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Tuesday, March 21, 2023

HPV und Krebs durch Oralverkehr? - Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum


Die krebsauslösenden HPV-Typen sind vor allem sexuell übertragbar. Dafür ist in der Regel direkter Schleimhautkontakt notwendig. Denn die Viren infizieren vor allem Schleimhautzellen an Geschlechtsorganen und After. Sie können auch die Schleimhaut im Mund-Rachen-Bereich befallen.

Die meisten Menschen stecken sich mit HPV beim vaginalen Geschlechtsverkehr an. Aber auch bei Analsex oder beim Oralverkehr ist das möglich.

Wichtig zu wissen: Das Risiko, sich mit HPV anzustecken, steigt mit der Anzahl der oralen Sexualpartner oder -partnerinnen.

Zum Ansteckungsrisiko durch Oralverkehr ist noch weitere Forschung notwendig:

  • Männer scheinen bei Oralsex mit Frauen gefährdeter zu sein, sich mit HPV anzustecken als Frauen, die Oralverkehr mit Männern haben. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Viren häufiger im weiblichen Intimbereich als im Intimbereich von Männern nachweisbar sind.
  • Auch zur Situation von homosexuellen Menschen sind noch Fragen offen. Beispielsweise haben homosexuelle Männer ein erhöhtes Risiko für eine HPV-Infektion im Mund. Das könnte aber auch daran liegen, dass viele von ihnen insgesamt mehr Sexualpartner haben.


HPV durch Petting und Küssen?

Beim Petting können Sie sich ebenfalls mit HPV anstecken, wenn Sie mit der Schleimhaut des Partners oder der Partnerin in Kontakt kommen und er oder sie bereits infiziert ist. Dieser Übertragungsweg ist allerdings selten.

Beim "normalen" Küssen, wie es unter Freunden oder Familienmitgliedern üblich ist, können Sie sich nach heutigem Wissen nicht anstecken. Bei intensiven Zungenküssen ist eine Ansteckung allerdings möglich, wenn die andere Person HPV im Mund hat. Das ist aber eher unwahrscheinlich. Denn HPV-Infektionen im Mundbereich sind selten.

Krebsrisiko durch Oralverkehr

Wenn es möglich ist, sich mit HPV im Mundbereich anzustecken, dann kann dort prinzipiell auch nach einiger Zeit Krebs entstehen. Studien haben gezeigt: Oralverkehr erhöht tatsächlich das Risiko, Tumoren im Mund-Rachen-Raum zu entwickeln – vor allem, wenn der Oralverkehr mit vielen verschiedenen Partnern oder Partnerinnen stattfindet.

Wichtig zu wissen ist aber: Krebs im Mund-Rachen-Raum ist insgesamt selten: Nur knapp 3 von 100 Krebserkrankungen entstehen dort. Und nur ein Teil dieser Tumore wird durch HPV ausgelöst. Trotz des erhöhten Krebsrisikos durch Oralsex ist die Wahrscheinlichkeit, Krebs im Mund-Rachen-Raum zu bekommen also recht gering.

So können Sie sich schützen

Drei Hände halten drei Kondome – mit Kondomen kann man sich auch beim Oralverkehr vor einer Ansteckung mit HPV schützen.
Kondome bieten einen Teilschutz gegen eine HPV-Infektion. © Freepik.com

Vollständig vor den krebsauslösenden HPV-Typen schützen können Sie sich nur, indem Sie sexuell enthaltsam leben.

Sie wollen nicht auf Sex verzichten? Dann empfehlen Fachleute, auch beim Oralverkehr Kondome zu benutzen. Diese schützen nicht vollständig: Denn Kondome decken nicht alle Stellen im Genitalbereich ab, die infiziert sein können. Sie senken aber deutlich das Risiko, sich mit HPV anzustecken.

Dasselbe gilt vermutlich für Lecktücher (Dental Dams), mit denen Sie Vulva oder Anus beim Oralverkehr abdecken können.

Vor den wichtigsten Hochrisiko-HPV-Typen schützt außerdem die HPV-Impfung. Fachleute empfehlen sie aber vor allem Kindern und Jugendlichen, möglichst vor dem ersten sexuellen Kontakt.

Fazit

Es ist möglich, dass Sie sich bei Oralsex, Petting oder intensiven Zungenküssen mit Humanen Papillomviren anstecken – auch wenn die meisten Ansteckungen mit HPV beim vaginalen Geschlechtsverkehr stattfinden. Schützen können Sie sich zum Beispiel, indem sie beim Oralverkehr Kondome oder Lecktücher verwenden.

Durch eine anhaltende HPV-Infektion im Mund kann nach einiger Zeit Krebs entstehen. Insgesamt sind HPV-Infektionen im Mund aber selten – und durch HPV ausgelöste Tumoren im Mund-Rachen-Raum noch seltener.



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