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Wednesday, November 15, 2023

Warum wir uns im Winter öfter erkälten: Studie gibt Antwort - inFranken.de

Wenn im Winter die Temperaturen sinken, steigt damit auch die Zahl von Menschen mit Husten, Schnupfen und Atemwegsinfekten. Die Viren, die diese Symptome auslösen, zirkulieren das ganze Jahr über. Aber warum sind sie dabei im Winter erfolgreicher als im Sommer?

Immunantwort der Nase: So schützt sich der Körper vor Viren

In einer Studie, die im Journal of Allergy and Clinical Immunology veröffentlicht wurde, gehen Forschende der Frage nach, warum es Atemwegsinfekte im Winter einfacher haben, sich zu verbreiten, als im Sommer. Das Forschungsteam untersuchte hierzu die Immunantwort der Nase unter tiefen Temperaturen und gibt als Antwort biologische Gründe.

Die meisten Erreger, die Erkältungen auslösen, dringen über die Nase in unseren Körper ein. Sie können eingeatmet werden, oder gelangen über Schmierübertagungen, beispielsweise über die Hände, in den vorderen Teil der Nase. Von dort aus verbreiten sie sich und infizieren die oberen Atemwege. Bereits 2018 hatte das Forschungsteam untersucht, wie das Immunsystem der Nase auf bakterielle Krankheitserreger reagiert. 

Die Zellen der Nasenschleimhaut bilden beim Eindringen von Bakterien Milliarden von winzigen extrazellulären Vesikeln (EV), mit Sekret gefüllte Beutelchen, die die Erreger umgeben sollen und unschädlich machen. In den EV sind außerdem antibakterielle Proteine erhalten, die die Atemwege zusätzlich schützen. In einer neuen Studie wollen die Forschenden herausfinden, inwieweit dir Immunantwort der Nase für Bakterien auch auf Viren übertragbar ist und welche Rolle die Temperatur der Nase dabei spielt. 

Einflüsse des Winters: So wirken sich tiefe Temperaturen auf die Immunantwort aus

Das Team der Forscher*innen untersuchte die Reaktion von Nasengewebeproben aus drei verschiedenen Virenarten, die Erkältungen auslösen: dem Coronavirus und zwei Rhinoviren. Sie konnten beobachten, dass die Schwarmreaktion der extrazellulären Vesikel auch durch den Kontakt mit Viren ausgelöst wird. Die Immunreaktion wird allerdings anders ausgelöst als bei Bakterien und auch die EV fallen anders aus. Diese sind mit spezifischen Rezeptoren besetzt, an die die speziellen Viren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip andocken. Die Vesikel fangen so die Viren ab.

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Ob eine Verbindung zwischen der Immunantwort der Nasenschleimhaut und den winterlichen Erkältungswellen existiert, wollten das Forschungsteam klären. Dazu mussten Testpersonen 15 Minuten bei 4 Grad Celsius ausharren. Im Anschluss maßen die Forscher*innen die Innentemperatur der Nase und ermittelten so eine Temperatur, die sie auf die Zellen der Nasenschleimhautproben im Labor übertrugen. 

Es zeigte sich, dass die heruntergekühlten Nasenschleimhautzellen fast 42 Prozent weniger Vesikel freisetzten als bei einer wärmeren Umgebungstemperatur. Die Immunreaktion wurde durch den Temperaturunterschied also sehr stark abgeschwächt. Damit lieferte das Forschungsteam einen neuen Ansatz zur Begründung von höheren Erkältungszahlen im Winter. 

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