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Monday, June 19, 2023

Alzheimer: Wie sich die Demenz mit der Zeit verschlechtert - 24vita.de

Alzheimer ist eine gefürchtete Erkrankung, die im Grunde jeden treffen kann. Die Beschwerden der Demenz schreiten zunehmend voran und zeigen sich anhand charakteristischer Anzeichen im Alltag.

In Deutschland leiden mittlerweile über 1,8 Millionen an der chronischen Erkrankung des Gehirns Alzheimer, die bisher noch nicht heilbar ist. Zwar steigt das Risiko zu erkranken mit zunehmendem Alter, doch gelten auch Menschen mit Depressionen oder anhaltendem Schlafmangel als stärker gefährdet. Auch schwere Kopfverletzungen, beispielsweise wiederholte Gehirnerschütterungen, sowie ein Hörverlust erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Demenz-Erkrankung zusätzlich. Selbst eine zu starke Belastung durch Feinstaub könnte einen möglichen Risikofaktor darstellen, wie die Alzheimer Forschung Initiative e. V. erläutert.

Die Entstehung von Alzheimer wird von Wissenschaftlern in sieben Stufen unterteilt, die das Ausmaß der Beschwerden und das Voranschreiten der Erkrankung beschreiben. Diese Alzheimer-Demenz-Stufen zu kennen, kann es Betroffenen und besonders den Angehörigen leichter machen, Warnzeichen zu erkennen und die Erkrankung besser zu verstehen. Doch letztlich machen die zunehmenden Beschwerden gemäß der Krankheitsstadien es auch für die Familie zusehends schwieriger, den gemeinsamen Alltag zu bewältigen.

Alzheimer verschlimmert sich im Laufe der Erkrankung – Symptome verstärken sich, Alltag wird schwieriger

Laut Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. sind bei Alzheimer nicht nur Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, Sprachstörungen sowie Einschränkungen des Denk- und Urteilsvermögens charakteristisch. Auch Probleme mit Rechnen, Zählen und den Finanzen zeigen sich bei vielen Betroffenen. Die jeweiligen Symptome und kognitiven Einschränkungen sind in jedem Fall unterschiedlich stark ausgeprägt und nehmen im Verlauf der Erkrankung zu. Da sich die Alzheimer-Demenz mit der Zeit verschlechtert, unterteilen Experten die Erkrankung in sieben Stadien, so die Alzheimer‘s Association. Dadurch wird deutlich, wie sich die Fähigkeiten einer betroffenen Person ohne Symptome durch die fortgeschrittene Alzheimer-Erkrankung zunehmend verändern.

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Wie hoch Ihr Demenz-Risiko ist: Zehn Lebensumstände tragen zu einer Erkrankung bei

