Forscher haben herausgefunden, dass fast ein Drittel (31 Prozent) aller Männer weltweit mit krebserregenden Humanen Papilloma Viren (HPV) infiziert ist. Die Verbreitung von HPV bei Frauen sei gut dokumentiert, schreiben die Autoren in der Zusammenfassung der Studie, die im September im Fachmagazin The Lancet erscheint. Die Wissenschaftler wiesen die besonders krebserregende Variante HPV16 am meisten nach.
Besonders hoch sei die Infektionsrate bei 25- bis 29-jährigen Männern, danach stabilisiere sich die Kurve oder falle leicht ab. Trotzdem seien sexuell aktive Männer egal welchen Alters „ein wichtiges Reservoir für HPV-Infektionen im Genitalbereich“, heißt es in der Studie. Die Infektionsrate sei bei Männern in Europa, Nordamerika, Lateinamerika, der Karibik, Subsahara-Afrika, Neuseeland und Australien gleich hoch. In Ost- und Südostasien dagegen ist die Rate den Erhebungen zufolge nur halb so hoch.
Die Stiko empfiehlt seit 2018 auch eine HPV-Impfung für Jungen
In Deutschland werden vor allem minderjährige Mädchen seit Jahrzehnten gegen die aggressivsten HP-Viren geimpft. Seit 2018 empfiehlt die Stiko, auch Jungen gegen HPV zu impfen. Denn wenn auch vier von fünf Krebserkrankungen, die durch HPV ausgelöst wurden, auf Frauen entfallen, können Männer auch an HPV-induziertem Krebs erkranken. Bei ihnen kommt es dann zu Tumoren im Analbereich, am Penis oder im Kopf-Hals-Bereich.
Anzeige | Zum Weiterlesen scrollen
Meistgelesene Artikel
Allerdings lösen nicht alle HP-Viren Krebs aus und vor allem münden nicht alle HP-Infektionen in eine Krebserkrankung. Die WHO stuft zwölf von etwa 200 HPV-Typen als sicher krebserregend ein. Andere HPV-Typen verursachen etwa sogenannte Feigwarzen im Genitalbereich. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum klingen die meisten HPV-Infektionen zudem von alleine ab, ohne Krebs oder Warzen zu verursachen. Und fast jeder Mensch infiziere sich einmal im Leben mit HPV.
Trotzdem: Zwei Prozent aller Krebserkrankungen gehen laut dem Zentrum für Krebsregisterdaten auf HPV zurück. Besonders anfällig sind dem allgemeinen Forschungsstand nach Frauen, weil sie mit ihrer Gebärmutterhalsschleimhaut viel Angriffsfläche bieten. Die Studie unterstreiche, wie wichtig es sei auch Männer gegen HPV zu impfen, um das Virus bei beiden Geschlechtern einzudämmen, schließen die Autoren der Studie.
HPV: Fast jeder dritte Mann ist laut Studie mit krebserregenden Humanen Papilloma Viren infiziert - Berliner Zeitung
Read More
No comments:
Post a Comment