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Wednesday, March 1, 2023

Erythrit könnte Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigern - FITBOOK

Ein hoher Konsum von Zucker ist erwiesenermaßen schlecht für die Gesundheit. Um Kalorien zu sparen, greifen deshalb viele Menschen zu Süßstoffen und Zuckeraustauschstoffen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Denn wie eine neue Studie zeigt, erhöht ein beliebtes Süßungsmittel das Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle.


Zu viel Zucker in der Ernährung führt nachweislich zu Übergewicht und Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes Typ-2. Doch auf Zucker zu verzichten ist gar nicht so einfach. Die Kalorienbombe, die unseren Insulinspiegel ansteigen lässt und somit die Fettverbrennung des Körpers unterdrückt, steckt in unzähligen Lebensmitteln. Zucker steckt nicht nur ganz offensichtlich in Süßigkeiten wie Schokolade, Gebäck und Bonbons, sondern versteckt sich auch als Zusatzstoff in anderen industriell verarbeiteten Lebensmitteln wie Tomatensoßen, Wurstwaren, Suppen und Nudelgerichten (FITBOOK berichtete). Dennoch möchten die meisten Menschen nicht vollständig auf Süßes verzichten. Deswegen greifen sie zu Alternativen wie etwa Zuckeraustauschstoffe. Dazu zählt beispielsweise der Zuckerersatz Erythrit. Bislang galt der Stoff als ungefährlich. Doch eine aktuelle Studie liefert Hinweise darauf, dass er möglicherweise schädlich sein und das Risiko für Herzerkrankungen sowie Schlaganfälle erhöhen könnte.2

Übersicht

Was ist Erythrit?

Erythrit gehört zu den sogenannten Zuckeraustauschstoffen. Sie haben eine geringere Süßkraft im Vergleich zu Süßstoffen wie beispielsweise Aspartam, Saccharin und Sucralose. Im Gegensatz zu den Süßstoffen wird Erythrit aus natürlichen, stärkehaltigen Rohstoffen wie Gemüse, Obst oder Holz gewonnen. Mithilfe von Hefen oder Pilzen wird durch Fermentation die enthaltene Glukose in Erythrit umgewandelt. Deswegen nennt man das Produkt auch Zuckeralkohol. Nach der Fermentation hat es einen wesentlich geringeren Brennwert als Zucker und keinen starken Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Das verhindert eine starke Insulinausschüttung, wie es bei Zucker der Fall ist. Durch die kristalline Struktur eignet sich Erythrit als Zuckerersatz auch zum Backen. Allerdings muss man beachten, dass es in zu hohen Dosen zu Verdauungsbeschwerden kommen kann und Zuckeralkohole dann abführend wirken.

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Warum soll Erythrit schädlich sein?

Bislang galt der Verzehr von Erythrit als unbedenklich, schließlich ist es in der EU einer von acht zugelassenen Zuckeraustauschstoffen.3 Laut einer neuen US-Studie der Cleveland Clinic gibt es jedoch Hinweise darauf, dass Erythrit das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall bei älteren Erwachsenen, die zur Risikogruppe gehören, erhöht.

Im ersten Teil der Studie wurden die Daten einer älteren metabolischen Untersuchung von 1157 Probanden mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren ausgewertet. Darin zeigte sich bereits, dass eine hohe Konzentration von Zuckeraustauschstoffen im Blutplasma, insbesondere Erythrit, in Verbindung mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und vorzeitigen Tod steht.

Im zweiten Teil der Studie wurden 2149 Amerikaner (Durchschnittsalter 63) zum Vergleich herangezogen und ihre metabolischen Daten mit denen der ersten Gruppe verglichen. Im dritten Teil der Studie wurden zudem 833 Europäer (Durchschnittsalter 75) ebenfalls auf den Erythrit-Gehalt im Körper hin untersucht. Und auch in den beiden Vergleichsgruppen gab es einen Zusammenhang zwischen erhöhten Erythrit-Werten im Blutplasma und Herzinfarkt, Schlaganfall und einem vorzeitigen Tod.

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Die in der EU zugelassenen Zuckeraustauschstoffen:

  • Sorbit (E 420)
  • Mannit (E 421)
  • Isomalt (E 953)
  • Maltit (E 965)
  • Lactit (E 966)
  • Xylit (E967)
  • Erythrit (E 968)
  • Polyglycitolsirup (E 964)

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Was passiert im Körper durch Zuckeraustauschstoffe?

Wie die Forscher erklären, führt Erythrit offenbar dazu, dass Blutplättchen, die unter anderem für die Wundheilung verantwortlich sind, verklumpen. So kann die Einnahme des Zuckeraustauschstoffs wahrscheinlich die Bildung von Blutgerinnseln fördern. Und diese könnten letztlich Hirnarterien oder Herzkranzgefäße verstopfen, was einen Schlaganfall oder Herzinfarkt verursachen kann.

Besonders bedenklich ist, dass schon kleine Mengen (etwa ein Softdrink täglich) das Risiko erhöhen können. Denn wie die Forscher weiter erklären, kann Erythrit nicht so einfach vom Körper verstoffwechselt werden und wird meist über den Urin ausgeschieden. Doch weil der Körper selbst Erythrit in kleinen Mengen produziert, kann es sich schnell in der Blutbahn anreichern.

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Allerdings muss man dabei bedenken, dass die Untersuchung an Personen mit einem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchgeführt wurde. Ob Erythrit schädlich für gesunde Menschen ist, muss in weiteren Studien untersucht werden. „Es ist wichtig, dass weitere Studien durchgeführt werden, um die langfristigen Auswirkungen von künstlichen Süßungsmitteln im Allgemeinen und von Erythrit im Besonderen auf das Risiko von Herzinfarkt und Schlaganfall zu untersuchen“, sagt Stanley Hazen, einer der verantwortlichen Wissenschaftler. 

Quellen

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