Aktualisiert: 05.06.2023 - 10:51
Neue Studie gibt Hoffnung Impfung gegen Gürtelrose soll vor Demenz schützen
Forschende vermuten einen Zusammenhang zwischen Herpesviren, Gürtelrose und Alzheimer-Demenz. Eine Herpes-Impfung könnte Demenz womöglich stoppen.
Wer sich mit einem Virus infiziert und akut erkrankt, leidet mitunter auch an Folgeerkrankungen. Jüngste Beispiele: Langzeitfolgen durch Corona (SARS-CoV-2).
Nun verdichten sich Hinweise, dass Herpesviren eine Alzheimer-Demenz auslösen könnten. Zu dem Ergebnis kommt ein internationales Forschendenteam, unter Mitwirkung von Wissenschaftler*innen aus Mainz und Heidelberg.
Impfung gegen Gürtelrose könnte vor Demenz schützen
Im Blickpunkt der Forschergruppe steht das Virus Varizella-zoster. Dieser Erreger löst schmerzhafte Erkrankungen wie Gürtelrose (Herpes zoster) oder Windpocken aus.
Das Virus könnte noch für eine weitere Geißel der Menschheit verantwortlich sein. In einer Publikation, veröffentlicht auf dem Preprint-Server "Medrxiv", erklären die Forschenden, Varizella-zoster triggere womöglich die Entwicklung von Alzheimer.
Die Forschenden betonen jedoch, dass die Ergebnisse ihrer Studie auf Medrxiv vorab veröffentlich wurden. Die Daten würden von Fachleuten nachträglich begutachten.
Woher der Verdacht, Herpes löse Alzheimer aus?
Das Forscherteam nahm die Gesundheitsdaten vieler Menschen aus Wales genauer unter die Lupe. Aber warum genau von da?
In dem kleinen Landesteil von Großbritannien konnte man sich mit einem Lebendimpfstoff (Zostavax) gegen Gürtelrose impfen lassen.
In Wales durften sich alte Menschen nicht gegen Herpes impfen lassen
Allerdings nicht jede Person. Die Vorgabe des Gesundheitssystems: Impfen gegen Gürtelrose ja, aber nur, wer nicht vor dem 2. September 1933 auf die Welt gekommen ist. Alle früher Geborenen hatten lebenslang keinen Anspruch auf den Impfstoff.
Was irgendwie grausam klingt, bedeutete für die Forschenden ein unschlagbaren Vorteil. Sie konnten die Daten der Gruppe Ungeimpfter mit den Geimpften vergleichen. Und so letztlich analysieren, ob und in welchem Ausmaß eine Impfung gegen das Herpes-Virus und Gürtelrose auch einer Demenzerkrankung vorbeugt.
Studie zur Impfung gegen Gürtelrose und Demenz lief mehrere Jahre
Für die Studie griffen die Forschenden auf mehrere Gesundheitsdaten der Probanden zurück, darunter Daten zu erhaltenen Impfungen, Geburtsdaten, Informationen zur medizinischen Versorgung, aber auch Sterbedaten.
Tatsächlich zeigte sich über einen Beobachtungszeitraum von sieben Jahren, dass eine Impfung zum Schutz vor Herpes zoster und damit einhergehender Gürtelrose auch die Wahrscheinlichkeit senkt, an Demenz zu erkranken.
Frauen könnten besser geschützt sein als Männer
Die Studie zeigt zudem, dass Frauen durch die Impfung mit dem Lebendimfstoff Zostavax weitaus stärker geschützt sind, als Männer.
Die Autoren der Studie sagen aber auch, dass weitere Untersuchungen notwendig seien, um die jetzigen Hinweise untermauern zu können.
Fakt ist: An Alzheimer-Demenz leiden schätzungsweise 1,8 Millionen Menschen in Deutschland. Weltweit wird händeringend nach Medikamenten geforscht, die den Abbauprozess im Gehirn stoppen.
Quellen: medrxiv.org; spektrum.de; pharmazeutische-zeitung.de
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