Der Biss einer Kriebelmücke kann schwerwiegende Folgen haben. Ihn frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, wiederum gesundheitliche Schäden verhindern.
Bremen – In den warmen Sommermonaten können einige Insektenarten für unangenehme Beschwerden sorgen. Ob Mücken, Wespen oder Hornissen – viele Menschen wollen diese Arten um jeden Preis meiden und wissen sich sowohl in ihren vier Wänden als auch im Freien dagegen zu helfen.
Weniger bekannt ist mutmaßlich, dass eine Gefahr für den Menschen auch von der Kriebelmücke ausgeht. Statt zu stechen, beißt sie. Die Folgen können dennoch schwerwiegend sein. Wie erkenne ich einen Biss und wie schütze ich mich dagegen?
Insekt | Kriebelmücke |
Arten | über 2400 |
Arten in Deutschland | 50 |
Größe | 2 bis 6 Millimeter (Quelle: Onmeda.de) |
Kriebelmücken leben in feuchten Gebieten – und bevorzugen Weidetiere
Auf den ersten Blick wirkt die Kriebelmücke wohl eher wie eine Fliege, wie das Gesundheitsportal Onmeda berichtet. Dennoch gehöre sie – wie der Name schon sagt – zu den Mücken. Im Vergleich zu ihren Verwandten, sei der Biss einer Kriebelmücke deutlich unangenehmer als der Stich einer Stechmücke, die dennoch als das gefährlichste Tier der Welt gilt. In Deutschland würden von April bis September rund 50 Kriebelmücken-Arten leben. Weltweit gehören mehr als 2.400 Arten zu den Kriebelmücken.
Anders als Stechmücken würden sich Kriebelmücken jedoch nicht so stark in Innenräumen aufhalten, wie Stechmücken, die in Kroatien derzeit für eine Plage sorgen. Demnach bevorzugen die Zweiflügler besonders feuchte Gebiete wie Flüsse, Seen und feuchte Wiesen. Zudem seien Weidetiere ihre bevorzugten Opfer.
„Wie eine kleine Schürfwunde“: Kriebelmücken beißen, um ans Eiweiß zu gelangen
Kriebelmücken gehören zu den sogenannten Ektoparasiten, also Parasitenarten, die ihren Wirt von außen angreifen. Denn mit dem Biss wollen die weiblichen Kriebelmücken an das Eiweiß in der Haut für die Produktion ihrer Eier. Die Eier selbst würden die Kriebelmücken in stille Gewässer legen.
Trotzdem würde es nicht selten dazu kommen, dass Menschen im Freien von der Kriebelmücke gebissen werden. Gegenüber dem Gesundheitsportal Onmeda erklärte Sven Klimpel, Parasitologe, Infektionsbiologe und Professor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main: „Das sieht aus wie eine kleine Schürfwunde“.
Kriebelmücken-Bisse: Allergische Reaktionen und Krankheitsüberträger
Zunächst bleibe der Biss, der wohl ungefähr mit dem Biss einer giftigen Nosferatu-Spinne vergleichbar ist, unbemerkt. „Die meisten Menschen merken es erst, wenn es zu allergischen Reaktionen kommt, die sehr heftig sein können“, so Klimpel. Laut Angaben des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) enthalte der Speichel der Kriebelmücke Proteine, die für eine allergische Reaktion verantwortlich sein können. Dies könne zu Symptomen wie starken Juckreiz, Rötungen, Schwellungen und Hautausschläge führen.
Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seien Kriebelmücken in einigen Teilen der Welt zudem als Überträger von Krankheiten bekannt. Die am häufigsten durch Kriebelmücken übertragene Krankheit sei demnach Flussblindheit (Onchozerkose), die durch den Parasiten Onchocerca volvulus verursacht werde. Die Krankheit könne schweren Augenschäden hervorrufen, die bis hin zur Erblindung führen könnten.
So lässt sich ein Kriebelmücken-Biss behandeln und verhindern
Außerdem komme es nach Bissen von Kriebelmücken bei Betroffenen in einigen Fällen zu bakteriellen Infektionen. Durch Kratzen des juckenden Bisses könnten demnach Bakterien in die Wunde gelangen und eine Infektion verursachen. Um einen Biss einer Kriebelmücke zu behandeln, sollten Betroffene die Wunde desinfizieren und in den ersten Stunden kühlen.
Bei Anzeichen einer Infektion oder allergischen Reaktion sollte umgehend ein Arzt aufgesucht oder gerufen werden. Präventiv sei lange Kleidung in feuchten Gebieten am effektivsten, um einen Biss zu verhindern. Zudem könnten auch herkömmliche Mittel zur Mückenbekämpfung gegen die Kriebelmücke verwendet werden.
Entzündungsgefahr: Vorsicht vor der Kriebelmücke – wie Sie die Bisse erkennen und behandeln - tz.de
Read More
No comments:
Post a Comment