Ein Blutbild gibt Auskunft über Krankheiten und hilft dem Arzt bei der Diagnose. Diese Blutwerte eines kleinen Blutbilds sollten Sie deshalb kennen.
Blut transportiert nicht nur alle wichtigen Nähr- und Botenstoffe zu den Organen, sondern versorgt sie auch mit Sauerstoff. Zudem entsorgt es Abbauprodukte wie Kohlendioxid und enthält die Zellen der Immunabwehr. Die Blutwerte sind daher für Mediziner entscheidend für eine Diagnose, da sie wichtige Informationen liefern. Anhand des kleinen Blutbildes kann der Arzt zum Beispiel kontrollieren, ob eine Infektion vorliegt. Dieses besteht aus acht wichtigen Blutwerten, die Sie kennen sollten.
Kleines Blutbild: Acht Blutwerte – und was sie bedeuten
Blutwerte sind von vielen Faktoren abhängig. Stress, starke körperliche Belastung, eine Schwangerschaft oder Medikamente können sie beispielsweise beeinflussen. Daher ist ein Blutbild immer auch nur eine Momentaufnahme. Weichen Ihre Werte von den Referenzwerten des Labors ab, dann ist das erstmal noch kein Grund zur Sorge. Im Zweifelsfall wird ein Arzt noch weitere Male Blut abnehmen. So kann er kontrollieren, wie sich die Werte entwickeln. Folgende Blutwerte lassen sich bei einem kleinen Blutbild überprüfen:
- Hb (Hämoglobin): Bei Hämoglobin handelt es sich um den roten Blutfarbstoff. Anhand dieses Werts sieht der Arzt beispielsweise, ob ein Eisenmangel oder eine Blutarmut vorliegt.
- WBC, Leuk/Leuko (Leukozyten): Die weißen Blutkörperchen sind im Körper dafür verantwortlich, Bakterien und Viren unschädlich zu machen und gehören daher zur Immunabwehr. Bei einer Grippe oder anderen Virusinfektionen oder Autoimmunerkrankungen ist der Wert der Leukozyten niedriger als normalerweise. Ein zu niedriger Wert kann zudem auch ein Hinweis auf eine Krebserkrankung oder eine Erkrankung des Knochenmarks sein. Rheumamedikamente und manche Schmerzmittel verringern ebenfalls die Leukozytenzahl. Sind die Werte hingegen zu hoch, dann können Stress, eine Schwangerschaft, Leukämie oder Medikamente wie Cortison dafür verantwortlich sein.
- RBC oder Ery (Erythrozyten): Neben den weißen Blutkörperchen existieren rote Blutkörperchen im menschlichen Körper. Diese enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin und sind insbesondere für den Transport von Sauerstoff zuständig. Bei Eisenmangel, Blutarmut oder Blutungen (durch Operationen, innere Blutungen oder Menstruation) liegt ein zu niedriger Wert vor. Ein erhöhter Erythrozyten-Wert kann hingegen ein Anzeichen für Herz- oder Lungenerkrankungen sein.
- PLT oder Thro/Throm (Thrombozyten): Die Blutplättchen sind bei der Blutgerinnung wichtig. Sie heften sich bei Verletzungen ans Gewebe an und bilden Blutklumpen. Sind die Werte zu hoch, kann eine Erkrankung der blutbildenden Zellen vorliegen. Ein zu niedriger Wert kann hingegen zum Beispiel auf eine besondere Form der Blutarmut (aplastische Anämie), eine gestörte Blutbildung (Myelodysplastisches Syndrom), eine Erkrankung der Blutgefäße, Blutzellen und der Nieren (hämolytisch-urämisches Syndrom) oder auf Morbus Werlhof hinweisen.
- Hct, Hkt/Hk (Hämatokrit): Der Hämatokrit-Wert gibt Auskunft darüber, wie hoch die Anzahl der roten Blutkörperchen im Blut ist. Außerdem zeigt er an, wie flüssig das Blut ist. Sind die Werte zu hoch, kann eine Polyglobulie vorliegen. Dabei handelt es sich um eine vermehrte Bildung roter Blutkörperchen – entweder als eigenständige Erkrankung oder als Folge starken Rauchens, von Nierentumoren oder einer Herz- und Lungenkrankheit. Eine Überwässerung oder ein Blutverlust sind an zu niedrigen Werten abzulesen.
- MCHC (Mittlere Konzentration des Hämoglobins in den Erythrozyten): Bei MCHC handelt es sich um den Anteil des Blutfarbstoffs Hämoglobin an der Gesamtmasse der roten Blutkörperchen. Bei zu niedrigen Werten kann ein Eisenmangel vorliegen. Erkrankungen der roten Blutkörperchen führen hingegen zu hohen Werten.
- MCV (Mittleres Zellvolumen eines einzelnen roten Blutkörperchens): Wie groß die roten Blutkörperchen sind, darüber gibt der MCV Auskunft. Ein stark nach oben abweichenedr MCV-Wert kann auf Blutarmut durch Folsäure- oder Vitamin-B12-Mangel, Leberzirrhose oder Alkoholismus hindeuten. Außerdem hilft er zusammen mit anderen Werten bei der Diagnose einer Anämie (Blutarmut) oder einem Mangel an Eisen, Kupfer oder Vitamin B6.
- MCH, HbE (Hämoglobinmenge pro Erythrozyt): Dieser Wert zeigt den durchschnittlichen Gehalt an Blutfarbstoff in einem einzelnen roten Blutkörperchen an. Im Zusammenspiel mit den beiden vorherigen Werten sagt er etwas darüber aus, wie gut der Sauerstofftransport im Blut funktioniert. Außerdem zeigt er an, ob ein Eisenmangel oder andere Mangelzustände vorliegen.
Blutwerte im Blick haben – für ein gesundes und langes Leben
Wer ein gesundes und langes Leben führen möchte, sollte seine Blutwerte im Blick haben. Dabei gibt es Blutwerte, die für ein gesundes und möglichst langes Leben besonders relevant sind. Neben dem kleinen Blutbild können Ärzte auch ein großes Blutbild anordnen Dieses besteht aus den Werten des kleinen Blutbilds sowie einer speziellen Untersuchung. Dabei handelt es sich um ein Differentialblutbild der verschiedenen Typen der weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.
Kleines Blutbild: Acht Blutwerte – und ihre Bedeutung - 24vita.de
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