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Thursday, January 11, 2024

Fünf Varianten von Alzheimer entdeckt - Pharmazeutische Zeitung

Alzheimer scheint eine heterogene Erkrankung zu sein. Ein Forschungsteam aus den Niederlanden beschreibt fünf verschiedene Formen der Demenzerkrankung, die sich auf molekularer Ebene unterscheiden und vermutlich auch unterschiedlich therapiert werden müssen.

Wie genau eine Alzheimer-Erkrankung entsteht, ist noch nicht verstanden. Eine Rolle in der Pathogenese spielen β-Amyloid- und τ-Proteine, die im Gehirn verklumpen. Auch andere Prozesse wie Entzündungen, RNA-Metabolismus und Zellwachstum scheinen an der Krankheitsentstehung beteiligt zu sein. Um die Prozesse genauer zu untersuchen, analysierte ein Team um Dr. Betty Tijms von der Freien Universität Amsterdam und Kollegen von der Universität Maastricht massenspektroskopisch das Vorkommen von 1058 Proteinen in der Zerebrospinalflüssigkeit von 419 Alzheimer-Patienten und 187 gesunden Kontrollen. Je nach Veränderungen der Proteinmengen konnte das Team fünf verschiedene Formen von Alzheimer unterscheiden, die sie im Fachjournal »Nature Aging« nun vorstellen.

Subtyp 1 wird demnach durch Proteine charakterisiert, die mit neuronaler Hyperplastizität zusammenhängen, Subtyp 2 durch eine Aktivierung des angeborenen Immunsystems, vor allem der Mikroglia sowie Zytokinproduktion, und Subtyp 3 durch RNA-Dysregulation. Letztere könnte über falsches Spleißen von RNA zu fehlerhaften Proteinen, unter anderem der Zytoskelettorganisation, führen. Dem Subtyp 4 liegt eine Dysfunktion der Plexus choroidei – das sind Adergeflechte in den Hirnventrikeln, die die Zerebrospinalflüssigkeit bilden – zugrunde und Subtyp 5 eine Beeinträchtigung der Blut-Hirn-Schranke.

Unterschiede bei der Überlebenszeit

Jeder Subtyp war mit bestimmten Risiko-Genvarianten der Alzheimer-Krankheit verbunden, berichten die Forschenden. Die Proteom-Muster der verschiedenen Alzheimer-Subtypen waren schon in der präklinischen Phase zu erkennen und blieben im weiteren Verlauf der Erkrankung mehr oder weniger stabil.

Die Subtypen unterschieden sich auch hinsichtlich der klinischen Ergebnisse, der Überlebenszeiten und der anatomischen Muster der Hirnatrophie. So hatten etwa Personen mit Demenz des Subtyps 3 die kürzeste durchschnittliche Überlebenszeit von 5,6 Jahren, während Personen mit einer Alzheimer-Erkrankung des Subtyps 1 die längste durchschnittliche Überlebenszeit von 8,9 Jahren aufwiesen.

Im Vergleich zu den Kontrollen wurden bei den Subtypen 1, 2 und 3 erhöhte τ-Werte im Liquor gefunden, während die Subtypen 4 und 5 überwiegend normale τ-Werte aufwiesen. Amyloid-Level waren zum Beispiel bei Subtyp 1 erhöht, bei Subtyp 3 normal und bei Subtyp 4 erniedrigt.

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