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Friday, July 28, 2023

Gesundheitsamt Rosenheim ruft zur Überprüfung des Impfschutzes auf - innsalzach24.de

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Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamtes, appelliert anlässlich des Welt-Hepatitis-Tags 2023 am Freitag (28. Juli) an die Bürgerinnen und Bürger, den Impfstatus gegen Hepatitis A und B überprüfen zu lassen.

Die Mitteilung im Wortlaut:

Rosenheim – „Das Motto des Welt-Hepatitis-Tags in diesem Jahr lautet: Ich warte nicht. Ich handele, ein Aufruf an uns alle, den Impfschutz gegen Hepatitis A und B-Viren in Ihrer Arztpraxis überprüfen zu lassen“, betont Dr. Wolfgang Hierl. „Diese beiden Hepatitis-Viren unterscheiden sich deutlich voneinander. Eines haben sie aber gemeinsam: Sie können zu schweren Leberentzündungen führen.“ 

Hepatitis B führt zu einer schwerwiegenden Entzündung der Leber, die bei Erwachsenen mit unter zehn Prozent selten, bei Kindern mit 30- bis 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit jedoch häufig chronisch werden kann und mit dem Risiko des Entstehens von Leberzirrhose und -krebs assoziiert ist. Zudem gibt es auch fulminante Verläufe, die zum Leberversagen führen können und eine Lebertransplantation erforderlich machen. Das Virus wird durch Blut, Blutprodukte, ungeschützten Sexualverkehr sowie injizierenden Drogengebrauch übertragen. Auch ein nicht sachgemäßes, unhygienisches Vorgehen beim Tätowieren, Piercen oder Ohrlochstechen kann die Gefahr potenzieller Übertragung bergen. 

Allein in Stadt und Landkreis Rosenheim werden dem Gesundheitsamt jedes Jahr bis zu 23 Infektionsfälle gemeldet. In diesem Jahr waren es bereits 18 Fälle. Von den 122 Fällen seit 2017 waren 11 jünger als 20 Jahre. 

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Kinder bis zum vollendeten 18. Lebensjahr die Hepatitis-B-Impfung. Die Grundimmunisierung erfolgt in der Regel bereits im ersten Lebensjahr mit dem Kombinationsimpfstoff. Bei einer Aktion mit Durchsicht der Impfbücher der Schülerinnen und Schüler in allen 6. Klassen in Stadt und Landkreis Rosenheim in diesem Sommer zeigte sich, dass vier von zehn Schülern keinen vollständigen Impfschutz besitzen (vollständige Grundimmunisierung 60,6 %). Die STIKO empfiehlt darüber hinaus eine Impfung auch für besonders gefährdete Erwachsene aufgrund bestimmter Vorerkrankungen des Immunsystems oder bei Dialysepatienten, medizinischem Personal und Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko aufgrund ihres Sexualverhaltens. 

Das Hepatitis A-Virus wird durch Schmierinfektionen oder kontaminierte Lebensmittel und Wasser übertragen und kann ebenfalls zu einer schwer verlaufenden Leberentzündung führen. Die Hepatitis A-Infektion ist eine typische Reiseinfektion. Sie tritt vor allem in klimatisch heißen Ländern mit unzureichenden Hygienebedingungen auf. Dies sind die meisten Länder in Mittel- und Südamerika, Afrika und Asien sowie einige europäische Länder. 

„Ein absolutes Muss auf Reisen in Länder mit erhöhtem Hepatitis A-Vorkommen ist, auf den Genuss roher oder nicht durcherhitzten Nahrungsmittel zu verzichten und Obst unter hygienischen Bedingungen selbst zu schälen. Leitungswasser sollte weder zum Trinken noch zum Zähneputzen verwendet werden. Durch eine Impfung, die spätestens zwei Wochen vor der Abreise verabreicht wird, kann einer Infektion sicher vorgebeugt werden“, erklärt Hierl.

„Impfungen gehören zu den wirksamsten präventiven Maßnahmen, die uns in der Medizin zur Verfügung stehen. Die Impfstoffe gegen Hepatitis A und B sind sehr sicher und bieten einen wirksamen Schutz vor den beiden Infektionskrankheiten. Prüfen Sie daher den eigenen Impfschutz und den Ihrer Kinder und lassen sich in Ihrer Haus- und Kinderarztpraxis oder durch die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt Rosenheim zu Indikation und Gegenanzeigen beraten“, appelliert Dr. Wolfgang Hierl.  

Pressemitteilung Landratsamt Rosenheim

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