Ältere Person fasst sich ans Ohr
Schwerhörigkeit gilt als ein entscheidender Risikofaktor für Demenz, wenn sie nicht behandelt wird. Mediziner gehen davon aus, dass Hörverlust vermutlich zu Schäden im Gehirn führen kann. Da Gehirnareale sich durch die Schwerhörigkeit sehr auf das richtige Hören konzentrieren, können andere Hirnfunktionen vernachlässigt werden. Insbesondere die Hirnrinde und der Hippocampus, die Schaltstelle zwischen Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis, scheinen betroffen zu sein. Die immer schwächer werdenden Signale des Hörsinns sollen die normale Funktion der Nervenzellen im Hippocampus beeinträchtigen, sodass letztlich Zellen zugrunde gehen. Der Verlust des Hörens sollte möglichst früh erkannt und mit einem Hörgerät behandelt werden, um das Risiko einer Demenz zu senken. Wer im mittleren Lebensalter eine Schwerhörigkeit vermeidet, beispielsweise durch das Hörgerät-tragen, reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung im Durchschnitt um acht Prozent, laut „International Commission on Dementia Prevention, Intervention and Care“. © AndreyPopov/Imago
Frau sitzt traurig auf dem Bett
Soziale Isolation und Einsamkeit stellen ebenfalls ein Risiko dar, eine Demenz zu entwickeln. Dies zeigt eine große Langzeitstudie der Fudan Universität in China unter der Leitung von Chun Shen. Demzufolge könne ein Mangel an sozialem Austausch mit der Zeit zu einem Abbau der grauen Hirnsubstanz führen und die Wahrscheinlichkeit einer späteren Demenzerkrankung um ca. 26 Prozent erhöhen. © Monkey Business/Imago
Mann stützt seinen Kopf
Zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Alter zählen Demenz und eine Depression. Etwa jeder fünfte Mensch, der an Demenz erkrankt ist, leidet früher oder später an einer leichten bis schweren Depression. Depression und Demenz bedingen einander, laut dem Portal „Wegweiser Demenz“. Wer unter Depression leidet, hat ein um bis zu sechsfach erhöhtes Risiko, eine Demenz zu entwickeln. Umgekehrt sind auch Menschen mit Demenz um bis zu 50 Prozent eher von depressiven Phasen betroffen, begleitet von Schlafstörungen und abnehmendem Appetit. © imagebroker/theissen/Imago
Röntgenbild vom Kopf
Laut „Ärztezeitung“ erleiden jedes Jahr in Deutschland etwa 270.000 Menschen ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) aufgrund eines Sturzes oder Schlags gegen den Kopf. Wissenschaftler der Universitäten Washington und Aarhus konnten anhand intensiver Langzeituntersuchungen von 2,8 Millionen Patientendaten feststellen, dass selbst nach leichten Traumata das Risiko für eine Demenz deutlich steigt. Die Auswertungen zeigten, dass bei einem einzigen gravierenden Trauma die Wahrscheinlichkeit einer späteren Demenz um 33 Prozent steigt, nach einer Gehirnerschütterung um 17 Prozent. © Cavan Images/Imago
Frau mit Blutdruckmessgerät
Zu hoher Blutdruck, der unbehandelt bleibt, schädigt nicht nur die Blutgefäße und Organe. Dauerhaft erhöhter Blutdruck kann zu chronischen Durchblutungsstörungen im Gehirn führen. Durch Gefäßveränderungen ist das Risiko für eine vaskuläre Demenz gegeben. Die vaskuläre Demenz ist nach Alzheimer die zweithäufigste Form von Demenz und entsteht meist aufgrund von Durchblutungsstörungen im Gehirn als Folge mehrerer kleiner Schlaganfälle. In einer Studie des Leipziger Max-Planck-Instituts wurde anhand der Kernspintomografien des Gehirns von mehr als 400 Probanden erkannt, dass selbst Personen mit leicht erhöhtem Blutdruck schon Veränderungen des Gehirns aufwiesen – die Größe mancher Gehirnareale war reduziert. Je höher der Blutdruck war, desto geringer war die Gehirnmasse. Es bedarf letztlich weiterer Studien, um herauszufinden, ob die sichtbaren strukturellen Veränderungen des Gehirns tatsächlich eine Demenz zur Folge haben werden. © Digitalpress/Imago
Person misst Blutzucker am Finger
Menschen, die an Diabetes erkrankt sind und daher ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig prüfen müssen, sollen ein erhöhtes Risiko für eine Demenzerkrankung haben. Laut „Ärzteblatt“ ist der Zusammenhang zwischen beiden Erkrankungen evident, wobei noch unklar ist, ob und welche Diabetes-Therapie auch den kognitiven Defiziten vorbeugen könnte. Studien zeigen, dass das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, bei Menschen mit Diabetes circa 1,5-fach erhöht ist – insbesondere bei Diabetes Typ 2. Zudem sollen Frauen mit Diabetes ein 2,3-fach und Männer ein 1,7-fach höheres Risiko haben, eine vaskuläre Demenz zu entwickeln. © AllaRudenko/Imago
Person, die raucht
Forschern zufolge, kann Rauchen den Stoffwechsel von Hirnzellen schädigen, wodurch das Risiko für Alzheimer signifikant steigt. Wie hoch das Risiko beim Einzelnen ist, hängt tatsächlich von der Anzahl der gerauchten Zigaretten ab. Wer pro Tag mehr als eine halbe Packung Zigaretten raucht, hat ein um 34 Prozent höheres Risiko, eine Demenz zu entwickeln, wie das Portal „Lungenärzte im Netz“ berichtet. © Digirex/Imago
Mann und Frau stoßen mit Alkohol an
Hoher Alkoholkonsum kann eine frühe Demenz auslösen, wie die „Ärztezeitung“ berichtet. Alkoholmissbrauch ist nach Daten einer französischen Studie mit 32 Millionen Personendaten eine entscheidende Ursache für eine früh beginnende Demenz. Männer, die in jungen Jahren bereits Alkohol konsumierten, entwickelten zu zwei Drittel eine Demenz – und das bereits vor ihrem 65. Lebensjahr. Es zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit einer Demenzerkrankung bei Menschen, die regelmäßig und viel Alkohol konsumierten, etwa viereinhalbfach höher ist. © William Perugini/Imago
Übergewichtiger Mann mit Fettpolster
Übergewicht kann eine spätere Demenz-Erkrankung begünstigen. Wer im mittleren Alter über­gewichtig oder adipös ist, erkrankt später häufiger an einer Demenz, wie eine Auswertung des Schwedischen Zwillings­registers der Forscherin Weili Xu vom Karolinska Institut in Stockholm bereits 2011 ergab. Personen mit einem BMI 25 bis 30 hätten ein um 71 Prozent erhöhtes Risiko, die mit einem BMI von mehr als 30 wären um ein vierfaches gefährdet, eine Demenz zu entwickeln. © Alfred Hofer/Imago
Mann liegt auf der Couch
Auch mangelnde Bewegung ist einer der Risikofaktoren für Demenz und Alzheimer. Das Fortschreiten der Erkrankung kann hingegen durch Sport verlangsamt werden. Eine Forschergruppe um Mychael V Lourenco fand im Rahmen einer Studie, die im Journal „Nature Medicine“ veröffentlicht wurde, heraus, dass durch körperliche Aktivität und Sport der Botenstoff Irisin aus dem Muskel ins Blut freigesetzt und ins Gehirn transportiert wird. Alzheimer-Patienten weisen erniedrigte Irisin-Spiegel im Hippocampus auf, der „Gedächtniszentrale“ im Gehirn. Die Forscher konnten in ihren tierexperimentellen Arbeiten zeigen, dass eine Steigerung der Irisin-Konzentration zu einer Verbesserung der sogenannten synaptischen Plastizität führt. Diese ist besonders für die Vernetzung von Hirnarealen und Nervenzellen sowie das Lernen und Erinnern wichtig. Noch fehle der Nachweis durch klinische Studien, doch der Irisin-Spiegel könnte einen bedeutenden physiologischen Zusammenhang zwischen Muskeln und Gehirn sowie eine entscheidende Relevanz zur Vorbeugung beziehungsweise zum Herauszögern einer Demenz darstellen. © Westend61/Imago

