„Heute trinke ich nur eins“ – meist werden aus dem berühmten „einen Bier“ schnell zwei oder drei. Exzessiveres Trinken wird nicht nur mit einem Kater am nächsten Morgen bestraft, auch die Gesundheit wird nachhaltig beeinträchtigt.
Leberzirrhose, Schlaganfälle und Krebs sind nur einige bekannte Risiken übermäßigen Alkoholkonsums. Nun werteten Forscher chinesische Daten aus. Das Ergebnis: Alkohol ruft mehr Krankheiten hervor als gedacht.
Die Diskussion um den Alkohol
Schätzungsweise sterben jährlich drei Millionen Menschen an den Folgen von Alkohol. Während Institutionen, wie der National Health Service ein kleines Glas Wein oder einen halben Liter Bier pro Tag für unbedenklichen halten, sieht die WHO Alkohol als grundsätzlich schädlich an.
Die Wissenschaft ist gespalten. Einerseits soll der bedachte Alkoholgenuss das LDL-Cholesterin senken und HDL- Cholesterin bilden, anderseits kann schon geringer Verzehr zu Bluthochdruck und Herzrhythmusstörungen führen. Was stimmt?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, arbeiteten Forscher aus Oxford, der Peking-Universität und der Chinesischen Akademie der medizinischen Wissenschaften für eine Studie zusammen.
Mehr als eine halbe Million Daten
Aus einer chinesischen Datenbank konnten die Wissenschaftler 512 000 Gesundheitsdatensätze einsehen, Angaben zum Trinkverhalten inklusive. Dabei lag das Durchschnittsalter der Personen bei 52 Jahren. Ein Drittel der Männer trank mindestens ein Mal pro Woche Alkohol. Bei den Frauen waren es lediglich zwei Prozent.
Durch den geringen Alkoholkonsum konnten die Gesundheitsdaten der Frauen als „Kontrollgruppe“ fungieren. Ziel der Studie: Der Zusammenhang zwischen erhöhten Krankheitsrisiken bei Männern durch Alkoholkonsum.
Dafür zogen die Forscher Daten aus zwölf Jahren heran und analysierten 207 Krankheiten auf deren Ausbruch durch Alkohol.
Risiko für 60 Krankheiten bei Männern erhöht
Neben 28 Krankheiten, die von der WHO als alkoholbedingt eingestuft werden, wie Darm- oder Leberkrebs, zeigt die Studie weitere 33 Krankheiten, wie Gicht und Magengeschwüre auf.
Nach jeden vier Drinks steigt, laut der Studie, das Risiko für eine alkoholbedingte Erkrankung um 14 Prozent.
Liste aller alkoholbedingten Krankheiten |
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Tuberkulose |
Kehlkopfkrebs |
Speiseröhrenkrebs |
Leberkrebs |
Tumore |
Dickdarmkrebs |
Lungenkrebs |
kolorektale Karzinome |
Krebs unspezifisch |
Mundhöhlenkrebs |
Magenkrebs |
Anämien |
Blutfleckenkrankheit |
Stoffwechselkrankheiten |
Diabetes melitus |
Psychische Beschwerden |
Epilepsie |
Vorübergehende zerebrale ischämische Anfälle |
Katarakt |
Thrombosen |
Kardiomyopathie |
Intrazerebrale Blutung |
zerebrovaskuläre Erkrankungen |
Hypertensive Herzerkrankung |
Bluthochdruck |
Schlaganfälle |
Herzerkrankungen |
Hirninfarkt |
Stenose der Hirnarterien |
Stenose der Hirnschlagadern |
Andere zerebrovaskuläre Erkrankungen |
koronare Herzkrankheit |
Kreislauferkrankungen |
chronische Bronchitis |
unspezifische chronische Bronchitis |
chronisch obstruktive Lungenerkrankung |
Lungenentzündung |
Alkoholleber |
Leberzirrhose |
andere entzündliche Lebererkrankungen |
anale Abszesse |
Reflux |
Magengeschwür |
andere Verdauungskrankheiten |
andere Leberkrankheiten |
Bauchspeicheldrüsenentzündung |
lokale Infektionen |
Osteonekrose |
Gicht |
Arthrosen |
Unwohlsein |
Müdigkeit |
Schulterbrüche |
Oberarmbrüche |
Femurbrüche |
Rippenbrüche |
Alkoholvergiftungen |
Stürze |
Transportunfälle |
Vorsätzliche Selbstverletzung |
Nicht nur Leberleiden: Alkohol erhöht Risiko für 60 Krankheiten - BILD
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