde. Das passiert insbesondere bei der Verarbeitung von Fleisch zu Wurst oder Würstchen, um sie haltbar zu machen. Zudem sind in diesen Fleischprodukten oft Geschmacksverstärker, Farbstoffe sowie zusätzliches Salz und Fett enthalten. Laut Verbraucherzentrale und Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte bei Fleisch auf folgende Faktoren achten:
- Unverarbeitetes rotes Fleisch wie Rind, Schwein, Schaf, Pferd oder Ziege ist weniger krebserregend als verarbeitetes rotes Fleisch. Trotzdem gilt dieses Fleisch als „wahrscheinlich krebserregend“ und sollte nur in geringen Maßen verzehrt werden
- Kochen und braten bei geringer Temperatur: Durch zu hohe Temperaturen können sich krebserregende Stoffe entwickeln. Das kann auch durch das Braten auf offener Flamme passieren
- Weißes statt rotes Fleisch wie Hühnchen oder Pute zeigten in Studien keinen Anstieg des Krebsrisikos
Zusätzlich empfehlt das Forschungsteam zur Darmkrebsprävention eine ausgewogene Ernährung, sowie einen gesunden Lebensstil mit Bewegung sowie Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Auch übermäßiger Zuckerkonsum kann sich negativ auf die Darmflora auswirken. (mima)
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.
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