Da sich die einzelnen Stufen überlagern können, ist es in vielen Fällen schwierig, eine Person mit Alzheimer exakt in eine bestimmte Stufe einzuordnen.

Keine Alzheimer-Symptome – Stufe 1: Keine Beeinträchtigung, nach außen normale kognitive Funktionen

Es zeigen sich keine Gedächtnisschwierigkeiten bei einer untersuchten Person. Auch im Gespräch mit einem Mediziner zeigen sich keine Anzeichen von Symptomen einer Demenz.

Früheste Anzeichen von Alzheimer – Stufe 2: Sehr leicht eingeschränktes Wahrnehmungsvermögen

Die untersuchte Person kann selbst den Eindruck haben, an Gedächtnislücken zu leiden, Wörter zu vergessen oder Alltagsgegenstände zu verlegen. Doch Familie und Freunde sowie eine ärztliche Untersuchung können keine Demenz-Symptome bestätigen. Demnach können die Gedächtnislücken in diesem Stadium normale, altersbedingte Veränderungen oder doch schon früheste Anzeichen der Alzheimer-Demenz sein.

Frühe Anzeichen von Alzheimer – Stufe 3: Leicht gemindertes Wahrnehmungsvermögen

Im dritten Stadium bemerken Freunde, Familie und möglicherweise Kollegen erste kognitive Schwierigkeiten bei der betreffenden Person. Während eines ausführlichen ärztlichen Gesprächs können sich Schwierigkeiten herauskristallisieren:

Deutliche Probleme bei der Wahl des richtigen Wortes oder eines Namens.

Schwierigkeiten, sich an Namen von Menschen zu erinnern, die kürzlich kennengelernt wurden.

