TV-Moderator Hans Meiser erlag wohl einem plötzlichen Herztod. Eine tückische Todesursache. Doch es gibt Warnzeichen. Noch besser ist eine konsequente Prävention.
Scharbeutz – Mit Hans Meiser (77) ist der zweite Prominente binnen weniger Tage wohl den plötzlichen Herztod gestorben. Vor knapp einer Woche erlag bereits Schauspiel-Legende Elmar Wepper (79) überraschender Herzleiden. Das Ableben der beiden TV-Größen erweckt den Eindruck, dass vorrangig ältere Menschen von der Todesursache bedroht sind. Ein Trugschluss.
Auch kommt der „plötzliche Herztod“ oder „Sekundentod“, wie er mitunter genannt wird, mitnichten ausnahmslos unangekündigt. Warnsignale lassen sich durchaus erkennen – sofern denn nach ihnen geschaut wird.
„Kein einheitliches Krankheitsbild“: Plötzlichen Herztod kann nicht nur Ältere ereilen
Insgesamt sind die Zahlen von tödlichen Herzerkrankungen in den letzten zwei Jahrzehnten zurückgegangen, wie der Deutsche Herzbericht 2022 zeigt. So sank die Mortalitätsrate bei Frauen um rund 34 Prozent, bei Männern um 26 Prozent. Doch: „Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind insgesamt immer noch Todesursache Nummer eins in Deutschland“, sagt Kardiologe Thomas Voigtländer. Jährlich sterben schätzungsweise 65.000 Menschen an Herzversagen, wie die Deutsche Herzstiftung informiert.
Männer seien laut der Organisation stärker gefährdet als Frauen, was auf hormonelle Gründe zurückzuführen sei. Mit dem Alter steige zwar das Risiko, einen plötzlichen Herztod zu erleiden, da Menschen mit zunehmenden Alter generell anfälliger für Herz-Erkrankungen seien. Doch auch jüngere Menschen sind von der Todesursache nicht ausgeschlossen. 20 Prozent aller Todesopfer sind Berichten zufolge jünger als 65.
„Bei dem plötzlichen Herztod handelt es sich um kein einheitliches Krankheitsbild“, schreibt die Deutsche Herzstiftung auf ihrer Homepage. Zahlreiche Ursachen könnten dafür verantwortlich sein, dass der Herzmuskel nicht mehr koordiniert Blut pumpt. Dadurch entsteht ein Flimmern, der Körper wird nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Binnen weniger Sekunden folgt der Kreislaufkollaps.
Herz-Krankheiten vorbeugen: Gesunde Lebensweise ist die erste Maßnahme
Oftmals sind Risikokrankheiten, wie Bluthochdruck, Diabetes oder zu hoher Cholesterin, der Auslöser für einen plötzlichen Herztod. Denn dadurch entsteht eine Verengung der Blutgefäße (koronare Herzkrankheit), die wiederum den Herzmuskelfehler bedingen können. Rund sechs Millionen Menschen seien nach Einschätzungen von Experten in Deutschland davon betroffen.
Eine gesunde Lebensweise mit einer abwechslungsreichen Ernährung und ausreichend Bewegung kann als erste Maßnahme gegen einen plötzlichen Herztod verstanden werden, indem schon frühzeitig den Risikokrankheiten vorbeugt wird.
Fall Christian Eriksson: Auch „gesunde“ Menschen können herzkrank sein
Zahlreiche Vorfälle aus dem Profisportbereich zeigen allerdings, dass auch durchtrainierte, junge Menschen einen plötzlichen Herzstillstand erleiden können. Schätzungsweise entwickeln einer bis drei von 100.000 Athletinnen und Athleten eine abrupt auftretende Herzrhythmusstörung. Zu den prominentesten Beispielen zählt Christian Eriksson.
Der dänische Profifußballer brach 2021 während eines Länderspiels auf dem Feld zusammen. Dank des schnellen Eingreifens der Teamärzte überlebte der damals 29-Jährige. Es zeigt, die Wichtigkeit von gekonnter Erste Hilfe, die auch Experten betonen: denn mit jeder Minute sinkt die Überlebenschance von unbehandelten Betroffenen um etwa zehn Prozent.
Bei diesen typischen Herzinfarkt-Symptomen sollte ein Notruf 112 abgesetzt werden: Plötzlich einsetzende starke Schmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten und sich im Ruhezustand nicht bessern, kalter Schweiß, Blässe, Übelkeit, Atemnot und Unruhe.
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher ärztlich abgesprochen werden.
Warnzeichen nicht ignorieren – So lässt sich Herzversagen frühzeitig deuten und vermeiden
Doch so weit muss es nicht kommen. Wie die Deutsche Herzstiftung informiert, ist ein plötzlicher Herztod in vielen Fällen vermeidbar; obgleich nicht in allen. Doch wer konsequent vorbeugt und Warnsignale frühzeitig richtig erkennt und deutet, kann das Risiko auf ein Minimum reduzieren, heißt es.
Folgende Anzeichen sollten ernst genommen und mit einem Kardiologen besprochen werden:
- Brustschmerzen oder ein Enge-Gefühl im Oberkörper
- Atemnot
- Herzrasen infolge von eingeschränkter Belastbarkeit
- Anhaltendes „Stolpern“ im Herz
- Schwindelanfälle oder gar Bewusstlosigkeit
Wie das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) informierte, gehen einem plötzlichen Herztod oftmals Herzrhythmusstörungen voraus. Nicht nur, wer die genannten Symptome (auch vereinzelte) verspürt, sollte sich ärztlichen Rat einholen. Denn je früher mögliche Anomalien festgestellt werden, desto besser können sie behandelt werden.
Gesetzlich Versicherte haben Anspruch auf eine regelmäßige Gesundheitsuntersuchung, die von der Krankenkasse bezahlt wird. Laut Bundesministerium für Gesundheit wird allen im Alter von 18 bis 34 Jahren ein medizinischer Check gesetzlich zugesichert, ab 35 können Männer und Frauen übernimmt die Krankenkasse alle drei Jahre eine solche Vorsorge-Untersuchung. (rku)
Todesursache von TV-Legende Hans Meiser – Welche Symptome auf plötzliches Herzversagen hindeuten - fr.de
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