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Monday, April 24, 2023

Schmerzen an Händen und Fingern: Fünf Tipps vom Top-Arzt - 24vita.de

Handchirurg Dr. Claus Deglmann mit Patientin Elke S. (78)

Schon eine kleine Verletzung oder Überlastung der Handgelenke, Hände und Finger kann jeden Handgriff zur Qual werden lassen. Hier erklärt Handchirurg Dr. Claus Deglmann, worauf Sie achten sollten:

„Handchirurgen operieren nicht nur. Wir bieten das gesamte Behandlungsspektrum mit allen bewährten Methoden der konservativen Therapie“, erklärt Dr. Claus Deglmann, Gründer der Praxis MünchenHand am Marienplatz. Der Facharzt für Chirurgie, Handchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie hat bereits mehr als 10 000 Eingriffe durchgeführt. Er gehört zudem zum Expertenteam des Deutschen Zentrums für Obere Extremität in der ATOS-Klinik in Bogenhausen. Die häufigsten Handprobleme und wie sie behandelt werden:

Karpaltunnel-Syndrom

Symptome: Eingeschlafene Hände (oft nachts), Kribbeln, Taubheit und Missempfindungen von Daumen bis Mittelfinger sind typische Symptome eines Karpaltunnelsyndroms (Nervenengpass-Syndrom): An der Innenseite des Handgelenks wird der Mittelhandnerv im Handgelenkstunnel eingeengt. „Auch der Daumenballen kann sich zurückbilden. Dadurch drohen weitere Beeinträchtigungen bis hin zum Verlust der Feinmotorik“, so Dr. Deglmann.

Behandlung: Anfangs helfen entzündungshemmende Medikamente sowie das Tragen einer individuell angepassten Handgelenksschiene in der Nacht. Bleibt der Erfolg aus, kann eine kleine OP Abhilfe schaffen. Dabei wird ein Band durchtrennt. Der Karpalkanal weitet sich und verschafft dem bedrängten Nerv wieder Raum. „Rechtzeitig durchgeführt, wird die dauerhafte Schädigung des Mittelhandnervs vermieden und der Patient von seinen Beschwerden befreit“, betont Dr. Deglmann.

Schnellender Finger

Symptome: Wenn die Beugesehne eines Fingers nicht mehr ungehindert durch das Ringbandsystem gleiten kann, verhakt sich der Finger bei der Beugung. Er kann nur noch mit Kraft gestreckt werden – bis es zu einem schmerzhaften Schnellen bzw. Schnappen kommt. „Ursache sind entzündliche Prozesse, meist wegen Überlastung. Dadurch kann die Beugesehne knotig verdickt sein“, erklärt Dr. Deglmann.

Behandlung: In vielen Fällen hilft die Ergotherapie oder auch ein kleiner ambulanter Eingriff unter örtlicher Betäubung, um die Enge zu beseitigen. „Gute Erfahrungen haben wir mit einer neuen endoskopischen OP-Variante gemacht. Dabei sind keine Wundfäden mehr notwendig. Die kleinen Zugänge heilen innerhalb weniger Tage unter einer sehr geringen Narbenbildung ab.“

Handgelenks-Ganglion

Symptome: Bildet sich an der Hand oder dem Handgelenk eine pralle, elastische oder auch harte Wölbung, verbirgt sich dahinter meist eine harmlose Zyste – das Ganglion. Es entsteht aus einer Gelenkkapsel oder Sehnenumhüllung. Im Volksmund wird diese Zyste auch Überbein genannt, obwohl weder Knorpel noch Knochen an der Bildung beteiligt sind.

Behandlung: Solange ein Ganglion keine Beschwerden macht, ist auch keine Behandlung nötig. „Drückt es auf Nerven oder verursacht Schmerzen bei Belastung, empfehle ich die arthroskopische bzw. offene Entfernung der ganzen Zyste“, empfiehlt Dr. Deglmann.

Diskusschaden

Symptome: Schmerzen im Handgelenk auf der Seite des kleinen Fingers – z. B. beim Aufstützen der Hand – deuten auf einen Schaden im Handgelenksmeniskus hin. Diese dreieckige Knorpel-Bandscheibe (Diskus triangularis) ist Teil eines Bandkomplexes. Sie wirkt wie der Meniskus im Knie als Druckpolster zwischen Handwurzel- und Unterarmknochen. Durch chronische Fehlbelastungen des Handgelenks kann sich diese Knorpel-Bandscheibe vorzeitig abnutzen. Besonders gefährdet sind Menschen, bei denen die Elle länger ist als die Speiche.