Erkennbare größere Probleme, Aufgaben im sozialen oder Arbeitsumfeld auszuführen.

Inhalte, die gerade gelesen wurden, können nicht behalten werden.

Wertvolle Gegenstände werden verlegt oder verloren.

Aufgaben zu planen und zu organisieren können zur Herausforderung werden.

Frühes Stadium von Alzheimer – Stufe 4: Mäßig gemindertes Wahrnehmungsvermögen

In dieser Stufe können in einem sorgfältigen Arztgespräch meist eindeutige Symptome in mehreren Bereichen festgestellt werden:

Erst kurz zurückliegende Ereignisse werden nicht mehr erinnert.

Herausfordernde Kopf-Rechenaufgaben bereiten Probleme, beispielsweise von 100 in 7-er-Schritten rückwärts zählen.

Komplexe Aufgaben wie die Planung einer Einladung mit mehreren Gästen oder die Verwaltung der Finanzen bereiten deutliche Schwierigkeiten.

Es zeigen sich bereits erste Gedächtnislücken hinsichtlich der eigenen, persönlichen Vergangenheit.

Das Verhalten und die emotionale Stimmung der Betroffenen verändern sich, sie ziehen sich in sozial oder mental herausfordernden Situationen mehr zurück.

Mittleres Stadium von Alzheimer – Stufe 5: Mittelschwer gemindertes Wahrnehmungsvermögen

In Stufe 5 zeigen betroffene Personen auffällige Gedächtnis- und Denklücken. Zudem benötigen sie zusehends Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten:

Die Alzheimer-Patienten können sich beispielsweise nicht mehr an die eigene Adresse oder Telefonnummer sowie die Schule oder Hochschule, die sie besucht haben, erinnern.

Betroffene Personen vergessen, an welchem Ort sie sich befinden oder welcher Tag heute ist.

Auch weniger anspruchsvolles Kopfrechnen, zum Beispiel von 40 in 4-er-Schritten oder von 20 in 2-er-Schritten rückwärts zählen, ist nicht mehr möglich.

Betroffene benötigen vermehrt Hilfe bei der Auswahl ihrer Kleidung, die der jeweiligen Jahreszeit oder dem Anlass angemessen ist.

Mittelschweres Stadium von Alzheimer – Stufe 6: Schwerwiegend gemindertes Wahrnehmungsvermögen

Das Gedächtnis der an Alzheimer-Demenz erkrankten Personen verschlechtert sich weiterhin, Persönlichkeitsveränderungen zeigen sich vermehrt, sie benötigen umfangreiche Hilfe bei täglichen Aktivitäten:

Kurz zurückliegende Ereignisse und die Umgebung werden weniger bewusst wahrgenommen.

Persönliche Vergangenheit wird wenig erinnert.

Name des Ehepartners oder Betreuers kann schwer erinnert werden.

Hilfe beim Ankleiden wird benötig, da sonst beispielsweise der Schlafanzug über die Tageskleidung und verschiedene Schuhe angezogen werden.

Massive Schlafstörungen zeigen sich, Schlafbedürfnis am Tag und Unruhe in der Nacht.

Eine Tendenz zum Umherirren und Verirren zeigt sich mehr und mehr.

Zunehmende Schwierigkeiten mit Inkontinenz und Darmkontrolle machen sich bemerkbar.

Fortgeschrittenes Stadium oder Spätstadium von Alzheimer – Stufe 7: Sehr schwerwiegend gemindertes Wahrnehmungsvermögen

In der Endstufe einer Alzheimer-Demenz verliert eine Person die Fähigkeit, aktiv an ihrem Alltag teilzunehmen, mit ihrer Umgebung zu interagieren und sich mitzuteilen. Worte oder Sätze können teilweise noch gesprochen werden, dafür häufig zusammenhangslos:

Umfangreiche Hilfe bei der täglichen Betreuung, einschließlich beim Essen oder für den Gang zur Toilette, wird benötigt.

Die Fähigkeit zu lächeln, ohne Unterstützung zu sitzen und den Kopf aufrecht zu halten, geht verloren.

Reflexe nehmen ab.

Muskeln werden schlapp, Körperhaltung nimmt ab, Betroffene liegen viel.

Das Schlucken ist zusehends beeinträchtigt.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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