Behandlung: Im Idealfall genügt es bereits, den geschädigten Diskus triangularis minimalinvasiv bei einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) zu glätten. Eine überlange Elle kann in bestimmten Fällen auch abgeschliffen werden. Wichtig zu wissen: „Die Arthroskopie im sehr kleinen, kompliziert aufgebauten Handgelenk erfordert viel Erfahrung. Sie sollte daher nur von ausgewiesenen Spezialisten durchgeführt werden“, empfiehlt Dr. Deglmann.

Rhizarthrose

Symptome: Die häufigste Arthrose-Form der Hand trifft das Daumensattelgelenk. Praktisch alle Griffe, an denen der Daumen beteiligt ist, schmerzen – im Extremfall so stark, dass den Patienten Gegenstände aus den Händen fallen, Schlüssel nicht gedreht und Flaschen nicht geöffnet werden können. „Leider hat die Rhizarthrose eine ausgeprägte entzündliche Komponente. Deshalb sind akute Schmerzepisoden häufig“, so der Facharzt.

Behandlung: Ergotherapie, entzündungshemmende Schmerzmittel, eine Daumenorthese und manchmal auch die Arthroskopie helfen bei leichteren Formen. Im fortgeschrittenen Stadium bei ausgeprägten Beschwerden ist meist die offene OP notwendig, um die Funktion wiederherzustellen.

Handchirurg Dr. Claus Deglmann mit einem Hand-Modell

Vier Tipps vom Experten:

1. Stärkung: Auch Hände freuen sich über ein kleines Workout. Lassen Sie sie täglich kreisen, spreizen Sie die Finger kräftig, ballen Sie eine Faust. Stärken Sie auch die Feinmotorik – z. B. mit einem kleinen Ball. Sie können auch kleine Knöpfe öffnen und schließen.

2. Schutz: Bei groben Arbeiten sollten Sie als Verletzungsprophylaxe stets strapazierfähige Arbeitshandschuhe tragen.

3. Entlastung: Nutzen Sie bei der Arbeit am Computer Handballenauflagen, ergonomische Tastaturen und Mäuse.

4. Fachlicher Rat: Haben Sie Schmerzen in Händen und Fingern oder bemerken Sie sicht- oder tastbare Veränderungen? Gehen Sie rasch zum Handchirurgen. Viele Probleme lassen sich konservativ lösen, wenn sie rechtzeitig diagnostiziert werden.

Dr. Claus Deglmann untersucht Patientin Elke S.

Patientin Elke S: „Ich konnte den kleinen Finger nicht mehr ausstrecken“

Der kleine Finger krümmte sich immer weiter in die Handfläche und ließ sich nicht strecken. „Erst dachte ich, ich sollte mich mit so einem Handicap einfach abfinden. Aber dann wurden die Einschränkungen im Alltag immer belastender“, berichtet Patientin Elke S. (78).

Ihr Problem heißt Morbus Dupuytren

Von Dr. Deglmann erfuhr sie, dass dieses weitverbreitete Problem Morbus Dupuytren heißt. Ursache ist nicht etwa eine verkürzte Sehne, sondern eine gutartige Wucherung im Bindegewebe der Handinnenfläche – erkennbar an tastbaren Knoten und Verhärtungen unter der Haut. Solange die Nerven nicht direkt betroffen sind, tut das nicht weh. Und dennoch ist die Sache äußerst lästig, weil selbst simple Handgriffe zunehmend unmöglich werden.

Schnelle Therapieerfolge mit minimalinvasiven Methoden

Dr. Deglmann gilt in Fachkreisen als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet des Morbus Dupuytren: „Zwar lassen sich mit minimalinvasiven Methoden meist schnelle Therapieerfolge erzielen. Doch sind diese längst nicht für alle Patienten geeignet.“ Auch nicht für Elke S., die dem Rat ihres Arztes folgte und sich einer offenen OP mit mikrochirurgischer Technik zur Entfernung der Knoten und Stränge unterzog. Sie hat den ambulanten Eingriff bestens „und sogar nahezu schmerzfrei überstanden.“

Konsequente Nachbehandlung ist wichtig

Damit allein ist es jedoch nicht getan: Ohne konsequente Nachbehandlung ist die Gefahr groß, dass sich erneut Verwachsungen bilden. Elke S. bekam einen Plan für tägliche Übungen und geht regelmäßig zu ihrer Ergotherapeutin Carina Deglmann in der Residenzstraße. Die hat sich auf die Handrehabilitation spezialisiert. Die Namensgleichheit ist kein Zufall: Carina und Claus Deglmann sind ein Ehepaar und ergänzen sich auch beruflich. Elke S. macht dank ihrer konsequenten Übungen gute Fortschritte.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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